Hallo Kombinationsorgelbauer
[d.h. elektrische und mechanische Traktur in diesen Thread]
Mir unterlaufen gerade einige Fehler und Probleme, die sich mit der elektrischen Kontaktierung von Pedal- und Manualtasten ergeben. Diese sollen berührungs- und geräuschloslos sein und ermöglichen, dass die Orgel auch mit digitalisierten Klängen von berühmten Orgel etc. über einen PC und eine gute Stereoanlage spielt.
Mein Problem ist die Kontaktierung der einzelnen Tasten.
Früher hatte ich schon einal meinen Spieltisch und das Pedal mit Mikroschaltern (eigentich Taster) gebaut. Das ist sehr einfach, leider klicken diese Taster beim Schalten. Und berührungslos ist es auch nicht, d.h. unter Umständen verändert sich das Spielgefühl.
Mein zweiter Versuch waren IR-Lichtschranken. Ich habe 56 IR-LEDs (Infrarot-Leuchtdioden, wie zB in Fernbedienungen für den Fernseher eingebaut sind) und als Empfänger Phototransistoren genommen. Das funktioniert i.a. sehr gut, einige Nachteile sind, dass zB die Nachbarkontakte Licht der jeweils anderen Dioden sehen können und "Durchstecher" folgen. Ausserdem entwickeln die LEDs Wärme und benötigen eine Versorgungsspannung.
Jetzt habe ich gedacht, ich wäre schlau. Ich baue gerade meine Hausorgel neu auf (bin umgezogen) und will "alles besser machen als früher". Das hat bisher auch wunderbar geklappt, weil man ja viel dazu lernt. Nun habe ich das Pedal mit Magneten (kleine stabmagnete 3mm Dmr und 1cm Lg) und den passenden Reed-Kontakten versehen (selbe Abmessungen). Reedkontakte sind 2 kleine Metallkontakte in einer Glaskapsel, so groß wie ein Widerstand, die sich gegenseitig anziehen, wenn sie ein magnetisches Feld sehen. Am Pedal klappt das auch wunderbar.
Am Wochenende habe ich nun fleißig 56 Manualtasten mit Ärmchen ausgerüstet und 56 kleine Magnete angebracht. Als ich nun die ähnlich dem Pedal gefertigte Leiste mit 56 Reeds, mit fertig angeschlossener MIDI-Elektronik und "hochgefahrener" elektronischer Domorgel anschloß, brüllte mir ein massives Cluster an.
Was passiert? die Magnete haben nach Klaviaturteilung einen Abstand von etwa 13mm voneinander. Das reicht, damit alle Magnete zusammen ein großen homogenes Magnetfeld un die Tastaturenden ergebeben. Jeder Reedkontakt, der in die Nähe kommt (d.h. etwa 2cm), schaltet automatisch. Egal, ob ich die Tasten drücke oder nicht, denn das ändert nur etwa 1cm den Abstand Magnet-Reed).
Im besten Fall (ich habe lange probiert, bevor ich aufgab) schaltet jede Taste ihren Kontakt, aber jede dritte schaltet den benachbarten Kontakt mit, weil das Magnetfeld soweit reicht. Drückt man 2 Tasten, schalten immer die äusseren Nachbarn mit, also 4 Stück (drücke ich zB D und Dis, erklingt Cis D Dis E).
Nun schreibt Johannes:
Hallo,[...]
Bezüglich der Abbildung auf der Seite Basspedal
http://www.basspedal.wira-elec…ASSPEDAL/hallsensoren.htm
Möchte ich noch einen Verbesserungsvorschlag anbringen:
Hier kommt der Magnet genau auf den Hallsensor.
D. h. der Magnet kann nur soweit dem Sensor entgegen eingestellt werden, dass er in der tiefsten Position den Hall-Sensor gerade nicht mehr berührt.
Bei meinem Projekt als Kombinationsorgel führte dass dazu, dass ich den Toneinsatz des Midi-Tones nicht soweit einstellen konnte, dass er sich mit dem Pfeifenregistereinsatz deckt.
Ich halte es deshalb für erforderlich, dass der Magnet am Sensor vorbeigehen muss, damit jede beliebige Position eingestellt werden kann.
(Dazu möchte ich ohnehin noch eine Frage stellen, dass aber später)
Aber auch ohne Kombination scheint mir der Ton auf diese Weise erst zu spät einzusetzen.
Eine entsprechende Konstruktion ist aber kein Problem.
Ich habe Rechteckmagnete von Schuricht.
Diese sind auf Imbusschrauben befestigt. (ehrlich gesagt nicht befestigt, denn alleine die Magnetkraft hält den Magneten sicher an der Schraube) durch Drehen der Imbusschraube kann ich den Toneinsatz dem Pfeifenregistereinsatz anpassen.
Hallsensoren waren in den letzten Monaten anscheinend ein wenig rar. Darum habe ich die letztes Mal bei Bürklin bestellt, wo sie auch noch günstiger sind.
Hall-Sensoren. Hat jemand Erfahrungen, wie Hall-Sensoren im Gegensatz zu Reed-Kontakten auf Magnetfelder reagieren? Ich bräuchte Sensoren, die nur auf stärkere Magnetfelder reagieren. Mit den Sonsoren käme ich an die Magnete heran bis auf 0,1mm. Das ist nicht das Problem. Sie dürfen nur nicht schon losgehen, wenn Sie in die Nähe der Orgel kommen *g*.
Danke für eure Nerven mit elektronischen Fragen.
Ich habe auch eine neue Schleiflade, im Winter... versprochen.
Gruß
Ulf