Windlade: Multiplex-Platten verleimen

  • Liebe Hausorgelfreunde



    Die Windlade zu meinem kleinen Tischpositiv nach Boersma nimmt Gestalt an. Die drei Multiplexplatten sind gefräst und gebohrt und können nun verleimt werden.



    Anfängerfrage: Welchen Leim soll ich verwenden? Die offene Zeit von Weissleim beträgt nur ca 10 Minuten und ich fürchte, die Platten nicht in der Zeit einstreichen, aufsetzten und pressen zu können. Gibt es Weissleim mit längerer Offenzeit? Oder soll ich einen Zweikomponenten-Kleber verwenden? Mit Araldit standard hätte ich alle Zeit der Welt. Allerdings beisst sich das etwas mit dem Angabe, die Kanzellen mit Weissleim abzudichten.



    Vielend Dank im Voraus für Euren Rat!



    Thomas Geissberger

  • Hallo Herr Geissberger,



    ich benutze für diese Arbeit immer Weissleim, z.B. Ponal (den normalen, also nicht Express). Dieser läßt sich gut mit einem Pinsel oder einer Zahnspachtel auftragen. Die Zeit ist hierfür ausreichend.

    Es empfieht sich die Platten nach dem Aufeinanderlegen mit ein paar Nägeln zu fixieren, bevor sie die Zwingen aufsetzen, damit die Platten nicht bei Druck sich verschieben. Sie können dies auch vorher mit einer Bohrung und einem Dübel bewerkstelligen.

    Von dem Zweikomponentenkleber würde ich abraten. Wenn sie die Platten etwas versetzt aufeinander gesetzt haben, lässt sich die Lage nur noch schwer manipulieren.



    Viele Grüsse und Erfolg

    Markus Schmitt

  • Hallo Thomas,



    kleine Pfeifenstockteile habe ich selbst geleimt mit Ponal, größere Teile, wie z.B. die Ventilplatte oder Fundamentbrett auf die Kanzellen, habe ich zu einem Schreiner zum Pressen gegeben. Kostet nicht viel (kommt wohl auf den Schreiner an) aber ist dann halt eben perfekt. Bevor die Ventilplatte drauf kam, hab ich die Kanzellen mit Leim ausgepinselt.



    Gruß



    Jens

  • Sie können dies auch vorher mit einer Bohrung und einem Dübel bewerkstelligen. (Markus Schmitt)



    Wenn auch ich noch meinen Leim dazugeben darf:



    Das Fixieren mit Näglein oder Dübel überbot ich sogar noch, in dem ich erst einmal gleichsam als Trockenübung die Platte auf den Kanzellenrahmen mit einigen Schrauben im gleichmäßigen Abstand aufschraubte. Nachdem die Kanzellen wieder geöffnet wurden, legte ich ohne Hast, aber zügig gleichmäßíg mindestens drei Millimeter dicke Leimwürste über die Schiede und den Kanzellenrahmen. Das gelingt ohne weiteres, wenn die spritzenförmige Öffnung der Leimflasche entsprechend weit aufgeschnitten wird; selbst wenn das länger als zehn Minuten dauern sollte, dürfte der dick aufgetragene Leim noch ausreichend feucht sein, wenn sodann die Platte vermittelst der Schrauben gleichmäßig paßgenau aufgesetzt wird. Das dicke Leimpolster auf den Schieden wird freilich ein mehrmaliges Nachziehen der Schrauben erforderlich machen, indes kann man sich wohl sicher sein, durch diese vielleicht recht umständlich-übervorsichtigen Methode dichte Kanzellen zu erhalten. Daß die Schiede zuvor bereits mit großer Sorgfalt in den Rahmen eingepaßt und mit der unteren Platte dicht verleimt worden sind, versteht sich von selbst; daß der reichlich aufgetragene Leim möglicherweise nach dem Aufsetzen der Platte in dicken Schlieren an den Schieden herunterrinnt, wird wohl niemanden stören, das bleibt dem Auge ja für immer verborgen...



    Wolfgang.

    (Wer rundherum offen ist, kann nicht ganz dicht sein)

  • Hallo Thomas,



    in ähnlich gelagerten Fällen verwende ich normalen Weißleim (Bindan oder Ponal), den ich ganz einfach sehr schnell und gleichmäßig beidseitig mit einer breiten Schaumstoff-Rolle (wie sie zum Auftragen von Farben verwendet werden) mit leichtem Andruck auftrage. Das geht so schnell, dass die Zeit auch für einen zweimaligen Auftrag ausreicht.



    Das schnelle und gleichmäßige Tränken der Rolle wird vereinfacht, indem man vorher eine großzügig bemessene Leimmenge auf eine Platte (z.B. kunststoffbeschichtete Spanplatte) gießt und sie hier mit der Leimrolle etwas verteilt.



    Wichtig ist, dass die Dübel nicht zu lang sind, damit sie den Andruck beim Pressen der Platten nicht behindern.



    Viel Erfolg beim Bauen!

    Klaus Suhr

  • Liebe Hausorgelfreude



    Herzlichen Dank für die Tipps. Die haben eindeutig zum Gelingen beigetragen. Das Verleimen ging dank guter Vorbereitung mit Singen und Pfeifen von Statten. Nach ein paar Versuchen habe ich mich für das Verfahren mit Schaumstoffrolle entschieden. Das ging sauber und recht schnell.



    Grüsse

    Thomas