Postativ

  • Vorschlag für ein "Postativ" (zwischen Portativ und Positiv)



    alle Pfeifen aus Holz



    ca.-Maße:

    Höhe 90 cm

    Breite 75 cm

    Tiefe 35 cm



    Tasten: C,F,G,A,H,co,ciso ... f2

    Taste C: 4 cm breit, die Tasten F,G,A,H: 3 cm breit, ab co: normale Breite.

    Dadurch gewinnt man mehr Platz (Kanzellenabstand) ohne erforderliche Stecherverführung in der untersten Oktave, und es ist auch optisch ersichtlich, daß die Tastatur hier nicht chromatisch verläuft.



    Stecher-Traktur, Tastenlänge 15 cm, Ventilschlitz ca. 8mm x 8 cm.

    Kanzellen in Tastaturteilung

    Die Pfeifen von Gedackt 4' sind von C bis ho in 2 -3 Reihen im Pfeifenstock verführt,

    der Rest in 3 Reihen über den Kanzellen.

    Die Pfeifen von Nasat 1 1/3' in 2 Reihen über den Kanzellen.



    Gedackt 4'

    (ohne Schleife, klingt immer)

    im Bass schmal labiiert (wegen Windverbrauch und Platz)



    C: 40 x 80 mm

    F: 32 x 61 mm

    co: 28 x 46 mm

    fo: 20 x 35 mm

    c1: 16 x 26 mm

    f1: 13 x 20 mm

    c2: 10 x 15 mm

    f2: 8 x 11 mm



    Nasat 1 1/3' (von ao oder ho bis f2)

    Mit Schleife

    Nur zur Färbung/Aufhellung des Diskants



    c1: 7,0 x 14 mm

    f1: 5,5 x 10 mm

    c2: 4,5 x 7,5 mm

    f2: 3,5 x 5,0 mm

  • Hallo Reinhold,

    wenn Du schon die Pfeifen im Stock verführst, wäre es sinnvoller normale Tastenbreiten zu verwenden.

    Das ständige Überlegenmüssen, wie denn nun die Töne im Bass zu spielen sind, wird Dir bald auf den Wecker gehen.

    Grüße

    Josef

  • Ich nehme an, daß Du, lieber Reinhold, Deinen "Vorschlag für ein Postativ" mit der Absicht unterbreitet hast, Reaktionen hervorzurufen, was ja auch bereits geschehen ist.



    In der Tat möchte ich mich Josefs Meinung anschließen und normale Tastenbreiten empfehlen und alle Untertasten zwischen C und F einsetzen, auch wenn die dazugehörigen Pfeifen fehlen. Wie soll man sonst, vor allem ein fremder Spieler, das C finden; ich hab einmal auf der historischen Orgel in Auer/Südtirol gespielt, es war eine Katastrophe für mich, mit der dort verwirklichten "verkürzten" Baßoktav zurechtzukommen!



    Bei der Gelegenheit wäre zu überlegen, ob Du nicht ganz auf das C verzichten wolltest und erst ab F baust, sowohl Tasten, als auch Pfeifen, dafür dann aber in der 8-Fuß-Lage:



    Mein Portativ baute ich ursprünglich auch mit einem 4-Fuß-Register; vor einigen Jahren ergänzte ich Baßpfeifen, um auf diese Weise jetzt ein durchgängiges 8-Fuß-Register zu haben von F bis c3.

    Warum willst Du mit f2 nach oben hin aufhören? Die restlichen Pfeifchen bis c3 brauchen kaum mehr Platz, steigern aber doch beträchtlich den Spielwert.



    Anstelle eines zweiten Registers baute ich die Gedackten sehr quintig, also eine Quintadena, dadurch erhält man sozusagen ganz nebenbei ohne weiteren Aufwand ein leise mitklingendes Aliquotenregister, bei 8-Fuß-Grundton 2 2/3-Fuß; freilich würde ich mir für den Diskant noch eine zusätzlich zu ziehende Stimme 2' oder gar 1' wünschen. Auch vermisse ich durchaus die Baßtöne unter F, aber immerhin kann man doch damit recht schön einfache, für Cembalo geschrieben Renaissance- und Barockmusik darstellen.



    Das nur so als "Gegenvorschlag",

    jeder ist seines Instrumentes Schmied!

    Wolfgang.

  • Wie soll ich den C finden?



    F,G,A,H a 30mm= 120mm

    +C a 40 mm= 160mm



    Wo ist denn das Problem? Das ist doch die normale Oktave. Oder fast, jedenfalls fällt die Finger auf die Taste C (ausgehend aus der kl. Oktav) ganz normal. Die Tasten F,G,A dagegen nicht... die Taste H wieder

  • Hallo Reinhold,den Pfeifenbestand zu überdenken wird wohl nicht die Hauptsache sein.Da tendiere ich allerdings zu Wolfgangs Meinung.

