Ventile

  • Bei meinem (selbstgebauten) Positiv werden in der letzten Zeit die Ventile undicht.



    Der Winddruck ist 34 mmWS.



    Die Federn haben jetzt ein Alter von 30 Jahren. Das fertige Positiv 14 Jahre. Es wurde wenig bespielt.



    Es handelt sich um eine Stechertraktur in Tastenteilung. Die Ventile haben eine Größe von 10 x 120 mm, bestehen aus 3-Schicht-Sperrholz in T-Bauweise. Sie sind absolut plan. Die Durchlass-Schlitze zu den Kanzellen sind 5 x 100 mm, der seitliche Abstand von Ventil zu Ventil ist 2,5 bis 3,5 mm.



    Die bisherigen Ventilbeläge waren weicher Schaumstoff (Stärke 6 mm) mit Fensterleder-Auflage, die Federn bestehen aus 2 mm-Messing-Federdraht, Öse mit 2 1/2 Windungen.



    Kann es sein, dass der Federdruck alterungsbedingt nachgelassen hat?



    Ich möchte die Federn wieder etwas aufbiegen, bei der Öse 3 1/2 Windungen nehmen und eine zweite kleinere Feder am hinteren Ende anbringen und den Andruckpunkt der Hauptfeder dann etwas mehr nach vorne Richtung Stecher verlegen.



    Zugleich möchte ich den bisherigen Belag durch einen oberflächen-glatten Schaumstoff mit geschlossenen Poren (Stärke 5 mm) ersetzen und dabei die Breite von bisher 10 mm auf 11-12 mm verbreitern, das Fensterleder wäre dabei wohl entbehrlich. Zwar weiß ich, dass der klassische Belag Filz + Schafsleder wäre, durch Versuche habe ich aber festgestellt, dass ein glatter Schaumstoff dichter und in der Breite gleichmäßiger anschliesst. Der Abstand von Ventil zu Ventil (für den seitlichen Luftdurchlass) wäre dann 2 mm.



    Die geringere Lebensdauer von geschlossenporigem Schaumstoff von ca. 20 - 40 Jahren nehme ich bewusst in Kauf.



    Wären das empfehlenswerte Verbesserungen ?

  • Ich habe letztes Jahr auch ein 30 jähriges Positiv fast gleicher Bauart wieder in Stand gestellt. Die Lade war aus verleimten Eichestücken.



    Es gab auch Undichtheiten (bei den Verleimungen der Eichenteile), es war also nicht das Ventilleder, welches ich aber trotzdem mit handelsüblichem Lederpflegemittel genährt habe und wieder geschmeidiger machte, sondern es gab z.T. Risse in der Lade im Bereich Zitat "der seitliche Abstand von Ventil zu ventil ist 2,5 bis 3,5mm", also zwischen den Tonkanzellen, konnte dies mit Holzleim an 4-5 Stellen wieder abdichten.



    Ich denke richtiges Ventilleder würde nicht so viel kosten, und der langjährige Betrieb wäre so gewährleistet? - auf den Filz würde ich beim Ventil verzichten , den Filz brauch ich aber oben an der Taste für die Dämpfung beim Loslassen der Taste.



    Bei meinem Positiv war zu meinem Erstaunen das Leder direkt an die Lade geklebt und hat so zusätzlich als sicheres Scharnier für die Ventilklappen gedient...



    Den alten Föhnmotor musst ich ersetzen, funktionierte zwar noch, doch ich konnte dem Motor im schlechten Zustand nicht mehr Vertrauen schenken. (Brandgefahr).

  • Die Kanzellen untereinander sind 100%ig dicht. Ich habe sie nach dem (stumpfen!) Verleimen mit dem Fundamentbrett, und der Papierung (mit hochwertigem 1 mm starkem Karton) und großflächiger 3-tägiger Pressung mit 150 kg Druck, mit etwas verdünntem "Ponal" ausgegossen, um Holzporen, evtl, Haarrisse und Verleim-Undichtigkeiten zu versiegeln, diesen erst nach 1/2 Stunde wieder auslaufen lassen. Erst nach 14 Tagen die Bohrungen durchgeführt. Auf die Papierung wurde zum Schutz vor Beschädigungen eine Faserplatte aufgeschraubt.



    Vom Windkasten zu den Kanzellen gibt es nur eine Verbindung über die Ventilschlitze. Nur hier kann Luft hindurch. Die Undichtigkeiten in meinem Falle konnte also nur über das Ventil erfolgen:

    Entweder es lag mit zu wenig Druck (Federspannung) an, war dadurch an einer Seite etwas verkantet *),



    oder



    es lag nicht durchgehend plan an,

    oder



    durch den offenporigen Schaumstoff+Spühverklebung mit dem Fensterleder, trat Luft hindurch. Alterung von Sprühkleber ? Weil zu Beginn war alles ziemlich dicht.



    *) Die Auflagefläche des Ventils an den beiden Seiten beträgt rechnerisch:

    Tastenteilung: 13,5 mm

    Abstand zwischen 2 Ventilen: 2,5 mm

    ist 11 mm für die Ventilbreite.

    minus Ventilschlitz = 5 mm Breite

    ergibt Auflagefläche vom linken und rechten Ventilrand bis zum Ventilschlitz

    von je 3 mm.

    Mit etwas Spiel zwischen Ventil und vorderem und hinterem Führungsstift

    und geringen Fertigungsabweichungen

    können das stellenweise auch mal

    nur 2 mm sein.

    Diese Breite finde ich zu schmal für eine sichere Abdichtung aus Leder, da dieses Naturmaterial keine scharfe Schnittbegrenzung haben kann.



    Daher mein Versuch mit geschlossen-porigem Schaumstoff.