Projektvorstellung

  • Nächstes Wochenende ist erstmal "Werkstatteinweihung" mit den Kollegen, dann dauert es sicher ein paar Wochen bis die Orgel abgebaut, alles geölt, und wieder aufgebaut fertig gestimmt bei mir steht. Es müssen ja auch noch alle Vorschläge und Pfeifenfüße festgeleimt, und die Orgel in meinem Zimmer nachintoniert werden, bzw. die Tiefen Oktaven auf Lautstärke ausgeglichen werden...

  • So, letzte Runde: Nachintonation zu Hause...

    dann wars dass. Nach meinem "Abschlussbericht" werde ich mich dann auch aus dem Forum verabschieden und danke euch allen für eure Unterstützung und die vielen netten Beiträge.



    Marco






  • Hallo Corno dolce,



    die von Dir verwendeten Ventile sind 23 cm lang - ist das die gesamte Länge, oder muß man noch Führungsschlitz und Aufhängeloch abziehen, um die Deckungslänge zu bekommen?

    Wieviel Überstand vorne und hinten am Ventilschlitz wird bedeckt?

    Meine Ventilschlitze sind 17,6 cm lang. Eigentlich wollte ich 23 cm lange Ventile von Laukhuff nehmen, die nach Abzug des Aufhängelochs und des Führungsschlitzes noch 20,2 cm Auflagefläche haben, also vorne und hinten am Ventilschlitz noch 1,3 cm den Sclitz überdecken.

    Laut einem Mitarbeiter von Laukhuff sei das viel zu wenig - ich sollte besser 28,5 cm lange Ventile nehmen.

    Wie siehst Du das?

    Wie groß sollte eigentlich die seitliche Überdeckung des Ventilschlitzes sein? 2 - 3 mm ??



    Schöne Grüße

    Achim Klein

  • Lieber Corno Dolce,wo hast du denn die Registerschilder beschriften lassen,sieht sehr schön aus,bei uns in Sachsen lassen die Orgelbaufirmen es bei der Meißner Porzellanmanifaktur machen,liebe grüße von Christian aus Freiberg

  • @Achim_Klein:



    Das sind meine Maße, mit denen es prima funktioniert:



    Ventilschlitze: C-H 150x8

    c°-h° 150x10

    c'-g''' 150x8



    Ventile: c°-h° 230x14

    alle anderen 230x12

  • @ Christian:



    Die Schilder sind von Laukhuff beschriftet worden, hätte ich besser selber gemacht... ist nicht so toll geworden. (Zentrierung usw...)

  • DAS WARTEN HAT EIN ENDE...



    Der letzte Ton ist gestimmt...

    das letzte Gehäuseteil geölt...

    die Traktur nochmal nachreguliert.



    Mit dem heutigen Tag geht nach 1270 Stunden mein Orgelprojekt zu Ende.







    Nach dem ich die Pfeifen eingebaut habe musste ich zum erschrecken feststellen dass die Orgel trotz zurückhaltender Intonation zu laut war... es ist eben etwas anderes in der Werkstatt zu intonieren als in den eigenen 4 Wänden. Ich kann nur jedem raten: haltet euch mit der Lautstärke zurück wenn ihr woanders vorintoniert... Nun ist alles ausgeglichen und hat einen samtih weichen Klang.







    Die Orgel wurde gestimmt auf 441 HZ bei 18°C und hat die Stimmung "Neidhardt für ein Dorf" eine sehr milde historische Stimmung die besonders in den Tonarten C, F und G strahlend klingt!



    Der Prinzipal 8' ist sehr grundtönig und weich geworden, zum Diskant hin klingt er etwas flötig, hat aber den Principalcharakter trotz vieler Kernstiche beibehalten. Der Bordun 8' ist sehr leise, mit leisem spucken, fast ein bisschen Xylophonartig. Wenn man den Principal 8' dazuzieht bleibt er so im Hintergrund dass man ihn nicht hört, aber die tiefe Oktave dabei hat die beim Principal 8' fehlt, somit ist hier ein guter Kompromiss gefunden. Die Rohrflöte 4' habe ich etwas höher aufgeschnitten und dadurch einen sehr runden und klaren Klang ereicht. im Diskant zeichnet sie klar und ergibt eine wunderbare Kombination mit Bordun 8'.



    Meine kleine Digitalorgel hat eine grosse Schwester bekommen:







    Wer genaueres über die technischen Daten wissen will wie z. B. Mensuren, Stockbohrungen, Kanzellengrössen, Ventilschlitze und alles andere, der sollte einen Blick in die nächste Hausorgelausgabe werfen, dort werde ich mit einem zusammenfassenden Baubericht dabei sein.



    Wenn ich es in den nächsten Tagen schaffe setze ich einen Link zu einem Klangbeispiel rein.



    Für mich geht jetzt eine sehr spannende Zeit zu Ende, mit viel Experimentieren, planen und bauen... war einfach toll! Ich kann nur jeden von euch ermutigen dran zu bleiben! Mit jedem Schritt kommt ihr eurem Ziel näher, und es gibt nichts schöneres als dann irgendwann zufrieden vor seinem selbstgebauten Instrument zu sitzen!



