Neues Projekt zur Diskussion

  • Hallo Peter,



    die Disposion finde ich jetzt gut. Damit würde ich auch gerne spielen wollen.



    Was die Breite angeht: 1 Meter wird nicht reichen. Lieber 1,25 Meter. Und beim Pedal würde ich auch nicht mit Stummeln und anderen Tasten experimentieren: Lieber ein Vollpedal; man kann ja auch ohne großen Rahmen um die äußersten Tasten auskommen (habe ich schon öfter gesehen und baue ich jetzt auch so. Bei Interesse bitte melden). Wie wär's mit einer "hochklappbaren" Pedalklaviatur? Dann brauchst Du nicht so viel Raumtiefe falls Du gerade nicht spielst. Tasten kann man auch etwas kürzer halten als der BDO-Standard. Für 1,25 breite müsste entweder für C-d' oder C-f' reichen; Beide Umfänge reichen für fast sämtliche Literatur aus. Kenne zwar Stücke, die wirklich bis f' gehen, habe aber seit 12 Jahren noch nie eines davon gespielt ;-) d' benötige ich jedoch recht oft, das hat mein bisheriges elektr. Übungsinstrument nicht und ich ärgere mich immer wieder, wenn ich mit dem Fuß nach c' ins Leere tappe...



    Gruß



    Jens

  • Hi,



    wenn ich Deine Disposition nun nochmals vor mir sehe, fällt mir noch etwas anderes auf, welches Du bedenken solltest: Du entlehnst den 8' für Deinen akustischen 16' dem Manual. D. h. es werden auch hier unangenehme Tonlöcher entstehen, bei denen das Pedal unter Umständen nur noch verzerrend mit der Quinte erklingt. Ist Dein Platz wirklich so beengt (Du hattest die Orgel ursprünglich ja viel größer geplant)? Ist nicht eine 16'-Zunge dann doch die bessere Alternative?



    Gruß, Heiko


  • Das mit den Tonloechern im Pedal ist natuerlich unangenehm, aber es ist immer noch besser als ein angehaengtes Pedal, und vielleicht kann Super II an P auch ein bisschen was ausgleichen.

    Ich weiss dass ich oft gesagt habe, dass ich solche Loesungen nicht so mag, aber ich muss einfach von einem wirklich kleinen Instrument ausgehen, wenn es was werden soll.

    Daher mein Gedanke: Positiv mit ein paar Extras

    Wobei ich jetzt bei der genaueren Planung schon wieder befuerchte, dass ich mit den Extras schon wieder uebertrieben habe (2 2/3' in I und 2' in II sind die Problembereiche).

    Platz haette ich in der Tat eigentlich genug, theoretisch knapp ueber 3m Breite (wenn der Fernseher umzieht :-)

    Aber mein letztes Projekt war einfach zu uebertrieben - deswegen jetzt was handliches.

    Daher ist mir auch sehr wichtig, das ganze sehr kompakt unterzubringen. Bei meinem letzten Projekt hatte ich schon eine Lade mit einer Gesamtgroesse von ca. 1,4m x 55cm fertig (mal abgesehen davon, dass ich mit der Qualitaet nicht wirklich zufrieden bin). So ein Ding wirkt schon riesig im Vergleich zu einer Lade der Groessenordnung 80cm x 45cm. Ich will jetzt einfach was ueberschaubareres.

    Das mit dem 16' Regal koennte ich mir durchaus ueberlegen - viel Platz braucht es nicht. Ich warte einfach mal ab ob es irgendwie reingeht.



    Das Problem ist, dass ich immer wenn ich irgendetwas in der Disposition vergroessere dann z.B. ein Gedankengang wie der folgende kommt:

    1. 8' ins Pedal...

    2. Hmm, selbst wenn ich den noch in den Unterkasten reinbekomme, dann ist das Geblaese sicher extern

    3. Wenn das Geblaese extern ist, warum dann nicht gleich einen kleinen Pedalturm drueber

    4. OK, jetzt hab ich wieder Platz im Unterkasten fuer ein weiteres vollwertiges Werk - ich kann ja jetzt auf die Superoktavkoppel-Loesung verzichten

    5. Oh, jede Menge Platz... Dann doch gleich mal fuer das Werk Rohrfloete 8', Prinzipal 4',...

    6. Jetzt brauche ich unbedingt einen 16'

    usw....



    Peter

  • Weitere Möglichkeiten wären noch:



    Auf I statt der Flöte 4' eine Weidenpfeife 4' (diese kann von C-H oder eo oder ho eine Quintade 4' sein, dann klingt im Bass schwach eine Quinte 1 1/3' mit.



