Mixtur - Bohrungen

  • Hallo zusammen.



    Bei meinem Hausorgelprojekt arbeite ich gerade an der Hauptwerkslade, Lade fürs zweite Manual ist schon fertig.

    Hier habe ich nun die Frage: Bohrt ihr für eine Mixtur (in meinem Fall 2 fach) nur ein etwas größeres Loch pro Kanzelle in das Fundamentbrett und die Schleife und läßt im Pfeifenstock eine Teilung für die Pfeifen erfolgen, oder bohrt man für jede Pfeife pro Kanzelle für dieses Register ein separates Loch durch Fundamentbrett, Schleife und Pfeifenstock?



    Schöne Grüße

    Achim

  • Hallo Achim,



    ich bohre (so wie gelernt) eine Bohrung ins Fundamentbrett, auf der Stockoberseite pro Pfeife eine Bohrung (logisch). Alle Bohrungen werden dann mit einer Querbohrung verbunden. Die Querbohrung wird dann an den Stockseiten wieder zugedübelt.

  • ...was natürlich einen stabilen Wind für die beine Pfeifen relativ zueinander gibt, aber die Möglichkeit für einen Vorabzug zu nichte macht.



    Aber es kommt auch drauf an, ob man einen Vorabzug haben möchte, z.B. ob es eine durchgehende Pfeifenreihe in der Mixtur gibt?



    -Ulf

  • Hallo zusammen



    und danke für die Rückmeldungen.



    Ich habe bisher immer gedacht, es wäre am Besten, wenn jede Pfeife separat ihren Wind bekäme.



    Meine 2 fache Mixtur repetiert bei jedem C, ich habe also keine durchgehende Reihe für einen Vorabzug.



    Einen solchen habe ich auf der anderen Lade: Vorabzug Quinte 2 2/3´ (aus einem Sesquialter für ein zusammengesetztes Cornett).



    Schönen Abend

    Achim

  • Antwort kommt zwar etwas spät - dennoch:

    so wie Oliver gelernt, habs auch ich bis dato gesehen, dass jeder Chor der Mixtur auf EINER Kanzellenbohrung steht. Da ich aber neulich bei einer kleinen Orgel eine Mixtur gesehen habe, bei welcher jede Pfeife eine eigene Bohrung hat (ohne Vor-Abzug), möchte ich kurz etwas hierzu anmerken. Bei der üblichen Variante (eine Bohrung pro Chor) gibt es beim Stimmen einen kleinen Haken: da alle Pfeifen auf dem gleichen Wind stehen, kann es u. U. sein, dass beim Abstecken der Pfeifen sich die Windzufuhr und damit auch die Tonhöhe einer Pfeife ändert, was sich spätestens dann bemerkbar macht, wenn alle Pfeifen offen sind und eine nochmals "nachgefischt" werden muss ("such das Pfeiferl!"). Um genau dieses Problem zu verhindern hat der Erbauer jener kleinen Orgel sich wohl gedacht, dass es nur von Vorteil sein könne, einer jeden Pfeife ihren eigenen Wind zu geben, mit dem Ergebnis, dass da nix nachgestimmt werden muss. Theorie und Praxis stimmen hier tatsächlich überein :-), sehr zur Freude des Frequenzanpassers.

    In deinem Fall jedoch, wo es sich um eine zweifache Mixtur handelt, ist es, glaube ich, eher eine stilistische denn eine technische Frage. Und so würde ich aus der Tradition heraus eher zu einer einzelnen Bohrung raten, was vermutlich inzwischen ohnehin bereits geschehen ist.

  • Besonders wichtig sollte es bei Cornetten sein... die Orgelbauer unter uns (mich inbegriffen) werden sicher die Schwierigkeit kennen ein Cornett zu stimmen wenn es schwer erreichbar und schwer abzustecken ist. Dabei haben sich auch einzelne Bohrungen bewährt denn die Pfeifen stehen manchmal so eng dass sie sich gegenseitig anziehen usw. Für ein gut gestimmtes Cornett kann man schonmal 3 Stunden benötigen, besonders wenn es sich wieder verstimmt wenn man sich noch in der Nähe der Pfeifen befindet oder eine bestimmte Gehäustür auf hat oder oder oder.

    Ich denke bei einer zweifachen Mixtur ist es nicht so gravierend ob eine oder zwei Bohrungen. wenn alles auf Ladenteilung steht hat man sich bei zwei Bohrungen gleich die Verführung gespart.

  • Hallo zusammen,



    vielen Dank für Eure Antworten.

    Da reichlich Platz zur Verfügung steht, habe ich mich dazu entschlossen, für jede Pfeife eine extra Bohrung zu machen.



    An Corno dolce gerichtet:

    Die Berichterstattung Deines Projektes läßt mich als Laien schon ziemlich erblassen und wirkt sich manchmal etwas demotivierend auf mich aus.

    Da traut man sich kaum noch von seinem eigenen Projekt zu schreiben, geschweige denn Bilder zu veröffentlichen.



    Schöne Grüße

    Achim