Wie "Lebender" Wind bei hist. Renovierun

  • Hallo allerseits!



    Es geht um eine Rückführung einer stark veränderten kleinen Hausorgel um 1800 in den Originalzustand.



    Ausser: Zusätzlich zur alternativen Windversorgung durch Fußhebel ohne Strom soll sie (für ständigen öffentlichen Gebrauch) elektrifiziert und dabei der hist. Mehrfaltenbalg wiederhergestellt werden.

    Der Orgelbauer behauptet, die m. E. historisch selbstverständliche Windstössigkeit/lebender Wind könne bei Elektrowindversorgung NICHT hergestellt bzw. nicht reguliert werden!!!

    - ich solle, wenn ich lebenden Wind wolle, doch dann den Fusshebelwind wählen.

    Das glaube ich nicht!!! Habe ich Recht mit meiner Überzeugung, dass Elektrizizierung der Windversorgung lebenden Wind keineswegs ausschliesst - und dass lebender Wind Pflicht bei einer grundsätzlich denkmalgerechten Renovierung ist?

    Welche technischen Möglichkeiten gäbe es für(nicht für den Spieler)regulierbaren lebenden Wind bei einer historischen, sehr kleinen Hausorgel mit Mehrfaltenbalg und elektr. Windversorgung?

    Ganz herzlicher Dank! d.

  • Hallo!



    Habe den Artikel leider erst jetzt gelesen!

    Wir haben vor einiger Zeit eine Wartung an einer "neuen" Orgel durchgeführt, deren Intonation sehr barock angehaucht war. Natürlich hat man hier dann auch den lebenden Wind deutlich hören können - und das mit elektrischem Orgelgebläse. Mein Kollege hat damals die Neubauten an der Windanlage durchgeführt und diesen lebendigen Wind absichtlich eingebaut. Ich habe ihn natürlich dann auch gefragt, wie man das hinbekommt.



    Es ist also möglich, auch mit elektrischem Winderzeuger. Mehr möchte ich im Augenblick nicht dazu schreiben, da ich nicht weiß, ob der Kollege damit einverstanden ist.



    Ich würde einfach mal den Orgelbauer des Vertrauens darauf ansprechen. Der sollte wissen, wie so etwas geht...



    viele Grüße

    Oliver

  • Hallo,



    ich lese den Beitrag erst jetzt und wahrscheinlich ist jetzt eine LÖsung gefunden worden...



    Jedoch Remy Mahler erklärt wie er est macht:

    - das Motor füllt Balg 1. Wenn dieser voll ist wird der Windeinlass pneumatisch geschlossen und erst dann den Windauslass geöffnet. Somit stromt zur Windlade nur wirbelfreies Wind.

    - Inzwischen wird Balg 2 ausgefüllt. Wenn er voll ist UND Balg 1 +/- leer ist, schaltet der pneum. Sensor von Balg 1 den Balg 2 frei.

    - usw usf.

    - also jedem Balg hat zumindest zwei Sensoren: den obere zum Lufteinlass vom Motor verschliessen und dann Auslass zum WL aufmachen; und ein unten um den nächsten Balg frei zu machen. Das ganz geht im Kreislauf.

    - Mahler macht das eigentlich mit 3 Bälge.

    - Kern baute auch ein System in der Frauenkirche in Dresden, was auch ins Netz von ihm selbst dokumentiert wird.

    Kein Geheimnisse dieserseits. Allerdings sicherlich erfahrungbedürftig was die Einstellungen angeht.