Es geht los! Mit starrer Mensur!

  • Euch allen sei großer Dank gesagt!

    In letzter Zeit konnte ich mich meinem Projekt endlich wieder widmen und dank euren Beiträgen und schon entstandenen Werken nimmt es nun bald Form an.



    Der Bauplan ist geschrieben und die Blaupausen sind fertig.



    Das Werk soll nun wie folgt gebaut werden:



    -Windlade in Tastenteilung und -breite

    -Ventile, Federn und Manual eines Harmoniums

    -Lade mit gefrästen Ventilschlitzen und Kanzellen

    -Prospect mit hölzernen Pfeifenattrappen

    -3 Register in starrer Mensur:

    *Starrprincipal zu 4 Fuß/ C-H gedact der Rest offen

    *Traversflöte zu 8 Fuß/ Extension aus Principal mit

    11 eigenen gedacten Pfeifen

    *Flötoctave zu 2 Fuß/ Extension aus Principal mit 11 eigenen Pfeifen



    Ich habe schon seit Beginn meiner Orgelbau-Ideen den Plan alle Pfeifen in starrer Mensur zu schaffen. Zuerst wollte ich das rein aus der Einfacheit heraus tuen, aber nun habe ich einem solchen Instrument lauschen dürfen- Es verfügte über mehr als drei Octaven und alle Pfeifen waren in starrer Mensur gemacht (Taubenei-Mensur). Natürlich enderte sich der Klang über den Umfang des Instrumentes von streichend über principalig bis flötig, aber gerade dies machte den Klang dieses Instrumentes sehr singend und menschlich. So will ich also die Pfeifen so bauen und freue mich schon sehr auf ihr mittelalterliche und neuere Musik zu musizieren.



    Das Extensionsverfahren welches meine Orgel nutzen wird ist natürlich keine ganze Sache, man kann sie aber theoretisch als Super- und Suboctavkoppel zum 4´

    sehen. Ich habe das bereits An einer Orgel probiert und es ist zwar nich wie ein echter Chor zu 8, 4 und 2, aber die Klangfülle steigert sich definitiv und man erhällt mit verhältnissmäßig kleinem Aufwand mehr Möglichkeiten. Zudem weniger Gewicht.



    Der Bauplan und die Blaupausen sind bereits fertig, so dass es bald losgehen kann. Leider kann ich die große Pause nicht einscanen, aber hier eine recht maßstäbliche Querschnittszeichnung:







    Auf der Zeichnung habe ich die Transmissionsblöcke nicht eingezeichnet.

    Die Ventile öffnen sich um 3 mm in dieser Konstelation. Vielleicht wird nach der Empfelung von Herrn Ganter die Klaviatur noch weiter eingeschoben und die Windlade weiter nach vorn gerückt.



    Vielleicht habt ihr ja noch Anregungen oder Kritiken.

    Ich hoffe sehr das dieses wundervolle Forum wieder richtig auflebt. Ich werde versuchen ähnlich wie Herr Corno_Dolce hier nun ein Baubuch zu führen.



    Ich wünsche euch alles gute für euch und eure Projekte!

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  • In der Zeichnung ist kein Wellenbrett zu sehen, steht die Lade chromatisch in Klavierteilung? Und eine Traversflöte ist doch eigentlich ein überblasendes Register, und als einziger 8' eigentlich nicht geeignet. Ansonsten aber schöne Zeichnung.

  • Schönen guten Abend!



    Richtig, das habe ich vergessen zu erwähnen.

    Die Ventile liegen allesammt in Manualteilung exakt über der zugehörigen Taste.

    Und Richtig, die Traversflöte ist eigendlich ein überblasenes Register. (Im der Mark aber des öfteren

    nicht. Es wird hier principalisch und leise gebaut.



    Die "Traversflöte" ist ja ansich hier bloß die Extension des Starrprincipal mit 11 eigenen gedacten Pfeifen. "Traversflöte wollte ich es nur wegen dem Nahmen nennen, Klanglich wird es eher eine gemeine Flöte sein.

    Ich überlege noch ob ich den Übergang zwischen Gedact zu Offen als starre Rohrflöte ausführe, so wäre der Übergang vielleicht schöner.



    Beste Grüße.

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  • Welchen Tastaturumfang soll das Werk haben?

    (mehr als 3 1/2 Oktaven sind mit 1 starren Durchmesser nicht durchführbar).

    Welcher (genauer) Pfeifendurchmesser?

    Genügen 3 mm Ventilöffnung?

    Muss der Aufwand mit den Blindpfeifen sein?

    Aber interessante Idee.

  • Die Fragen beantworte ich mit Freude.



    Der geplante Umfang beläut sich auf 4 Octaven und richtig bei 3 Octaven ist bei starrer Mensur schon fast Ende. Nach meinen Versuchen hat sich allerdings rausgestellt dass man noch mit dem extremen erhöhen des Aufschnitts noch eine ganze Menge geht, allerdings möchte ich es nicht auf soetwas "extremes" herauslaufen lassen. Da in meinem Fall höchstens 37 Pfeifen offen gebaut werden, und der Baß aus gedacten Pfeifen besteht, geht die Rechnung auf.



