Hallo zusammen.
Mal ne Frage in die Runde:
Bei meinem Orgelbauprojekt ist vom Spieltisch aus gesehen für das Hauptwerk links die C Seite und rechts Cis Seite.
Das Nebenwerk (Man II) steht dahinter mit Platz für Stimmgang dazwischen.
Ursprünglich geplant war, den Ventilabzug des NWs hinten zu haben, es steht auch ne Zungenstimme direkt darüber. So gesehen stimmt C und Cis Seite.
Es würden aber mindestens 40 cm mehr Raumtiefe benötigt, um an den Ventilkasten etc. zu kommen
Meine Überlegung nun: Damit ich von oben erwähntem Stimmgang aus auch die Zungenstimme stimmen und bei Bedarf an den Ventilkasten gelangen könnte, somit auch das Wellenbrett vom Stimmgang aus regulieren könnte, müsste ich die Lade anders herum drehen und hätte fürs NW die C Seite rechts und die Cis Seite links.
Hat jemand Erfahrungen der möglichen klanglichen Auswirkungen? Oder macht das nichts aus, da man ja in den allermeisten Fällen aufeinanderfolgende Halbtonschritte Z. Bsp. C + Cis oder F + Fis nicht gleichzeitig drückt.
Gespannt auf eure geschätzten Erfahrungen und Meinungen,
LG Achim
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Hallo, Achim.
Je nach Breite der Lade könnte es Auswirkungen haben:
Ein gewisser Verlust an Plastizität beim Spiel mit Zunge + Labialregister des gleichen Werkes (oder bei gekoppelten Manualen) ist unter ungünstigen Bedingen vorstellbar und ebenso ein etwas geringeres "Mitziehen" bei leichten Verstimmungen zwischen Zunge und Labialregister.
Ich denke aber, das ich wohl die Nachteile von 40cm mehr Tiefe an vielen Wohnzimmer-Standorten für größer hielte, als die möglichen geringen akustischen Nachteile...
LG Oliver
p.s.:
- Ich habe ja meine romantische Orgel (elektr.-pneum. Kegellade, II/P/10) deshalb in den Keller gebaut, weil mir die Kubatur von HBT 311x290x190 + Spieltisch) das Wohnzimmer zerhauen hätte.
-- Ins Wohnzimmer kommt bald eine wesentlich kleinere "italienische" Orgel, die aus der modifizierten Doppellade entsteht, welche ich von Jens bekommen habe:
mech. Schleiflade, II/P/9 (+1 Transm.) mit HBT 238/150/70 + Klaviaturvorsprünge..
--- Wie groß wird Deine Orgel denn in den beiden Varianten? -
Vielleicht hab ich da grad einen Denkfehler, aber kannst Du nicht einfach die C-Seite der Windlade als Cis-Seite verwenden und die Cis-Seite als C-Seite?
Das einzige Problem das ich grad seh waere, dass vielleicht ein paar wenige Bohrungen nicht perfekt passen. -
Das gibt es mindestens einmal. In der Musikwissenschaftabteilung der Uni Heidelberg ist eine Tzschöckel was beiderseits spielbar ist, also eine Seite fährt sich wie in England.
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Hallo. Manche Orgelbauer mach(t)en das bewußt bei durchgeschobenen oder Doppelladen: ein Manual C-Seite links, das andere C-Seite rechts. Verringert Anziehungseffekte und dürfte deshalb leichter und genauer zu stimmen sein. Also eher ein Vorteil als ein Problem.
Gruß Burkhard -
Hallo Oliver, Peter, Burkhard und troll,
danke für eure guten Infos und Ideen.
Meine Orgel hat folgende Maße:
B/H/T: 240/245/135 + Klaviatur bzw. Pedaltiefe.
HW:
Hohlflöte 8´
Viola 8´
Dolce 8´
Prästant 4´
Rohrflöte 4´
Mixtur 2 fach
NW:
Gedeckt 8´
Sesquialtera 2 2/3´+ 1 3/5´
Vorabzug ist die Quinte 2 2/3´
Oktave 2´
Oboe 8´
Koppeln:
Normalkoppel II/I
Wechselkoppel I\II
I/P
II/P
Angehängtes Pedal
Da ich die Laden symmetrisch gebaut habe, wäre Peters Idee, die Pfeifen der C und Cis Seite auszutauschen evtl. möglich, doch müsste ich vermutlich die 4 Pfeifenstöcke und die Rasterbretter neu machen.
Das ganze Problem mit der C-Cis Seite ergibt sich dadurch, dass der geplante Aufstellungsort (Kapelle)wegfiel und nun nicht mehr zur Verfügung steht.
Deshalb weiß ich nicht, ob am noch zu suchenden neuen Platz, dann genügend Raum hinter dem Orgelwerk vorhanden wäre, um von hinten an Lade oder Windkasten zu gelangen.
Die "sicherere" Variante wäre wohl die NW-Lade zu drehen. Die Pfeifen des Ged 8` würden dann aber am weitesten hinten stehen und auch noch nach hinten sprechen.
Blöde Situation.
Danke und Grüße
Achim