    Statt Prinzipal 2' dann eine prinzipalige Spitzflöte 2'



    und statt der Zimbel 2-fach: im Bass ein Prinzipal 1', das im Diskant zur (engen) Prinzipalquinte 1 1/3' repetiert, also nur 1-fach.



    Die Flöte 4' kommt auf II. Sie kann im Bass gedackt sein und im Diskant eine Rohrflöte.

    Vielleicht ist im Diskant dann noch Platz für einen 1'.



    Statt des Quintbass 5 1/3': ein Regal 16'.



    Wenn du 2 m in der Breite Platz hast, könntest du auch eine "durchschobene Lade" (keine Wechselschleifen !)bauen.

    Dann könntest du alle Register in beiden Manualen (wenn gewünscht, sogar auf dem Pedal) spielen.

    Auch das Regal 16' wäre dann auf den Manualen spielbar.

    Und es wären keine Koppeln und keine Rückschlagventile erforderlich.



    Im Extremfall hättest du dann in jedem Werk:



    Regal 16'

    Gedackt 8'

    Quintade/Weidenpfeife (Salizional) 4'

    Flöte 4'

    Nasat 2 2/3'

    Spitzflöte 2'

    Terz 1 3/5'

    D: Quinte 1 1/3'

    B/D: Oktave 1'

  • Hallo Peter,



    Das Problem ist, dass ich immer wenn ich irgendetwas in der Disposition vergroessere dann z.B. ein Gedankengang wie der folgende kommt:

    1. 8' ins Pedal...

    2. Hmm, selbst wenn ich den noch in den Unterkasten reinbekomme, dann ist das Geblaese sicher extern

    3. Wenn das Geblaese extern ist, warum dann nicht gleich einen kleinen Pedalturm drueber

    4. OK, jetzt hab ich wieder Platz im Unterkasten fuer ein weiteres vollwertiges Werk - ich kann ja jetzt auf die Superoktavkoppel-Loesung verzichten

    5. Oh, jede Menge Platz... Dann doch gleich mal fuer das Werk Rohrfloete 8', Prinzipal 4',...

    6. Jetzt brauche ich unbedingt einen 16'

    usw....





    Bormann schreibt ja sinngemäß, dass "ein Positiv ein guter Lehrmeister ist, da die Beschränkungen zur Einfachheit erziehen". Ebenso schreibt Boersma "Ein Pedalturm gehört nicht in eine kleine Hausorgel, sondern in die Kirche". Ich selbst kenne aber auch die Probleme, sich zu beschränken. Hat ein Stück weit damit zu tun, mit Beschränkungen trotzdem zufrieden zu sein und dann nicht ewig hängenzubleiben in Gedanken, sondern einfach weiter zu machen. Aber ich sehe ja, dass Du auf dem richtigen Weg bist

    ;-)

    Ich kann nur sagen: Würde ich mein Instrument heute nochmal entwerfen, würde ich es auch "einfacher" bauen (techn. Anlage). So lernt jeder von uns mit der Zeit dazu...





    Gruß





    Jens


  • Reinhold_S:


    Auf I statt der Flöte 4' eine Weidenpfeife 4' (diese kann von C-H oder eo oder ho eine Quintade 4' sein, dann klingt im Bass schwach eine Quinte 1 1/3' mit.



    Statt Prinzipal 2' dann eine prinzipalige Spitzflöte 2'



    Ich weiss nicht so recht. Gibt es gebaute Beispiele davon? Also ein Positiv mit einer Disposition folgender Art habe ich noch nie gesehen (muss deswegen natuerlich nicht schlecht sein, aber ich bleib lieber bei der "klassischen" Variante - auch wenn ich im Bass das ineinandergreifen von 1 1/3' aus der Quintade 4' mit dem einzelnen 1' im Bass wirklich sehr interessant finde und die Verfuegbarkeit aller Register auf beiden Manualen das ganze etwas entschaerfen wuerde):



    Gedackt 8'



    Salicional 4' (da sollte man auch noch sicherstellen, dass wir mit Weidenpfeife das gleiche meinen, fuer mich ist Weidenpfeife=Salicional)



    Spitzfloete 2'





    Man sollte aber auch bedenken, wie z.B. ein Principal nach Bormanns Mensuren klingt. Meinen Probepfeifen zufolge koennte man den durchaus bei passender Intonation als Zartgeige 2' in eine Grossorgel einbauen. Das ist selbstverstaendlich sehr uebertrieben, aber mein Eindruck ist, dass die Anleitung von Bormann nicht zu einem uebertriebenen Principalklang fuehrt.



