Ungenauigkeiten in der Mechanik

  • Ich habe vor einiger Zeit meine erste richtige Orgel begonnen, momentan bin ich bei der Mechanik. Da ich alles mit der Hand säge und bohre entstehen bei mir Ungenauigkeiten. Die Tasten selbst sind ausreichend genau, aber meine Bohrungen durch die die Stecherdrähte laufen nicht. Daher blockierten manche Tasten, da die Drähte wegen der Koppeln durch viele leicht ungenau gesetzte Bohrungen laufen. Ich habe getestet die Drähte leicht zu biegen um das auszugleichen. Das geht recht gut, auch weil die Bohrungen eigentlich nur in Richtung der Tastenlänge und nicht in der Breite abweichen.

    Meine Frage: Sollte ich die betreffenden Tasten komplett austauschen bzw. versuchen die Bohrungen zu korrigieren oder ist die Lösung mit dem Biegen ausreichend?

  • Hallo Peter,



    das Biegen der Drähte habe ich bei meiner Intonierlade auch gemacht. Ich kann aber nicht glauben, dass dies bei einem größeren Werk eine angemessene Methode ist, die auf Dauer funktioniert.

    Die Drähte werden sich durch die Belastung in Längsrichtung sicher im Laufe der Zeit wieder strecken und das Problem besteht erneut. Außerdem ist man auf diese Art vermutlich viel anfälliger für Temperaturschwankungen.

    Hier mein Tipp um die Bohrungen zu korrigieren (wieder aus der Schreinerpraxis, dürfte aber für den Orgelbau ohne weiteres klappen)



    zuerst wird mit einem ausreichend großem Bleistiftstrichkreuz (20 x 20 mm) die optimale Lage der Bohrung angezeichnet.

    Dies kann natürlich auch später geschehen, wenn entsprechende Maße dann verfügbar sind.

    Die Fehlerhafte Bohrung wird mit einem Dübelbohrer 8mm aufgebohrt. Um ein Verlaufen des Bohrers im bereits vorhandenen Bohrloch zu verhindern sollte eine Schablone anfertigen werden (In 10mm Sperrholz das 8er Loch bohren, diese Schablone dann auf das Werkstück spannen)

    Nun kann das Loch mit einer 8er Dübelstange verschlossen werden. (Kein Querholz oder Aststopsel. Die Faserrichtung in Abstraktenrichtung unterstützt gut ein besseres Gleiten).

    Nun kann das richtige Loch erneut gebohrt werden.



    Falls der ungenaue Sitz der Löcher entstanden ist durch ein Verlaufen des Bohrers (und ein Dübelbohrer in gewünschtem Durchmesser nicht vorhanden ist) empfehle ich auch hier eine Schablone.

    Auf ein Plexiglasstück 50 x 50 wird etwa in der Mitte ein Loch gewünschter Dicke gebohrt.

    An der Unterseite wird dann mit dünnem Folienschreiber ein Fadenkreuz exakt passend zum Loch angezeichnet.

    Wird nun durch die Schablone auf das Werkstück gebohrt, kann eigentlich nichts schief gehen.



    Schöne Grüße

    Johannes