    Mit der Tastenteilung kam mir spontan die Idee,dass du für die untere Oktave das Tastenbrett wesentlich breiter wählst und nur die Tastenschwänze an die Kanzellenteilung anpasst,also etwas fächerförmig aufteilst.Die Tasten könnten dann die Normalteilung bekommen,vielleicht sogar mit den fehlenden Halbtönen,was der guten Optik und der "Fingernavigation" entgegen kommt.Die Halbtöne könntest du ja festlegen.

    LG Jürgen

  • Ich ging aus von dem Thread von Corno dolce "Mein neues Projekt".



    Prinzipal 2' C,D - e1. Also knapp 2 1/2 Oktaven, in der Tonhöhe c1 - e3.



    Das klingt ziemlich hoch. Kann man darauf überhaupt mit mehreren Tasten gleichzeitig spielen?

    Oder ist das gar nicht vorgesehen?

    Wenn man mit der linken Hand noch eine Bassstimme spielen will, muss man mit der rechten Hand im Bereich c2-e3 spielen, das ist die Lage einer Sopran-Blockflöte.



    Bautechnisch und optisch ist solch ein Portativ sicher interessant.



    Ich dachte mir aber folgendes:

    Bei gleicher Bauhöhe kann man ein Gedackt 4' unterbringen, das erstens eine Oktave tiefer klingt und zweitens zum Begleiten nicht so aufdringlich wie ein Prinzipal 2' ist. Damit man links eine eigenständige Stimme spielen kann, hat man von C,F.... gis0/h0 etwa 1 1/2 Oktaven Umfang. Für eine Liedbegleitung genügt dann ein Diskant von a0/c1 bis f2 (= Tonumfang einer Tenor-Blockflöte).

    Um das Instrument nicht wesentlich größer werden zu lassen, habe ich auf die Tasten CIS,DIS,E,FIS,GIS verzichtet. Auch im Hinblick auf eine Stimmung in Richtung "mitteltönig", wo man diese Halbtöne eher seltener benötigt. F u n d C ja, als Bass für einen Schlussakkord.



    Natürlich könnte man ohne großen Material-, Arbeits- und Platzaufwand den Tonumfang nach oben um 1 oder gar 2 Oktaven erweitern. Um auch oktav-versetzt nach oben spielen zu können. Aber das klingt dann schon recht piepsig.



    Mit gleichbreiten Tasten könnte ich leben. Als Nicht-gelernter Spieler waren mir hier Technik/Optik wichtiger.

    Prinzipiell kann man 1 Register Gedackt 8' auch auf C mit einer Kanzelle in Tastaturbreite (ohne fächerförmige Versetzung) mit einem Ventilschlitz von 8 mm x 8 cm mit genügend Luft versorgen. Kommt dann aber ohne umfangreiche Verführungen bzw. hässliche Kondukte nicht aus.



    Blindtasten würde ich nicht bauen, einen fremden Spieler könnte das in die Irre führen.



    Wenn ich mit Gedackt 8' ab F beginne, komme ich auf eine Bauhöhe von 130 cm, das ist dann kaum noch ein Portativ, und es gibt Probleme mit dem Platz in der Breite.



    Eine Quintade 8' klingt zwar schön, aber trägt sie in den unteren 1 1/2 Oktaven auch genug?

    Wenn man dann und wann einen Klang in Richtung Orgel haben möchte und nur 1 zusätzliches Register bauen kann/will, würde ich als Kompromiss zwischen 2' und 1' einen 1 1/3' nehmen. Weil der 2' noch nicht den gewünschten Effekt bringt (und als Einzelregister wohl kaum allein gespielt wird) und der 1' sich schon sehr vom 4' oder gar 8' spaltet.

    Der 1 1/3' klingt infolge der Differenztöne hörpsychologisch eher tiefer, also in Richtung 2'/4', vermittelt aber, auch wenn nur 1-chörig, eher den quintenträchtigen Mixturklang der Orgel.



    Von der musikalischen Verwendung her ist es bestimmt besser, ein richtiges Positiv C-g3 mit mindestens 3 Register u n d angehängtem Pedal zu bauen. Noch besser sind 3 Register mit Bass-/Diskant-Teilung und zusätzlich 2-4 nur-Diskant-Register. Und dann nimmt die Geschichte ihren Lauf: noch ein 8'-Register, ein Subbass 16' mit Auszug 8', ein Rohrwerk, ein 2. Manual, Wechselschleifen, ein Schwellwerk . . .



    Eigentlich ging es ja um ein Portativ.