    Ich habe ein bisschen das Gefuehl, dass genau aufgrund dieser Angst hier im Forum so oft Streicherstimmen angesprochen werden.





    Ich hatte auch etwas Pech mit den Orgeln der Romantik auf denen ich ueben konnte - ich glaube, ich habe genau solche Instrumente erwischt, die ich schrecklich finde (ich glaube mich auch daran erinnern zu koennen, dass auch mein Orgellehrer in der 6. Klasse schockiert war, als ich ihm die Disposition meiner damaligen Uebeorgel mitgeteilt habe).



    Dann war da auch mal eine zweimanualige Orgel, bei der in der Romantik in II anscheinend Millionen von 8' eingebaut wurden und im Pedal ein Trompetenbass 8' einem Cello 8' weichen musste. Deswegen bin ich Streicherstimmen generell sehr skeptisch gegenueber eingestellt - vor allem weil ich vor allem Stuecke des Barock auf der Hausorgel ueben moechte.





    Reinhold_S:


    und statt der Zimbel 2-fach: im Bass ein Prinzipal 1', das im Diskant zur (engen) Prinzipalquinte 1 1/3' repetiert, also nur 1-fach.



    Auf das Repetitionsschema der Zimbel will ich mich auch noch nicht entgueltig festlegen. Aber das muss ich auch nicht - die Pfeifen lassen sich ja jederzeit umstecken und noch ein paar neue Pfeifen der noetigen Groesse sind ja auch relativ schnell hergestellt und zum Testen kann ich ja z.B. die hoeheren Pfeifen der Waldfloete 2' aus II nehmen.





    Reinhold_S:


    Die Flöte 4' kommt auf II. Sie kann im Bass gedackt sein und im Diskant eine Rohrflöte.

    Vielleicht ist im Diskant dann noch Platz für einen 1'.



    Die Floete im Bormann-Positiv ist im Bass gedackt, in mittleren Lagen eine Rohrfloete und danach offen.



    Aufgrund meiner Forderung nach einem kleinen Instrument ist es ausgeschlossen, zwei 4' zu disponieren.





    Reinhold_S:


    Statt des Quintbass 5 1/3': ein Regal 16'.



    Darueber koennte ich nachdenken. Aber ich glaub ich plan lieber erstmal mit dem 5 1/3'. Wenn ich dann unzufrieden bin habe ich mehr als genug Platz um alles moegliche statt dem 5 1/3' einzubauen.


  • Meines Wissens wurde ein solches Positiv (eigentlich eine Kleinorgel) dieser Art noch nicht gebaut. Der Platzbedarf in der Breite ist ein Problem!



    Bei einer 2-Manualigkeit kommt man - glaube ich - ohne einen zweiten 4' kaum aus. Die frühbarocken 2-manualigen kleinen Kirchenorgeln hatten im 2. Manual als tiefstes Register oft nur einen 4: (keinen 8').



    Mit "Weidenpfeife" verstehe ich ein hölzernes, mehr flötiges als streichendes Salizional. Der Klangfarbenübergang von gedeckter Quintade zu offenem 4' ist dann vielleicht weniger spürbar. Einen etwas flötigen Streicher deshalb, um genügend Differenz zum zweiten Register Rohrflöte/Flöte 4' zu haben, und um ein leises (Wohnzimmer!) Register zur dezenten Aufhellung von Gedackt 8', ferner zur wenigstens andeutungsweisen Darstellung auch von (zur Zeit so beliebten) romantischen Musik zu haben.



    Bei den 2'-Registern im Diskant überschätzt man oft die Klanfarbenunterschiede. Ein wirklicher Unterschied zu einem engen Prinzipal 2' wäre dann nur ein Kleingedackt 2' (s.Bormann). Eine Waldflöte 2' kann in der Lautstärke schon zu aufdringlich werden. Deshalb mein Kompromiss "Spitzflöte 2'", die auch mit 8' bzw. 4' gut verschmilzt. Allerdings hat man dann keinen "echten" Prinzipal 2', dieser wird hier von den Vorstufen Weidenpfeife 4' und Spitzflöte 2' vertreten, der prinzipalig-zimblige Klang wird dann erst mit Zuschaltung von 1 1/3' und/oder 1' erreicht. Ursprünglich hatte ich in meinem Positiv einen (engen) Prinzipal 2' und Kleingedackt 2'. Aus dem Bass von Prinzipal 2' habe ich (unter Zubau von einigen kleinen Pfeifen) eine Weidenpfeife 8' für den Diskant gemacht.



