Gehäuselackierung

  • Hallo!



    Die ersten Teile meines Gehäuses sind fertig. Ich würde diese jetzt gerne farblich gestalten. Als Idee schwebt mir vor, das Gehäuse weiß zu streichen und gold bemalte Zierleisten anzusetzen. Bei Orgeln des Barockzeitalters findet man oft diese Gestaltung (z.Bsp. Silbermann etc.). Nun stellt sich mir die Frage, welche Farben ich verwenden soll. Die weiße Oberfläche sollte nicht hochglänzend sein, sondern eher seidenmatt sein. Kann ich dafür einfach einen Acryllack aus dem Baumarkt nehmen? Oder gibt es eine bessere Empfehlung? Da ich keine professionelle Werkstatt habe, sondern in der zur Orgelbauwerkstatt umfunktionierten Garage arbeite, sollte die Verarbeitung des Lackes möglichst einfach sein, also den Möglichkeiten eines Hobbyisten entgegenkommen .



    Viele Grüße,



    Raphael Knoop

  • Hallo, leider keine Antwort... Ich suche selbst eine Lösung für mein neugotisches Orgelgehäuse, allerdings in brauntönen ; ) . Ich habe mir bereits sagen lassen, daß das Holz meines Gehäuses vorher mit "Kreidegrund" bearbeitet worden ist, die Farbe ist auch auf Kreisebasis herhestellt worden. Leider habe ich bislang keine Bezugsquelle / Arbeitsanleitung für soetwas gefunden. Ich würde gerne das Gehäuse 2farbig in Brauntönen streichen rote und blaue Zierlinien ziehen und die Bögen danach vergolden. Ich habe schon mit diversen Baumarkt Lacken und Dispersionsfarben etc. herumexperimentiert aber das sieht alles zum weglaufen aus. Eine schöne matte Oberfläche "á la Mittelalter" wie man sie von alten Orgelgehäusen/Bilderrahmen in Museen etc. kennt bekommt man so nicht hin. Meine ersten Anfragen bei sogen. Fachmännern liefen auch auf irgendwelche Acryllacke raus. Das kann doch nicht wahr sein... Für eine Arbeitsanleitung und Bezugsquellen wäre ich überaus dankbar. Evtll. findet sich ja uach ein Betrieb, der soetwas bezahlbar übernehmen könnte. Infos bitte hier im Forum oder an obige email Addresse.



    Grüße, Stefan

  • Herr Strasser/Knoop

    Für alle jene welche die " Malerei " selbst ausführen wollen, zwei Bücher die mir eine grosse Hilfe waren für meine Arbeiten:

    1) Die gesamte Möbelschreinerei von Th. Kraut/ F. Sales Meyer 1902 Neuauflage 1988 Th. Schäfer Verlag Hannover.

    Auf ca 10 Seiten werden die "alten Beiz-Techniken mit Rezepturen etc. beschrieben und zudem alte Möbelbau-Techniken

    vorgestellt.

    2) Historische Lacke und Beizen auf Musikinstrumenten, von Eszter Fontana /Freidemann Hellwig /Klaus Martius, Germanisches Nationalmuseum Nürnberg.

    Das letztere ist ein erstklassiges Buch, für jene die Zeit und Lust haben für eigene Versuche und zudem eine gute Adresse wissen wo man die verwendeten Materialien beziehen kann.

    Ich habe sehr lange anhand der genannten Unterlagen "Versuche"

    gemacht. Es hat sich gelohnt, die " Malerei " nicht auf die Schnelle zumachen.

    Das wünsche ich auch Euch,

    h.werlen

  • Lieber Herr Knoop,

    ich habe für meine Orgel (I/4/a.P) ein italienisch angehauchtes Gehäuse (Holz vom Sperrgut und Teekisten) gebaut und dieses von einem professionellen Fass-Maler und Restaurator in alter Art farbig fassen und die Zierleisten vergolden lassen. Er hat Kreide in Knochenleimlösung schichtweise aufgetragen, immer wieder geschliffen bis eine steinartige, matte und kompakte Oberfläche entstand. Auf diese Oberfläche wird der "Marmor" aufgemalt und am Schluss mit einem Klarlack versiegelt. Vom Zusehen zu beurteilen, braucht dieses Verfahren sehr viel professionelle Erfahrung und ist für uns Laien sicher nicht ratsam. Meiner Erfahrung nach lohnt sich das Einholen einer Offerte vom Profi (z.B. Branchenbuch, Museumswerkstätten, Restauratoren) In meiner Erinnerung (es ist fast 20 Jahr her)war der finanzielle Aufwand, gemessen an den sonstigen Aufwendungen an Zeit Geld, tragbar. Es ist eben traurig, wenn das Werk jahrelanger Arbeit am Schluss mit einer schlechten Farbfassung verdorben wird.

    Wenn Sie möchten, schicke ich Ihnen gerne eine Fotografie meiner Orgel. In diesem Falle bitte ich um Ihre Postadresse.

    Beste Wünsche und freundliche Grüsse

    Werner Bucher, Basel

  • Lieber Herr Knoop,

    Lacke für Musikinstrumente, vornehmlich Streichinstrumente, stellt seit vielen Jahren her:



    Joseph Hammerl

    8523 Baiersdorf / Mfr



    Neben Öl- und Alkohollacken führt die Firma ein reiches Lager an Farblacken, Harzen ect. Da es durchaus um einen Auftrag von Lack auf rohes Holz geht, würde ich an Ihrer Stelle das anstehende Problem in einem Telefonat darstellen. Nach meinen Erfahrungen - schon ein wenig länger her - sind die Mitarbeiter der Firma sehr hilfsbereit.



    Eine weitere Richtung, in der Sie nach Lösungen Ihres Problems suchen können, ist der Einsatz von Caseinfarben. Kirchenmaler haben diese Materialien hin und wieder im Gebrauch. In der Ausgestaltung von Bauernmöbeln aus Weichholz haben Caseinfarben in vergangenen Zeiten eine wichtige Rolle gespielt. Jedes gute Farbengeschäft dürfte hier weitergehend beraten können.



    Beste Grüße FDienstbach