Kondukten

  • Hallo zusammen,



    nachdem mein Orgelbauprojekt in diesen Sommerferien ziemlich gut vorangeschritten ist und ich so ganz langsam in Richtung Gehäuse/Prospekt etc. komme stellt sich folgende Frage:

    Wie befestige ich Konduktenschläuche (z. Bsp. Gartenschlauch aus Baumarkt) zwischen Pfeifenstock und Prospektpfeife ?

    a) große Löcher und Schlauch einleimen (mit welcher Sorte Kleber?) oder

    b) Flansch /Stutzen herstellen (z. Bsp Dm 20 mm Rundholzstück durchbohren, auf Pfeifenstock anbringen und Schlauch darüberstecken.? Ebenso natürlich unter der Prospektpfeife.



    Was ist von der Luftführung, Menge, Strömung besser?



    Schönen Gruß



    Achim

  • Hallo Achim,

    die haltbarere Methode ist sicher die, die den Schlauch über einen Stutzen steckt.

    Ich würde den Schlauch dann noch mit einer Schelle oder einem Kabelbinder sichern.

    Grüße

    Josef

  • Hallo Achim,



    meine Idee wäre da noch, den Schlauch in ein Stück Rundholz zu stecken (Loch muss gleich Außendurchmesser des Schlauchs sein), dann kann man das Stück Rundholz wie eine Art Stecker bauen, beispielsweise mit leichtem Konus außen zum Einstecken, ähnlich einem Pfeifenfuß. Was ich auch schon gemacht habe bei meiner Orgel: Schlauch auf Kupferfitting gesteckt (hält ganz gut ohne Kleber) und den Fitting dann als Übergang zur WL/Pfeifenstock benutzt. Habe mit dieser Methode enge Radien machen können, die mit Schlauch alleine nicht gegangen wären (Fittinge mit 90° Krümmung).



    Gruß



    Jens

  • Lieber Achim,



    bedenke immer, dass bei diesen Kunststoffschlaugeschichten das Verfallsdatum der Konstruktion schon mitgeliefert wird Ich sage nur Weichmacher, etc...Außerdem sieht es nicht wirklich schön aus.



    Besorge dir doch Pappkartonrohre. Die gibts nicht nur in den großen Durchmessern, wie man sie so gemeinhin kennt, sondern auch runter bis 10/12mm und dann glaube ich in 5er Schritten aufwärts gestuft. Die sind recht dickwandig, so dass du sie schön auf Gehrung schneiden und stumpf mit Weißleim verbinden kannst. So kannst du ganz individuell für jede Prospektpfeife eine schöne Kondukte bauen, nach dem gleichen Prinzip wie bei Bleikondukten. Eine schöne Optik bekommt man, wenn man die Papprohre nach dem verleimen mit Weißleim einstreicht (für eine später glänzende Oberfläche), diesen trocknen lässt und dann mit schwarzem Sprühlack (oder welche Farbe es dir auch immer angetan hat )drüber geht. Dann werden die Rohre entweder in die Bohrungen eingeleimt, oder die Enden so Tesa-Krepp umwickelt, dass sie satt in den Bohrungen sitzen, sich aber wieder heraus ziehen lassen. Das ganze ist eigentlich sehr haltbar - wie verrückt dran ziehen darf man natürlich nicht



    Viel Spaß beim bauen.

  • Matthias_Wirth:
    Ich hatte schon im Gefühl, dass es ein Fehler sein würde hier was zu schreiben. Kommt nicht wieder vor.Das würde ich aber nicht für gut heissen so schnell das Handtuch zu werfen.Der Einwand von Josef ist schon richtig,und sollte als Tip oder Ratschlag verstanden werden,muss aber nicht unbedingt auf alle Sorten zutreffen.Ich hatte vor Jahren,als mein Projekt `mal wieder ruhte, die Holzregister auf den Speicher verlagert.Dabei habe ich portionsweise die Pfeifen mit herkömmlichen Packband gebündelt.Das war ein grosser Fehler,denn der Kleber hat sich tief in die Poren gedrückt.Diese hässlichen Querstreifen sind heute noch sichtbar.Abschleifen war wenig hilfreich.Ausserdem ist der normale Verdunklungsprozess des Lichtes durch den Klebestreifen unterbrochen.Dies sieht nicht schön aus.Seitdem bin ich vorsichtig geworden im Umgang mit solchen Materialien,welche nicht für die Ewigkeit produziert worden sind.Zur Abdichtung von Konduktenrohren(Leerrohre aus dem Elektrobedarf,für die grossen Pfeifen) habe ich selbstklebendes Dichtband vom Glaser benutzt.2Lagen einer Umdrehung nebeneinander verschränkt angebracht,wegen der Fuge,halten nach einigen Probebohrungen gut dicht.Das der Kleber sich irgendwie auflöst konnte ich bis dato nicht feststellen.



    Gruß J.G.

  • Ja mei, jeder ist mal dünnhäutig und in diesem Moment war ich es wohl...bilde mir aber trotzdem ein, dass in diesem Bereich das Risiko der Anwendung von Tesa kalkulierbar ist. Aber jeder löse das bitte wie er möge...

  • Matthias_Wirth:
    ...Risiko der Anwendung von Tesa kalkulierbar ...





    Ich rede hier von 10-15 Jahren, was für eine Pfeifenorgel kein Alter sein dürfte.

    Die Herstellung und Lebendauer einer Hausorgel an demselben Ort dürfte in der heutigen schnell-lebigen Zeit nur um wenige Jahre überschritten werden.

    Deshalb meine Bedenken bezügl. der zerstörungsfreien Demontage dieser Kondukten.

    Grüße Josef

  • Hallo zusammen,



    danke für die vielen Wortmeldungen und die unterschiedlichen Lösungsvorschläge.



    Ich meine, es ist gut wenn man über mehrere Vorschläge diskutieren kann und bin der Überzeugung, dass "andere Meinungen" nie böse gemeint sind, sondern als Alternativmethode verstanden werden sollten.

    Deshalb nochmal Danke an alle Beiträge.



    Bei meinem Projekt werden die Kondukten nicht sichtbar sein, da die Lade tiefer liegt, als die Prospektpfeifen stehen, und ich die Pfeifen von unten anfahren werde.



    Wo bekomme ich denn die Pappkondukten her?



    Schöne Grüße

    Achim

  • Achim_Klein:


    Wo bekomme ich denn die Pappkondukten her?







    Hallo Achim,



    selbermachen!



    Besorg Dir im Baumarkt Alurohr 12, 15, 20 Drm, 1m lg.



    Den Grat an den Enden entfernen.



    Festes, braunes Packpapier einkleistern (Tapetenkleister, oder besser noch verdünnter Weißleim), ziehen lassen und auf einer glatten Unterlage (z.B. Küchenarbeitsplatte) drumwickeln. (6-8Lagen)



    In noch nassem Zustand sofort abziehen und trocknen lassen. (Wäscheleine)



    Diese Technik ist erprobt und geht mit ein bißchen Übung ganz gut.



    Grüße Josef