    Der Pfeifendurchmesser soll sich nach dem Durchmesser eines Principal bei 1´ nach Bormann richten, da ja das gegister in der Mitte principalisch sein soll. Meine Windlade tolleriert einen äußeren Duchmesser bis 4,5 cm.



    Sind 3mm zu wenig?

    Ich weiß es nicht, so muß ich sagen. Bis jetzt bin ich noch der Meinung dass Ventilschlitze in der Länge der Ventiele und eine angemeßen dichte Lade das kompensieren sollten. Was meinst du und ihr?

    Hat jemand schon mit solch geringen Werten gearbeitet. Wie du und ihr seht ist auch der Klaviaturarm sehr kurz (260 mm).

    Ich wäre euch sehr dankbar für Hilfe in dieser Hinsicht.



    Die Blind Pfeifen möchte ich ähnlich dere in englischen Orgeln des 19. und 18. vertigen. Fuß und Körper werden erst gedrechselt, erhalten Ober- und Unterlabium und werden dann von mir künstlerisch bemahlt. Der Prospect ist nun auch anders geplant. In der Mitte besteht er aus einem Spitzturm der die Attrappen erhält. Rechts und links davon sind zwei Rundbogenfelder mit einer Leinwandhinterspannung die mit Pfeifen von mir auf gemahlt werden.(Ölfarbe)

    Ich möchte keine sprechenden Pfeifen im Prospect haben, ich kenne das zur genüge von einigen Positiven bei denen ein diese Pfeifen schnell Kopfschmerzen bereiten. Bormann rät die Pfeifen umzudrehen und mit Blindlabien zu versehen.

    Aber das wäre bei mir auch schlecht möglich da die Octave zu 2 Fuß nur eine Extension zum Principal 4´ist. Das würde noch mehr Kondukte bedeuten.



    Mit bestem Gruß

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  • Noch ein kleiner Nachsatz!



    Ich habe soeben die Tastenlänge vorn gemessen und die Bespielbare Fläche ist wesendlich länger als die meiner alten Sakralorgel und viel, viel länger als die an der Orgel meiner Gemeinde (19. Jh.)



    Das heißt:

    Ich kann die Taste weiter ins Gehäuse versetzen und so hoffendlich den Ventilgang zu erhöhen.

    Wenn ich mich richtig erinnere haben auch viele andere Positive kürzere Tasten, oder?



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  • Ich habe auch mal einen Blindprospekt gebaut, aus einer Pfeife habe ich zwei gemacht. Erst eine gedrechselt, und dann an einer dünnen Bandsäge aufgespalten, schon hatte ich zwei, und konnte sie sogar von hinten Problemlos an ein flaches Brett schrauben. Lackiert habe ich sie mit Felgenlack der etwas goldig war.

  • An soetwas hatte ich auch schon gedacht Herr

    Corno_dolce!



    Beim Drechseln von Halbsäulen kann man das Drechselstück aus 2 Stücken mit einer Lage Papier dazwischen geleimt drechseln und danach mit dem Stecheisen euseinander stemmen. Dann hat man auch 2 identische Halbzylinder. Man braucht sicher ein sehr ruhiges Händchen um einen Zylinder mit der Bandsäge zu teilen?



    Ich denke farblich bei den Pfeifen an ein schönes Grau-Grün, so hab ich es schon bei Harmonien-Prospecten gesehen.



    Gruß

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  • Es war die gleiche Bandsäge mit der wir unsere Klaviaturtafeln aufsägen, also ein ganz feines Blatt. Mit entsprechendem Parallelanschlag kein Problem.

  • Vor allzu großem Tonumfang mit gleichbleibender Mensur möchte ich abraten, 1 1/2 Oktaven sind "machbar", darüber hinaus leidet Ansprache und Lautstärke.



    Der Mehraufwand, die Kerne von Pfeife zu Pfeife zu verändern, erscheint mir nicht so groß, heute würde ich das auf jeden Fall tun, bei unserem Portativ vereinfachte ich mir die Sache:



    http://pics44.de/img/i/k/j/ahzmkb73.jpg



    Sollte es optisch vorteilhaft sein, könnte man ja die Vorderleiste der Pfeifen breiter anfertigen als von der Mensur her notwendig.



    Viel Freude am Bauen!

  • Ihre Worte stimmen mich in der Tat nachdenklich

    Herr Spitz.



    Ich muß zugeben dass mich Ihr Positiv weiter angespornt hatte, bei der Starren Mensur zu bleiben. Bei dem Nachbau, dem ich lauschen durfte sind mir zwar keine größeren Lautstärke- und Ansprachedefizite aufgefallen, aber vielleicht sollte ich doch von der starren Mensur "etwas" abzuweichen.



    Bei den 6 Octaven aus den die 8´,4´und 2´ extrahiert werden würden dann aus 20 Pfeifen der gleichen Mensur gebaut.



    Mit freundlichen Grüßen

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