    Bei meinem Positiv habe ich die ursprünglich 2-fach geplante Zimbel nur 1-fach besetzt (allerdings habe ich im Diskant 2 Zimbeln: 2/3' auf 1 1/3' repetierend und 2/5' über 4/5' auf 1' repetierend), neben Einzelregister 2 2/3', 1 3/5', 1 1/3' und 1' - aber das waren damals gewollte (neobarocke) Extreme, die ich heute als zu aufdringlich finde.



    Wenn man für ein eigenständiges Pedal Platz hat, könnte man nur 1 Pfeifenreihe (C-d3) bauen. Ein Gedackt 8', mit weiter Mensur beginnend und nach oben enger werdend, mit Auszügen 4' und 2'.

  • Hi,



    ich will noch einen anderen Aspekt ins Spiel bringen...



    Du schreibst, dass Du vor allem Barockmusik spielen willst. Dort findest Du genügend Literatur, die auf einem klassischen einmanualigen Positiv überzeugend darstellbar ist. Deshalb würde ich mir überlegen, ob ich nicht konsequent auch ein solches bauen würde und mit den Beschränkungen lebe, will sagen: einmanualig, ggf. mit geteilten Schleifen, angehängtes Stummelpedal mit reduziertem Umfang, ungleichstufige Temperierung. Ggf. würde ich sogar über eine kurze Bassoktav oder eine solche mit gebrochenen Obertasten für Fis und Gis nachdenken, was nochmals einiges an Platz spart.



    Eine mögliche Disposition wäre z. B.:

    Gedackt 8'

    Flöte 4'

    Principal 2'

    Quinte 1 1/3'

    Oktav 1'

    Regal 8'



    Klar, dass ein solches Instrument kein Übungsinstrument für Universalspieler sein kann. Auf die Dauer kann es jedoch sehr befriedigen, denn die Literatur, die Du darauf spielen kannst, kannst Du dort auch musikalisch überzeugend darstellen. Im Gegensatz zu so mancher kompromissgeladener "Neuschöpfung", auf der man zwar rein technisch alles üben kann, aber nichts wirklich klingt.

    Wenns ums reine Üben geht würde ich bei wenig Platz lediglich 1 bis 2 8'-Register disponieren, von 2 Manualen und dem Normpedal aus spielbar machen.



    Gruß, Heiko


  • Heiko:


    (...) einmanualig, ggf. mit geteilten Schleifen, angehängtes Stummelpedal mit reduziertem Umfang, ungleichstufige Temperierung. Ggf. würde ich sogar über eine kurze Bassoktav oder eine solche mit gebrochenen Obertasten für Fis und Gis nachdenken, was nochmals einiges an Platz spart.



    Eine mögliche Disposition wäre z. B.:

    Gedackt 8'

    Flöte 4'

    Principal 2'

    Quinte 1 1/3'

    Oktav 1'

    Regal 8'



    Klar, dass ein solches Instrument kein Übungsinstrument für Universalspieler sein kann. Auf die Dauer kann es jedoch sehr befriedigen, denn die Literatur, die Du darauf spielen kannst, kannst Du dort auch musikalisch überzeugend darstellen.



    Das ist wahr. Deswegen ist meine Disposition jetzt auch so wie sie ist.



    Die von dir beschriebene Disposition ist ja auch fast mein 1. Manual. Aus der Terz kann ich durch umstecken testweise eine Quinte machen und aus der Zimbel einen 1'. Auf das Regal kann ich glaube ich verzichten und mein 2 2/3' passt da auch rein. Ein gutes Vergleichsinstrument ist sicher das "Silbermann-Positiv" in Bremen:





    Vergleich Silbermann -> meine Disposition:



    Rohrfloete 8' -> Gedackt 8'



    Principal 4' --> den offenen 4' moechte ich mir aus Platzgruenden sparen



    Rohrfloete 4' --> Floete 4' (ist in weiten Teilen eine Rohrfloete)



    Nasat 2 2/3' Diskant --> Nasat 2 2/3'



    Octave 2' --> Principal 2'



    Sesquialtera 1 3/5' Diskant --> Terz 1 3/5'



    Quinte 1 1/3' --> Zimbel 2f.



    Siffloete 1' --> (Zimbel 2f.)





    Die Dispositionen sind also sehr sehr aehnlich (nahezu identisch). Dadurch, dass ich ein zweites Manual habe ist es moeglich, 2 2/3' und 1 3/5' ueber den gesamten Tonumfang zu bauen.





    Mein Pedal ist wie schon angesprochen eigentlich eher angehaengt als eigenstaendig. Und niemand zwingt einen, den 5 1/3' zu benutzen.





    Heiko:


    Im Gegensatz zu so mancher kompromissgeladener "Neuschöpfung", auf der man zwar rein technisch alles üben kann, aber nichts wirklich klingt.

