Bau eines einfachen Schwellkastens, der ein Aliquoten-Echo erzeugt

  • Liebe Mitforianer,


    ich würde gerne für meine Orgel einen einfachen Schwellkasten bauen, der nur um die Aliquoten im Diskant "herumgebaut" ist, und nur den Status "geschlossen" oder "offen" möglich macht.

    Da meine Orgel nur ein Manual besitzt, soll diese Vorrichtung ein Echowerk simulieren.


    Habt Ihr da eine gute Idee?


    Danke und Viele Grüße,

    Christian

  • Hallo, die Idee finde ich gut. Liegen denn die Stöcke der Aliquoten nebeneinander? Da Platz vermutlich Mangelware ist, würde ich zunächst überlegen, wie man eine möglichst effektive Einhausung der Pfeifchen hinbekommt. Möglichkeiten wären z.B. Sandwichplatten mit mittigen Absorbern. Die Jalousie würde ich als Schiebeelement bauen, also zwei Platten mit jeweils den gleichen Öffnungen, die man gegeneinander verschiebt. Liegen die Öffnungen übereinander = offen, Liegen sie verschoben = zu. Stufenlose Dynamik ginge auch.


    Grüße

  • Hallo Wolfgang,


    meine Orgel ist klein und hat nur 1 Manual. Ich würde gerne eine Echomöglichkeit für barocke Werke (spanisch, französisch) haben. Im spanischen Orgelbau hat man oft, so wie ich gelesen habe, einen Echoschwellkasten gebaut, da diese Orgeln seinerzeit auch nur ein Manual hatten.


    Habe das auch schon einmal mit einem befreundeten Orgelbauer besprochen. Vom Platz her wird es sehr eng, von daher muss man die Realisierbarkeit nochmal überprüfen.


    Ich hoffe, ich konnte meine Beweggründe ein bisschen besser erläutern. :-)


    Christian

  • Guten Tag zusammen,

    vielleicht kann ich ein wenig zur Lösung dieses Problems beitragen: ich hatte in den letzten Wochen die Gelegenheit, recht viele sehr interessante Orgeln besichtigen und teilweise spielen zu dürfen. Darunter war auch eine wunderbare spanische Barockorgel, die zwar nur ein Manual, aber dafür eine unheimlich reiche klangliche Vielfalt besaß. Unter den zahlreichen Besonderheiten dieser Orgel ist eben auch jener oben schon beschriebene Echoschwellkasten. In diesem stehen einige Register, darunter auch eine Zungenstimme und man ist somit in der Lage, diese mit einem Fußtritt (recht innovativ für eine Barockorgel) in ihrer Dynamik zu beeinflussen. Der Echoschwellkasten (und das könnte vielleicht hier auch nützlich sein) stand, ähnlich wie ein Kornett, mit Kondukten aufgebänkt und von der restlichen Lade erhöht, was neben klanglichen Gründen auch zur Platzeinsparung beiträgt. Natürlich müsste man in diesem Falle noch über die Umsetzung der Schwellklappen nachdenken; die herkömmliche, rotierende Bauweise wäre vielleicht zu kompliziert umzusetzen, plausibler wäre da eine Schiebetür, welche eventuell mit Gewichten versehen wird und so immer in der geöffneten Stellung verharrt (wichtig aus stimmungstechnischen Gründen) und mit einem Zug oder Tritt temporär nach oben gezogen wird.

    Wenn das Aufbänken der entsprechenden Register nicht in Frage kommt, helfen eventuell meine Beobachtungen in einer Walcker-Orgel, die ich ebenfalls neulich besichtigen durfte, weiter: Walcker hat, was viele nicht wissen, teilweise separate Schwellkästen für die Vox Humanas gebaut. So zum Beispiel in Annaberg-Buchholz, wo ein Kanal die Klänge der Vox Humana hoch an die Kirchendecke „befördert“ und ein ich drehender „Ventilator“ im Kanal für eine Art Tremulanten-Effekt sorgt. In diesem Fall ist es allerdings ein ganz schlichter Holzkasten gewesen, der wie eine Art Aufsatz auf dem entsprechendem Stock befestigt ist und Klappen an der Oberseite besitzt, die manuell geöffnet und verschlossen werden konnten. Bei dieser Bauweise könnte man ebenfalls mit einem Seilzug oder Ähnlichem arbeiten, wie etwa auf dieser, zugegeben etwas bescheidenen Grafik:

    Ich hoffe, ich konnte ein wenig weiterhelfen, viel Vergnügen und Erfolg noch beim Lösen dieser spannenden Aufgabe!