Mein Plan... realistisch ?

  • Hallo,

    ich habe vor mir in den nächsten 2 Jahren eine kleine Orgel zu bauen.

    Erstmal zu mir ich bin ende 15 ... aber hab schon diverse Erfahrungen im Tischlerbereich gesammelt und bin fasziniert von Orgeln, spiel selbst seit 2 Jahren in vielen Kirchen um möglichst viele Klangerfahrungen zu sammeln.

    Ich habe vor mir eine kleine Orgel zu bauen mit 4-5 Registern und einem Zimbelstern. Sie soll ein angehängtes Pedal mit einem festen Subbass 16´ haben. Ich möchte ein Manual mit Gedackt 8´, Prestant 4´, Oktave 2´ und Regal (4/8´?)ich hab mir mal die ersten Seiten von Bohrmanns Heimorgelbau Buch durchgelesen und hab mir dann mal so meine Gedanken gemacht.

    Wenn ich das richtig verstanden hab kann man eine pneumatische Orgel bauen in dem man eine ,,kleine Windlade" baut und die dann mit Schläuchen mit einer größeren verbindet und somit kein Wellenbrett braucht.

    Diese Variante erscheint mir bis jetzt am besten, da ich halt nur gelegentlich am Wochenende und in den Ferien dran bauen werde und ich mir max 2 Jahre Zeit einplane um mit allem fertig zu sein.

    Ich hätte auch schon eine halbwegs leerstehende Tischlerwerkstatt in der ich mein Vorhaben verwirklichen kann mit allen nötigen Werkzeugen.

    Meine Frage ist jetzt was haltet ihr von meinem Vorhaben habt ihr Verbesserungsvorschläge, was denkt ihr wie viel Geld ich einplanen kann, welches Fußmaß empfehlt ihr mir für das Regal ist das überhaupt ein realistischer Gedanke?

    Vielen Danke im Voraus und liebe Grüße ;-)



    McBomi

  • Hallo McBomi,



    Bormann (Unserm Vater) meint, lieber klein anfangen. Er rät zunächst eine Versuchslade und dann ein Portativ, erst dann ein Positiv.

    Sehe ich mehr und mehr ein als sehr weise.



    Pneumatik, wenns einfach und leicht gehen soll, werfe hier ein Blick, denn einfacher gehts nicht mehr (Löcher bohren, Membranen befestigen, Repetitionsschraube einstellen, fertig).



    http://gpto2.blog4ever.org/blo…gentielle_calcul_des.html



    http://gpto2.blog4ever.org/blo…imensions_vmt_et_vmc.html



    Das versteht sich aus den Bildern, aber Heilige Google hat ein Translator...



    Francois

  • Danke für die Antwort... aber ich kann aus den Zeichnungen nur halbwegs schlau werden ich kann mir vorstellen wie es ungefähr gemeint sein könnte aber das was ich im google-translator übersetzen lass ist auch nichts halbes und nichts ganzes ;-)

    vllt könnten sie mir nochmal erklären was explizit auf der Seite steht

  • Lieber McB,



    das Herzstück ist die VMT: vanne a membrane tangentielle (etwa: Flachmembranventil).



    Du hast zwei Brettchen, die eine Membran (lediglich ein Stück weiches Leder - geht auch mit Plastiktüttenstück) in Sandwich befestigen.

    Auf dem einem Stück Holz kommt die Windversorgung ein und das Ausgang zur Pfeife. Weiterhin vom Windversorgung ein Kanälchen das durch die Membran zum anderen Holzstück geht.

    Das anderen, gegenübeliegenden Holzstück hat ein eingefrästem Kammer, die andere Hälfte des Kanals, die Regulierschraube und den Ausgang zur Taste.

    Wenn die Taste unbespielt wird, ist das Kondukt zur Kammer dicht. Also geht die Luft vom Balg über das Kanälchen zur Kammer und drückt die Membran über ihre ganze Fläche. Der Ausgang zur Pfeife ist verschlossen.

    Wenn die Taste gedrückt wird, fällt den Druck in dem Kammer ab. Die Membran wird nicht mehr gegen den Ein- und Ausgangslöcher, die Luft weicht zur Pfeife ab.

    Wird die Taste wieder hoch, schliesst das Loch zur Kammer, der dDruck baut sich in ihr auf und presst wieder die Membran gegen den Lufteingang, die Pfeife verstummt.

    Die Regulierschraube bestimmt dann wie schnell das Kammer sich füllt also wie schnell die Pfeife Verstummt und das Ganze repetieren kann.

    Es ist empfehlenswert die Werte zu nehmen (Löcherdaimeter, Abstände) die empfohlen werden, aber in Wirklichkeit, das Ding ist so gut, dass es (fast) immer funktionniert. (habe noch nicht den Punkt gefunden, wo das nicht geht).

    Du kannst dich alle Varianten denken, geht immer.

    Das ist übrings nicht neu, die Membranlade, die echte, funktionnierte so.

    Am Taste kommen so dann alle Ausweichkondukten (Diameter 3 bis 5 mm innen). Die Registereinschaltung kann über die Versorgung der VMTs geschehen: kein Wind im Register, ist dann egal ob das Ausweichkondukt offen oder verschlossen wird.



    Hier eine Video des baus eines VMT





    Ich hätte es gerne in Deutscland schon gekennt...


  • Die Computer-Animation finde ich sehr anschaulich, wie das mit den Membranen funktioniert. Interessant finde ich auch, wie locker der Kollege im Film den Akku-Schrauber in der einen Hand hält, während er in der anderen das kleine Werkstück zwischen zwei Fingern faßt und dann ganz locker darin herumbohrt. Überhaupt scheint mir seine Werkbank in Form des Tisches der großen Kreissäge zu bestehen, irgendwie faszinierend, wir der das so bewerkstelligt! Dank des ruhig und deutlich gesprochenen Französisch gelingt es, den Herstellungsvorgang einigermaßen zu folgen,



    Herzlichen Dank für den Hinweis auf Bilder und Film,

    Wolfgang, le Boche.

  • Fällt mir ubrigens ein: Es ist eine gute Idee, der Wind was in den Druckkammern geht, direkt vom Windversorgung zu holen (und nicht vom Windeingang zur Membran), während die Register mit oder ohne Wind sind, je nach dem ob sie ein- oder ausgeschaltet sind.

    Denn beim einschalten eines Registers geht erstmal ein bissle Wind zur Pfeife, bevor die Druck im Druckkammer aufgebaut wird und dann den Weg des Windes versperrt. Und Geräuche zum Registereinschaltung braucht keiner.