    Wenns ums reine Üben geht würde ich bei wenig Platz lediglich 1 bis 2 8'-Register disponieren, von 2 Manualen und dem Normpedal aus spielbar machen.



    Wie oben beschrieben finde ich nicht, dass bei mir in I irgendein Kompromiss ist (abgesehen davon, dass ich keinen 4'-Principal habe - aber dieser Kompromiss aendert nichts am Stil der Disposition).





    II ist in der Tat ein Kompromiss (8' als Transmission, eigenstaendiger 2' und Superoktavkoppel), den ich aber vermutlich eingehen kann. Insbesondere koennte es bei Stuecken wie BWV 645 sehr wertvoll sein, da es hier nicht moeglich waere, die beiden Stimmen echt zu trennen, da sie sich ueberschneiden und daher eine B/D-Teilung nicht ausreicht.



    Allerdings sollte ich eventuell darueber nachdenken, I in B/D zu teilen, wobei das in meiner aktuellen Planung ein Problem darstellen wuerde (da wo die Registerzuege hinkommen wuerden ist der Windkanal).





    Bzgl. dem "Universalinstrument" stimme ich Dir voll zu. Mein zweites Manual erlaubt es mir zwar, das meiste zu ueben, aber es ist ganz klar, dass ich z.B. niemals Cesar Franck darauf spielen kann.


  • Hallo,



    ich habe mich jetzt doch entschlossen auf den eigenstaendigen 2' in II zu verzichten. I wird wie bis jetzt geplant aus 8', 4', 2 2/3', 2', 1 3/5', Zimbel bestehen und II nur aus der Transmission des 8'.



    Allerdings haette ich gerne II/II 4' und II/II 2'. Kennt dafuer jemand eine sinnvolle Mechanik (fuer eine Schleiflade)? Vielleicht wuerde ein seitlich verschiebbares Wellenbrett mit entsprechend geformten Wellenaermchen gehen... Sich kreuzende und extrem lange Wippen moechte ich vermeiden.



    Viele Gruesse,

    Peter

  • Hallo Peter,

    also eine II-II 4' kann ich ja noch vertreten, dass kann man mit einer einfachen Wippenmechanik umsetzten, die jetzt sooooviel Platz auch nicht wegnimmt.



    Aber II-II 2' wäre das denkbar unnötigste was ich mir vorstellen kann. Sowas habe ich bisher auch noch nirgendwo gesehen.



    Du hast erstmal ein Riesenklangloch weil deine "Koppel" ja bei g' aufhören würde. Das heisst du hast auf Tief C das c' des 8' und auf g' das g''' des 8'.



    Eine verschiebbares Wellenbrett gibt es auch nicht und wäre auch nicht realisiervar. Du musst bedenken dass man hierbei die gesamte (!) Tontraktur über zwei Oktaven verschieben müsste. Das ist gar nicht machbar weil deine Wellenebenen dass nicht gestatten (Ein Hausorgelmanualwellebrett hat es sowieso wegen des geringen Platzes in sich) und ein Wellenbrett kann man auch nicht verschieben da es fest (zuemeist) direkt unter die Windlade geschraubt ist und an den Abzugsdrähten hängt. Eine andere Möglichkeit ist natürlich eine elektrische Lösung mit Ventilmagneten, hierbei kannst du jede beliebige Koppel anlöten. Sei es II-II 16',4' oder wenn du unbedingt willst 2'. Ja sogar eine Quintkoppel, die Möglichkeiten sind unerschöpflich.

    An deiner Stlle würde ich deine Disposition nochmal überdenken und vielleicht etwas mehr Grundstimmen oder 4' einplanen und den kleinen (entschuldige) Zwirbelkram weglassen. Man muss auch praktisch denken was man zum einüben von Literatur benötigt. Bei einer Hausorgel sollte doch nahezu jedes Register solofähig sein um mehr Möglichkeiten zu haben und den Platz für einen Zimbel oder 1' oder was weiss ich kann man doch auch für eine schöne Flöte nutzen. Ich will dir dein Konzept keinesfalls mies machen, sondern nur meine Meinung dazu mitteilen. Viel Freude bei der weiteren Planung.

  • Corno_dolce:


    also eine II-II 4' kann ich ja noch vertreten, dass kann man mit einer einfachen Wippenmechanik umsetzten, die jetzt sooooviel Platz auch nicht wegnimmt.



    Aber II-II 2' wäre das denkbar unnötigste was ich mir vorstellen kann. Sowas habe ich bisher auch noch nirgendwo gesehen.



