Manualkoppel

  • Hallo liebe Hausorgelfreunde,



    ein Bild sagt ja bekanntlich mehr als tausend Worte; und da Jürgen mich schon nach der Umsetzung meiner Manualkoppel gefragt hat, hier ein paar Bilder. Ist heute fertiggeworden. Sie funktioniert über eine Holzleiste im Klaviaturrahmen hinten, in dem Holzwirbel als Stecher sitzen. Die Leiste lässt sich verdrehen, um die Koppel ein- und auszuschalten. Im Klaviaturrahmen sitzt dazu eine Rückholfeder; der Abzug/Einschaltung geschieht über einen Faden, der um eine Umlenkrolle (Sinterlager mit eingedrehter Rille) durch eine Führungsöse nach unten zum Fußtritt geführt wird.



    Wünsche Euch ein paar schöne Urlaubstage falls vorhanden und einen guten Start ins Jahr 2012.



    Gruß



    Jens



















  • Das ist ja höchst interessant und simpel zugleich.Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg mit deinem Projekt und natürlich auch ein gutes neues Jahr.

    LG Jürgen

  • In der Tat sagen Bilder mehr als tausend Worte, danke, lieber Jens, jetzt erkenne auch ich endlich eine einfache Möglichkeit, eine Koppel zu verwirklichen; alle bisher gesichteten Einrichtungen erschienen mit für meine Fähigkeiten als zu kompliziert. Noch dazu ist Deine Koppel notfalls auch unter dem Spiel zu ziehen oder abzustoßen; ich glaube nicht, daß sich da etwas verhaken kann.



    Jetzt stellt sich mir nur die Frage, wie die Lagerung der Tasten des oberen Manuals erfolgt, denn durch das Anheben des hinteren Tastenarms durch die Koppelstößel wird die betreffende Taste ja aus dem mittleren Führungsstift gehoben; gibt es da eine gerundete Auflage quer über alle Stifte in der Mitte der Tasten, um das Herausheben zu verhindern?



    Die Frage ist für mich rein akademischen Interesses, denn die Errichtung eines Instruments mit zwei Manualen liegt für mich so weit entfernt wie der Mond, aber es reizt mich die Vorstellung, wie es funktionieren k ö n n t e !



    Danke, koppelbegeistert,

    Wolfgang, am Gedenktag der Unschuldigen Kinder.

  • Hallo Wolfgang,



    die Tasten habe ich recht gut ausbalanciert, somit fallen die Tasten des oberen Manuals eher vorne nach unten, als sich in der Mitte anzuheben; auch weil die Reibung am Mittelstift das verhindert. Trotzdem gibt es das Problem der Möglichkeit des leichten Hüpfens in der Mitte, ausschließen kann ich das glaub ich nicht. Deshalb kommt auf die oberen Tasten, sobald ich das Gehäuse fertig hab, noch das obligatorische Abdeckbrett, welches einen Druckfilz im Bereich der mittleren Tastenlagerung hat und dort die Tasten leicht nach unten drückt. Etwas ähnliches habe ich schon bei meinen Strahlenwippen gemacht, diese werden nur auf einer Kugeloberfläche (zweckentfremdete Hutmutter) zur Bewegung gelagert und mit einem Druckfilz dagegengepresst. Funktioniert wunderbar.



    Ja das mit dem Einschalten/Abstoßen: Ich denke, Abstoßen ist jederzeit möglich, eventuell mit etwas Zeitverzögerung durch die Reibung bei gedrückten Tasten, Einschalten nur bei ein paar gedrückten Tasten. Deshalb kommt an den Abzugfaden noch eine Zugfeder, welche das Abreißen des Fadens verhindert wenn zu viele Tasten gedrückt werden und der Balken das nicht mehr schafft. Koppeln beim Spielen hab ich nicht vorgesehen, will aber das schlimmste Verhindern falls es doch mal passiert :-) Ich dachte mir: Lieber ne einfache Koppel als was kompliziertes, auch wenns dann nicht während dem Spielen geht...



    LG



    Jens