    Alles gute euch allen!

  • Auch von meiner Seite: Herzlichen Glückwunsch zum gelungenen Werk!



    Auch wenn das letzte Teil geölt, die letzte Pfeife gestimmt ist: Ich hoffe, Du ergänzt bei der nachgebauten Taste noch die weiße Vorderfront wie bei den anderen Tasten :-)



    Gruß, Heiko

  • Kleiner Nachtrag...



    habe heute die schwarzen Tücher gegen Plexiglasscheiben ausgetauscht, macht klanglich keinen Unterschied und sieht besser aus. Man kann jetzt etwas das Innenleben bewundern und irgendwie waren die Tücher doch etwas zu dominant...








  • Hallo,

    ich habe mich nach langer Überlegung dazu durchgerungen, meine erste Holzpfeife zu bauen. Die Pfeife sieht sehr gut aus, jedoch kommt (fast) kein Ton. Beim Anblasen hört man sehr viel Luft und einen leisen Ton, der allerdings auch nicht der erhoffte ist. Weiss einer woran das liegen könnte?

    Gruß Yves

  • Organist:
    Hallo,

    ich habe mich nach langer Überlegung dazu durchgerungen, meine erste Holzpfeife zu bauen. Die Pfeife sieht sehr gut aus, jedoch kommt (fast) kein Ton. Beim Anblasen hört man sehr viel Luft und einen leisen Ton, der allerdings auch nicht der erhoffte ist. Weiss einer woran das liegen könnte?

    Gruß Yves





    Hallo,





    wenn die Mensur stimmt liegt das nach meiner Erfahrung in der Regel an einem zu dicken oder zu ungenau gearbeiteten Kernspalt oder undichten Stellen im Pfeifenkoerper. Ich wuerde auch empfehlen, bei Testpfeifen das Labium und den Vorschlag verschiebbar zu machen um besser rumprobieren zu koennen.





    Viele Gruesse,



    Peter


  • Danke schon mal für die schnelle Antwort. Ich habe etwas am Kernspalt herumgefeilt, und siehe da, die Pfeife hat einen sehr angenehmen Klang, jedoch lässt sie sich nicht wie vorgesehen decken. Der Ton verschwindet und beim überblasen oktaviert sie nach oben statt nach unten.

    Gruss Yves

  • Hallo,



    erst mal würde ich sagen: Mache einen neuen Thread auf, dies ist eigentlich eine Projektvorstellung.



    Schön, dass zumindest offen jetzt ein Ton rauskommt. Gedeckte Pfeifen benötigen den Luftstrom i.d.R weiter innen, da der Überdruck in der gedeckten Pfeife den Strom nach außen lenkt, da muss man etwas entgegenwirken. Also Vorschlag etwas über den Kern.



    Überblasen kann eine Pfeife nur nach oben, nie nach unten, das ist ein komplett anderes Phänomen. Ich empfehle Einstiegsliteratur zum Thema Intonation, z.B. den Bormann oder die Homepage von R. Janke, damit Du das physikalische Prinzip verstehst. Ohne wird es schwierig.



    Gruß



    Jens

  • Herzlichen Glückwunsch zum ersten Ton aus der ersten selbstgebauten Pfeife! - Ja, so haben wir hier wohl alle einmal angefangen, und dazu der Versuch, einfach mit der Hand zuhalten, um aus der offenen Pfeife ein Gedackt zu machen.



    Ich nehme an, daß neben dem von Jens gegebenen Hinweis, den Luftstrom für Gedackte mehr nach innen hin zu richten, einfach die Mensur zu eng wird, also das Verhältnis von Querschnitt zum gewünschten Ton. Durch die Deckung erniedrigt sich der Mensurwert um 12 Halbtöne, zu eng für den Gedackt-Grundton, folglich überbläst die Pfeife als Gedackt und es ergibt sich als Ton die Quinte gegenüber des Tons der offenen Pfeife.



    Hier der sehr praktische "Mensurenrechner" von Arndt Brünner:

    http://www.arndt-bruenner.de/hausorgel/CalcMens.htm,

    damit lassen sich sehr einfach die Mensur, bzw. umgekehrt die erforderlichen Maße der Pfeife berechnen. Bei Mensuren unter minus 12 Halbtöne wird es nach meiner Erfahrung schwierig, einen guten, stabilen Ton zu erhalten, unter - 18 HT ist es dann fast ganz aus.



    Viel Freude beim Pfeifenbauen wünscht

    Wolfgang.

  • Danke für die Tipps, ich werde die gleich mal versuchen umzusetzten. Ich habe bereits die Lektüre vom Herrn Bohrmann durchgelesen, und mit Hilfe des Rechners hab ich die Mensurtabelle erstellt. Ich habe vom 8' Gedackt zwei Pfeifen gebaut, einmal C0 und c2, die grössere liegt bei -11,8 HT unter Normmensur, die kleinere -8.3. Beide lassen sich aber nicht decken.

    Ich werde es einfach mal als 4' offen bauen, das scheint mir für den Anfang einfacher, wenn ich dann noch Probleme und Fragen hab eröffne ich dann einen neuen Thread.

    Gruß Yves