Gebläse anschließen für Dummies

  • Hallo elektrisch Bewanderte!



    Ich möchte meinen alten Meidinger wieder zum Leben erwecken. Leider war er bisher an 3-Phasen-380V abgeschlossen, jetzt muß ich ihn über 220V und 1 Phase betreiben.



    Daten: 0,5 PS / 50 Hz

    220V/380V - 1,75A / 1A



    Wie mache ich das einfach und kostensparend? Ich habe leider nix für Strom über und kann nicht viel mehr als einen Stecker anzuschrauben.

  • Hallo,



    mache Dich erst mal vertraut mit Stern-und Dreieckschaltung bei Drehstrommotoren. Normalerweise steht auf dem Motor drauf, wie man die Brücken anschrauben muss, um entweder den Motor im Stern- oder Dreieck zu betreiben. Bei 380V war er wohl auf Stern geschaltet, damit kann man die Wicklungen auf hoher Spanung betreiben. Für 220(230)V brauchst du die Dreieckschaltung. Da dir nur eine Phase zu Verfügung steht, musst du "schummeln" und eine Hilfsphase erzeugen, sonst läuft der Motor nicht an sondern brummt nur. Dazu dient die Steinmetzschaltung (Wikipedia). Den Kondensator kann man mit der genannten Fastformel berechnen, wobei ich gemerkt habe, dass es auch etwas weniger Kapazität tut und der Motor dann nicht so heiß wird und brummelt. Dreht der Motor verkehrt rum, einfach den Kondensator an die andere Zuleitung klemmen.



    Noch eleganter geht es mit einem FU statt Kondensator. Dann wird der Motor gar nicht mehr heiß, dreht ruhiger (Brummeln) und man kann die Frequenz regeln, d.h. wenn eh zu viel mmWS geliefert werden kann man runterdrosseln und die ganze Sache wird nochmal leiser.



    Ich verkaufe gerade einen FU im Pinboard, also wenn Du einen brauchen kannst, melde Dich.



    Gruß



    Jens

  • Und noch einen Tip: Wenn Du dich so einschätzt, dass Du eher weniger von Elektrizität verstehst, lass' lieber nochmal einen Fachmann drüber schauen, um keinen Brand zu riskieren. Orgelgehäuse brennen sicherlich recht gut ;-) Es geht dabei um Kleinigkeiten, wie die korrekte Wahl von Steckern oder Adernendhülsen/Kabelschuhen damit nichts zu warm wird und elektrisch sicher ist. Auch sollte immer der Schutzleiter an das Gehäuse, dass zur Not die Sicherung sprint wenn Spannung durch einen Fehler am Gehäuse anliegt.

  • Hallo Franzi,da muß ich Jens Ganter völlig recht geben,lasse es lieber einen Fachmann machen,den mit Strom ist nicht zu Spaßen,und es kann sehr viel passieren,so bist Du auf der Sicheren Seite.



    Liebe Grüße von Christian Henkels

  • Für einen Motor mit 0,5 PS beträgt der Kapazitätswert des Kondensators etwa 25 Mikrofarad, zu beziehen beispielsweise hier: Conrad-Electronic.



    In der Hausorgel-Zeitschrift Heft 19 (2008) gibt es Zeichnungen und detaillierte Beschreibungen zum Anschluß.



    Wie der Jens geschrieben hat, erweist sich der Betrieb mit einem Frequenzumrichter im allgemeinen günstiger, da neben dem gleichmäßigen Drehfeld auch die Drehzahl verändert werden kann; doch Vorsicht bei solchen ausgesprochen alten Motoren: Es kann passieren, daß irgendwann die Wicklung Schaden nimmt, denn der Umrichter erzeugt hohe Spannungsimpulse, welche die alte Lackisolation der Wicklungsdrähte nicht immer aushält. Mein altes Lackuhff-Gebläse mußte ich nach kurzer Betriebszeit mit dem Frequenzumrichter neu wickeln lassen; bei dem alten Eisenschmid-Gebläse ließ ich gleich vorsorglich die Wicklung erneuern, nun je, es hat halt alles seinen Preis...