    Du hast erstmal ein Riesenklangloch weil deine "Koppel" ja bei g' aufhören würde. Das heisst du hast auf Tief C das c' des 8' und auf g' das g''' des 8'.



    Ich habe rechts neben der Lade noch genug Platz fuer die beiden hohen Oktaven - das ist also nicht das Problem.



    Bei dem II/II 2' bin ich mir bzgl. des Nutzens auch noch nicht so ganz sicher.





    Corno_dolce:


    Eine verschiebbares Wellenbrett gibt es auch nicht und wäre auch nicht realisiervar. Du musst bedenken dass man hierbei die gesamte (!) Tontraktur über zwei Oktaven verschieben müsste. Das ist gar nicht machbar weil deine Wellenebenen dass nicht gestatten (Ein Hausorgelmanualwellebrett hat es sowieso wegen des geringen Platzes in sich) und ein Wellenbrett kann man auch nicht verschieben da es fest (zuemeist) direkt unter die Windlade geschraubt ist und an den Abzugsdrähten hängt.



    Natuerlich moechte ich nicht alles um 2 Oktaven verschieben.



    Ich versuche mal meine Idee nur fuer eine einzelne Oktavkoppel zu formulieren:



    Das Wellenbrett ist um ca. 1-2cm seitlich verschiebbar. Ein Aermchen das mit einer Taste verbunden ist ist so beschaffen, dass es in jeder Stellung bei einem Tastendruck ausgelenkt wird. Ich moechte zweiarmige Tasten mit Stechermechanik. D.h. ich wuerde die Stecher mit Fuehrungsleisten fuehren und die entsprechenden Wellenaermchen mit Schlitzen statt wie ueblich mit Loechern versehen.



    Die Wellenaermchen, die mit den Wippen verbunden sind, die schliesslich am Ventil haengen werden dann so angebracht, dass sie nur in einer Stellung des Wellenbretts den entsprechenden Stecher bewegen.



    Der Gedanke ist noch nicht ganz ausgereift, aber ich denke mir, dass das gehen koennte. Eventuell koennte ich ja eine Wippen-Oktavkoppel fuer II/II 4' mit meiner Wellenbrettkoppel fuer II/II 2' kombinieren.



    Um das Wellenbrett werde ich nicht rumkommen, wenn ich die hohen Pfeifen rechts neben die Windlade stellen moechte.





    Corno_dolce:


    Eine andere Möglichkeit ist natürlich eine elektrische Lösung mit Ventilmagneten, hierbei kannst du jede beliebige Koppel anlöten. Sei es II-II 16',4' oder wenn du unbedingt willst 2'. Ja sogar eine Quintkoppel, die Möglichkeiten sind unerschöpflich.



    Eine elektrische Loesung kommt fuer mich nicht in Frage. Ich bin sogar schon am ueberlegen, ob ich , selbst wenn der Platz reichen sollte, das elektrische Geblaese extern einplane und nur den Balg im Instrument unterbringe.



    Wenn ich schon so viel Wert auf ein barockes Instrument lege (zumindest was das 1. Manual betrifft, das 2. ist ein krasser Kompromiss), dann kann ich keine Elektromagneten oder aehnliches brauchen.


  • Neuer Vorschlag:



    I.Manual:



    1. Gedackt 8' (relativ eng beginnend, nach oben weiter werdend)

    2. ab ao: Salizional 8' (eng)

    3. Flöte 4' C-H gedeckt, co-bo rohrgedeckt, ao... offen

    4. Nasat 2 2/3' (schmal labiiert) C-bo gedeckt, ao... konisch offen

    5. Prinzipal 2'

    6. ab ao: Terzflöte 1 3/5' (weit)

    7. ab ao: Zimbel 1-fach: (sehr eng) ao: 2/3', cis1: 4/5', fis1: 1', c2: 1 1/3', g2: 1 3/5', dis3: 2'



    II. Manual:



    1. Gedackt 8' (Transmission aus I)



    Pedal:



    1. Subbass 8' (relativ weit beginnend, nach oben enger werdend)

    2. Flötgedeckt 4' (Auszug aus Subbass)

    3. Flöte 2' (Auszug aus Subbass)



    keinerlei Koppeln !


  • Hallo Reinhold,



    das ist ja eine interessante Zimbel, die du da beschreibst. Repetition in Oktav-Terz- und Quintlage; funktioniert das wirklich? Meiner Meinung nach braucht man immer zwei Chöre, damit die Differenztöne die wichtigen Tonlagen auffüllen können. Höchstens man zieh noch ein anderes, hohes Register dazu; aber ob das dann noch Zimbel heisst?



