Repetition 1'

  • Liebe Hausorgelfreunde,



    Bereits sehr konkret im Entstehen ist eine Truhe:



    Manual C,D-f''' (ausgebaut bis f'''')

    Gedackt 8'

    Viola 8' (bis H aus Ged, c-fis Quintade, ab g Viola)

    Flöte 4'

    Prinzipal 2'



    Das Instrument verfügt über eine Superkoppel.



    Zu meiner Frage:

    Rein technisch ist es möglich, die Reihe des 2' bis f'''' durchgehend zu bauen; musikalisch machen derart hoch liegende Töne jedoch wenig Sinn. Ich erachte es für sinnvoll, die 2'-Reihe ab fis''' repetieren zu lassen: Der 2' ist dann durchgehend, der durch die Superkoppel resultierende 1' würde bei fis'' repetieren.



    Für die Repetition habe ich 3 Möglichkeiten (bezogen auf 1') in die nähere Wahl gezogen:



    1) C-f'': 1', fis''-f''': 2'

    2) C-f'': 1', fis''-f''': 1 1/3'

    3) C-f'': 1', fis''-c''': 1 1/3', cis'''-f''': 2'



    bei 1) hätte ich ab fis'' lediglich eine Verdopplung des ohnehin präsenten 2'; 2) führt trotz Repetition zu sehr kleinen Pfeifen, 3) erscheint etwas "inhomogen".



    Was denkt Ihr? Wie würdet Ihr dies lösen? Habt Ihr Vorschläge?



    Herzlich grüsst,



    GeOrgEl

  • 2' Verdopplung kann in engen Gehäusen zu Problemen führen, wenn sich die Pfeifen zu sehr anziehen.

    Das bekommt man dann nie sauber gestimmt.

    Josef

  • Ich wäre für Lösung 1) oder sogar dafür, die Töne des 2' in dieser Lage einfach wegzulassen. Wenn die Koppel gezogen ist, was ja eh schon verdoppelt, und in dieser hohen Lage musiziert wird, merkt das denke ich kaum jemand. Anders wäre es, wenn die "Oktavlage" alleine gespielt werden kann, ohne die "Normallage", so wie das bei meiner entstehenden Truhe ist. Da ist es eine Transmission anstatt der Koppel. Da würden tatsächlich Töne fehlen. Bei meiner Truhe kann man die Äquallage (8') und die Oktavlage (4') individuell im Bass und Diskant unabhängig schalten. Man hat also folgende Möglichkeiten:



    B 8', D 8'

    B 4', D 4'

    B 8', D 4'

    B 4', D 8' (wohl eher unnötig, weil 1 Oktave überlappt)

    B 8'+4', D 8'

    B 8'+4', D 8'+4'

    B 8', D 8'+4'

    B 4', D 8'+4'



    Also 8 Möglichkeiten, mit geteilter Schleife und 1 Register. Diese Art von Transmission habe ich mir hier abgeguckt: http://www.rwgiangiulio.com/opus3-4/. Sorry, dass ich abgeschweift bin...

  • Liebe Kollegen J&J,



    Besten Dank für Eure Antworten!



    @Josef:

    Ja, zwei 2'-Register lassen sich nur schwer gaaanz genau aufeinander stimmen (ich traue mir zu, dies auf +-3 Cent zu tun). Ein kürzlich von mir vermessenes italienisches Positiv hat - bei einer Gehäusetiefe von 38 cm - in der obersten Oktave (Ripieno) 3 2'-Reihen. Vermutlich bewirkt gerade das "nie sauber gestimmt" den eigentümlichen Reiz eines Ripienos.



    @Jens:

    Etwas ähnliches wie Du oder Giangulio habe ich auch im (derzeit pausiertem) Bau: Nur ein 8'; ab e0 offen plus Superkoppel; allerdings ohne B-D-Teilung. Ich bin sehr gespannt, wie sich Dein Projekt entwickelt.



    Eine "meiner" (Gross-)Orgeln hat ein SW mit ausgebauter Superkoppel für die tiefen Register. Register über 2' sind nicht ausgebaut. Bei gezogener Superkoppel und 2' vermisse ich in den (selten vorkommenden) höchsten Tönen die allerhöchsten Pfeifen. Es ist nicht das Klangbild; nur das "pfeiffelige" fehlt mir. So habe ich mich - entgegen Euren Argunenten - dafür entschieden, den 1' in den 1 1/3' (bei dezenter Intonation) repetieren zu lassen. Ich hoffe, Euch bald sagen zu können, ob diese Entscheidung richtig war.



    Herzlich grüsse Euch,



    GeOrgEl