Vorstellung und Windfrage

  • So, jetzt habe ich das Thema wie vorgeschlagen noch einmal in der richtigen Rubrik eingestellt.



    Hallo zusammen,



    ehe ich hier mit der Tür ins Haus falle, möchte ich mich erstmal kurz vorstellen.

    Ich komme aus der Nähe von Leipzig, bin seit über 25 Jahren selbständiger Rahmenglaser und baue seit 7 Jahren statt Fenster und Türen Dudelsäcke. Vor einem Jahr hat mich die alte Liebe erwischt und ich habe nach 30 jahriger Pause wieder mit dem Orgelspielen begonnen. Als ich dann Anfang diesen Jahres über Portative hier im Netz gestolpert bin, war es fast zwanghaft, daß so etwas gebaut werden mußte. Mittlerweile habe ich zwei Instrumente nach dem Sonderheft Portativ gebaut, zwei weitere sind in Arbeit. Jetzt möchte ich meine Bauaktivitäten erweitern und mir ein Positiv bauen. Ich stolperte wie viele hier über das Problem des richtigen Lüfters. Dabei las ich auch über das Thema Kurbelwellenantrieb mit elektronischer Steuerung. Ich habe jetzt mal eine kleine Zeichnung gemacht wie sowas aus meiner Sicht aussehen könnte und würde mich sehr freuen, wenn ich hierzu einige Meinungen einholen könnte. Ich hoffe meine unmaßstäbliche Skizze ist soweit selbsterklärend.







    Es sollen also im Prinzip zwei Schwimmerbälge gebaut werden die durch eine Wippe im Wechsel befüllt werden sollen. Das Ganze würde ohne Elektronik auskommen, es müßte nur errechnet oder ausprobiert werden welche Drehzahl der Getriebemotor haben müßte. Eine Feinregelung könnte ein Frequenzumwandler bringen, falls dies notwendig wird. Ob im Detail noch je eine Achse über der Balgplatte notwendig würde, damit der Zug des Fadens (Stahldrahtes) senkrecht erfolgt, müßte man sicher noch testen.

    Am Boden beider Bälge sollte je ein Einlaßventil sein und der Auslaß zum Windkanal braucht natürlich auch jeweils ein Rückschlagventil.

    Welche Bedenken habt Ihr hinsichtlich dieser Idee?



    Herzliche Grüße

    Alexander

  • Die Idee mit dem motorbetriebenem Schöpfer ist ja nicht schlecht,aber falls Du kein angehängtes Pedal vorgesehen hast,könntest Du doch mit den Füßen schöpfen,wie Bormann es seinem Orgelbaubuch vorschlägt.



    Klar, mit den Füßen schöpfen ist bei der geringen Luftmenge kein Problem, es geht mir aber auch um grundsätzlich um das testen und ausprobieren. Auch hätte ich gern konstanten Wind zum Intonieren der Portativpfeifen. Ich glaube das würde die Sache etwas vereinfachen.



    Denke auch an die Hebelverhältnisse,denn so wie es gezeichnet ist,müsste der Motor sehr viel leisten.



    Danke für diesen wichtigen Gedanken. Ich habe mal überschlagen, bei einer Fläche von 400 x 600 mm müßten ja für 40mmWS schon etwa 10 kg bewegt werden, da ist man bei meinem Hebelvorschlag schnell über 50 kg. Da wäre es besser in dieser Art:









    Danke auch für den Link ins Forum. Mein Gedanke war zwei Bälge zum Schöpfen und gleichzeitig (im Wechsel) als Magazin zu verwenden. Man brauchte in dem Fall keine Überdruckregelung. Wird wenig Wind verbraucht hat der Hebelarm halt weniger zu tun (mehr Leerlauf).



    Die Bälge könnten natürlich auch Faltenbälge oder Kastenbälge sein.





    Beste Grüße



    Alexander


  • Hallo Alexander,



    was mir an Deiner Konstruktion auffällt: Wenn der Faden zur Balgplatte locker wird, und dann der Motor ihn wieder per Hebel spannt, dürfte es einen ziemlichen Ruck geben, abhängig vom Gewicht auf der Balgplatte. Das könnte Windstöße (die Ventile schließen/öffnen zu scnell) aber vor allem großen Verschleiß und Geräusche bedeuten, vielleicht reißt der Faden auch dann irgendwann. Du könntest ja eine Zugfeder zur Verringerung des Impulses anbringen.



    Das Thema wurde auch schon in irgend einer Hausorgel-Zeitschrift schon mal veröffentlicht. Da waren genau diese Stöße dann das Killerkriterium für diese Lösung. Würde persönlich eher zum Gebläse greifen oder die Bälge per Gebläse füllen lassen, so wie schon an mancher hist. Orgel gesehen, z.B. mit Keilbälgen. Dann hat man "originalen" Keilbalgwind und elegantes Befüllen der Bälge.



    Gruß



    Jens

  • Hallo,



    die Ratschläge zu den Problemen eines Kurbelwellenantriebs habe ich beherzigt und doch für den Anfang einen Schwimmerbalg gebaut der mit einem Radialgebläse befüllt wird. Allerdings klappte die Regelung über Rollen nicht, da ich nicht bedacht hatte daß der Gesamtweg des "Vorhangs" mit dem Gesamtweg der Balgplatte gleich sein sollte. Da mußte dann ein Wippe die Steuerung übernehmen um die unterschiedlichen Wege auszugleichen.







    Beste Grüße

    Alexander

  • Es gibt auch die Möglichkeit mit unterschiedlichen Rollendurchmessern zu arbeiten.

    Die ankommende Schnur wickelt einen anderen Durchmesser als die abgehende Schnur.



    Grüße



    Josef

  • Hallo Alexander, hallo Orgelbauer,



    Du hast Dich offenbar auch mit Radialgeblaesen auseinandergesetzt.

    Hast Du ein guenstiges Geblaese gefunden?

    WievielLeistung hat es?



    Danke und Grüße, Andreas