    Sonst finde ich den Vorschlag gut, vor allem das eigenständige Pedal. Das könnte man ja noch zur Not elektrisch ansteuern und in einem andern Gehäuse unterbringen, frei irgendwo aufstellbar, dann sind die Extensionen auch leicht machbar...



    Wieder kommt mir dieser Vorschlag (von 8' bis 2' zumindest) verdächtig bekannt vor *g*. Danke für die Bestätigung, dass meine Dispo wohl nicht so verkehrt ist.



    LG



    Jens

  • Hallo an Jens und alle Beteiligten,



    Diese Zimbel soll nicht füllen, nur aufhellen. Zusammen mit Prinzipal 2' ergibt sich ja in etwa eine Quintzimbel bzw. Terzzimbel, insbesondere wenn man accordisch spielt, gleichzeitig. Differenztöne, sofern man diese in dieser hohen Lage überhaupt vernimmt, dürften dabei mehrfach entstehen. Der besondere Reiz einer solchen nicht dominierenden Zimbel liegt in Spaltklang-Registrierungen, zusammen mit einem 8' oder 4'.



    Der Gedackt 8' auf C deshalb relativ eng beginnend, um einen deutlichen Unterschied zum weiteren Subbass zu gewährleisten, welcher dann einen Touch zum 16' hat.



    Die Terzflöte 1 3/5' sollte relativ stark sein, zur Darstellung einer kornettartigen Klangfarbe (mit oder auch ohne 2 2/3').



    Die Flöte 2' im Pedal (als Auszug aus Subbass) lässt eine Koppel noch weniger vermissen.

    Der Auszug Flötgedeckt 4' eignet sich (lt.Bormann) gut für Pedal-Übungen.



    Sollte die Zimbel in dieser Form zu fremd/gewagt erscheinen, könnte man sie auf ao mit 1' ansetzen und auf dis2 oder gis2 in den 1 1/3' repetieren lassen und wenn dies immer noch zu hell ist, nur eine enge Quinte 1 1/3' disponieren. Mit ein paar tiefen Zusatzpfeifen 1 1/3' ist das ja schnell umgesteckt.



    Den Salizional 8' deshalb, um wenigstens ein bisschen Romantik abzudecken, und um ein sehr leises Register (Wohnung!) zu haben. Auch der konische Nasat 2 2/3' mischt sich gut mit Salizional 8'.



    Insgesamt unterschätzt man die Lautstärke einer Orgel dieser Größe. Daher noch ein ausgefallener Vorschlag: Alles in einen Schwellkasten stellen. Aber das erschwert die Zugänglichkeit zum Stimmen.

  • Der Vorschlag von Reinhold ist interessant, aber mir wird das schon wieder zu gross. Insbesondere das Pedalwerk werde ich bei meiner aktuellen Gehaeusevorstellung niemals unterbringen.

    Trotzdem noch mein Kommentar dazu:

    Ich wuerde den Salicional auf II legen und zumindest die Pfeifenstoecke so bemessen, dass die Zimbel auch zweireihig werden kann. Dann braeuchte man allerdings wahrscheinlich wieder eine Manualkoppel.

    Die Idee von Jens mit Gedackt+Salicional=Miniplenum ist interessant und das haette man dann einigermassen eigenstaendig auf II. Die Frage ist wie der Salcional zu intonieren ist. Hinsichtlich Gedackt+Salicional wuerde ich ihn extrem scharf intonieren, hinsichtlich Romantik eher extrem weich, d.h. es gaebe wohl wieder einen Kompromiss.

    Bei dem Pedalwerk wuerde ich mir ueberlegen, ob man die Pfeifenreihe nicht erweitern sollte und es als an das Pedal angehaengtes 2. Manualwerk zu bauen.



    Zu dem Vorschlag mit dem Schwellkasten: Ich moechte Fluegeltueren bauen so wie Bormann es vorschlaegt. Damit habe ich zwar nicht so viele Moeglichkeiten, aber es ist ausreichend um die Lautstaerke extrem zu reduzieren und ausserdem geht damit der barocke Stil nicht voellig verloren.



    Meine Planung ist mittlerweile weiter vorangeschritten. Derzeit wird das ganze 1,1m breit sowie 55cm tief und die Disposition ist: I. Gedackt 8', Floete 4', Nasat 2 2/3', Principal 2', Sesquialter (Terz 4/5', ab g0 1 3/5'), Zimbel 2f. (Zusammensetzung wird sich bei der Intonation ergeben, auf c1 strebe ich 1' + 1 1/3' an), II. Transmission des Gedackt 8', Superoktavkoppel (die Pfeifenreihe des 8' wird entsprechend vergroessert), P Quintbass 5 1/3', Manualumfang C-d3, Pedalumfang C-d1, Koppeln II/I, II/P, I/P (Superoktavkoppel von II wird durchgekoppelt)



    Aktuell habe ich folgende Probleme / Ueberlegungen:

    - Kriege ich das Geblaese mit Balg neben dem 5 1/3' in den Unterkasten? Falls nicht koennte ich versuchen, das in der Bank fuer den Spieler unterzubringen so wie ich das aehnlich bei einem kleinen Positiv in Waltershausen gesehen habe. Dann haette ich auch die Moeglichkeit, dass die Manuale weniger weit als bisher vorspringen, da ich mehr Platz fuer die Fuesse ueber dem Pedal habe, wenn der Unterkasten weniger Platz braucht.

    - Moechte ich ein Regal in II oder P und habe ich Platz dafuer?

    - Ist eine "Supersuperoktavkoppel" II/II 2' sinnvoll und technisch umsetzbar?

    - Sind Manual- und Pedalumfang ausreichend?

    - Baue ich ein groesseres Stummelpedal oder ein abnehmbares Vollpedal. Stichworte: Optik, Spielbarkeit, Platzbedarf (Gedanke: Ein Vollpedal ist riesig, kann aber relativ einfach abnehmbar gebaut werden)

    - Sind alle Koppeln noetig und koennte man z.B. darauf verzichten, dass II/P abschaltbar ist?



    Viele Gruesse,

    Peter

  • Lieber Peter,



    nur zum Rahmenpedal:

    Gedanke: Ein Vollpedal ist riesig, kann aber relativ einfach abnehmbar gebaut werden



    Das bleibt meistens eine Gedanke, denn so leicht und handlich ist das gute Teil auch nicht!

  • Hallo,



    nachdem ich jetzt die Reste meines alten fehlgeschlagenen Projekts entsorgt habe, wird es jetzt Zeit, endlich mit dem neuen Projekt voranzukommen.

    Die Planung ist jetzt grundsaetzlich fertig, aber ich mach mir diesmal die Muehe, das ganze vollstaendig in einem 3D-CAD-Programm zu zeichnen. Dann koennen auch nicht mehr bloede Sachen passieren, wie z.B., dass irgendwo doch ein halber cm Platz fehlt...

    An der Disposition hat sich nicht mehr viel veraendert, im Prinzip ist nur ein 2' in II dazugekommen:

    I.: Gedackt 8', Floete 4', Nasat 2 2/3', Principal 2' (Prospekt), Terz 1 3/5', Zimbel 2f., II/I

    II.: Gedackt 8' (Trans.), Gedackt 4' (Ext.), Kleingedackt 2' (eigenstaendig), Oktaevlein 1' (Ext. aus Kleingedackt)

    P.: Quintbass 5 1/3', Koppel II/P, I/P oder II+I/P (es muss immer eine Pedalkoppel aktiv sein - das vereinfacht die Traktur und nur den 5 1/3' im Pedal zu spielen macht sowieso wenig Sinn)



    Ich glaube, das ganze inkl. Geblaese in einem Gehaeuse 1245 br, 570 tf und 2000 hoch unterbringen zu koennen (die weitere Planung mit einem 3D-CAD-Programm wird zeigen, ob wirklich alles passt).

    Die Breite richtet sich nach dem BDO-Vollpedal bis f, die Manuale befinden sich daher nicht genau in der Mitte.



    Viele Gruesse,

    Peter

  • Hallo,



    nachdem ich meine Planungen jetzt weitergefuehrt habe, ist mir ein potentielles Problem aufgefallen.

    Der Pfeifen des 8' stehen bis auf die tiefsten Pfeifen ganz hinten und sprechen nach vorne. Zwischen den Pfeifen gibt es keinen bis wenig Abstand.

    Der 4' steht direkt davor und spricht nach hinten. Das Problem ist, dass ich nach aktueller Planung zwischen den Pfeifen des 4' wenig Platz freigelassen habe.

    Glaubt ihr, dass das fuer die Akustik ein Problem werden koennte? Dass die Pfeifen nach hinten sprechen halte ich fuer unproblematisch, nicht aber den geringen Abstand der Pfeifen zueinander, der den Klang aufhalten koennte (8' und 4' sprechen in ein "Tal"). Hat diesbezueglich jemand Erfahrungen gemacht?



    Viele Gruesse,

    Peter

  • Hallo Peter,

    vielleicht ist es möglich den 4' auf lange Füße oder aufgebänkt vor den 8' zu stellen und auch nach vorne sprechen zu lassen.

    Zuwenig Abstand rächt sich möglicherweise mit Stimmproblemen und Blasgeräuschen.

    Gruß Josef