Projektvorstellung

  • Die Holzpfeifen sind jetzt fertig. Es müssen noch die Pfeifenfüße und die Stimmspunde eingepasst werden.



    Die Kernspalten habe ich bei den kleinen Pfeifen mit einer Kartoneinlage hergestellt. Das ist weitaus einfacher als Sie bei kleinen Pfeifen in den Kern einzuarbeiten und eine gängige Methode. Bis zum Abschluss der Intonation sind die Vorschläge mit Klebeband an der Pfeife befestigt, danach wird auf das Papier Leim aufgetragen und der Vorschlag endgültig festgesetzt. Ein paar Bilder von diesem Vorgang:



    Pfeifen fs'-g''' vom Bordun 8':







    Schneiden der Kartoneinlage:







    Nach dem aufleimen an den Vorschlag:







    Die entstandene Kernspalte:







    Pfeifen f°-g''' der Holzrohrflöte 4'






  • So, ich bin in der Endphase des Orgelbaus. Die Pfeifen sind eingebaut und in den nächsten Tagen geht die Intonation los. Ich hoffe ich bekomme keine Windprobleme... wenn alle drei Register gezogen sind wird es für den kleinen Balg schon schwierig... mal sehen, ich berichte dann wies so läuft. Hier noch ein paar Fotos aus den letzten Tagen:



    Die Pedalmechanik habe ich noch nicht eingehangen um bei Bedarf noch an der Windanlage arbeiten zu können:







    Hier wird jeder Zentimeter an Platz ausgenutzt:







    Während des Pfeifeneinbaus:











    Manche Pfeifen stehen ein bisschen schief, das ergibt sich daraus das die Pfeifenfüsse noch nicht ausgerichtet und festgeleimt sind. Dies erst nach der Intonation.







    Gut zu erkennen die Auslässe gegen Heuler im Diskant und die Verführungen des Prosektes.






  • Hallo,



    sieht sehr schön aus. Und es zeigt mal wieder, dass man auch mit wenigen Registern ein Gehäuse gut voll bekommt, vor allem im Baßbereich ;-)



    Kleine Frage: Warum hast du die tiefsten Holzprinzipale nach oben aus dem Gehäuse gekröpft und nicht innerhalb des Gehäuses zurück nach unten oder nach rechts Richtung Diskant? Oder bleibt das Gehäuse oben dann komplett offen?



    Wünsche allen eine gute neue Woche



    LG



    Jens

  • @ Jens: Hab selten - in Kirchenorgeln - geschlossene Gehäuse gesehen. Die Kröpfungen gucken einfach raus. Ich vermute, wenn das kein Schwellwerk sein soll macht das kaum Unterschied, oder?

  • Hm, kann schon sein. Kenne ich so nicht; Ich kenne viele Orgeln, die komplett oben offen sind mit freistehenden Prospekten ohne Gehäuse (in vielen neuapostolischen Kirchen stehen solche Dinger, so aus den 50ern/60ern/70ern) und Orgeln in Gehäusen, wo alles oben dicht ist, was ich persönlich schon optisch viel ansprechender finde. Ich würde trotzdem dafür plädieren, Hausorgeln mit (mehr oder weniger) geschlossenen Gehäusen zu bauen. Man hat dann weniger Staubprobleme, der Klang wird besser "zusammengehalten" usw.

  • Die Intonation der Holzrohrflöte ist fast abgeschlossen.







    Bisher bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Vorsichtig musste ich mit den Aufschnitten der Pfeifen sein:



    C-e° gedeckt: 1/4 aufgeschnitten

    f°-h1: zwei Striche über 1/3 aufgeschnitten

    c2-h2: 1/3 aufgeschnitten

    c3-g3 ein Strich unter 1/3 aufgeschnitten.







    Besonders bei den kleinen Pfeifen darf der Aufschnitt nicht zu hoch sein da sonst unangenehmes rauschen entsteht.







    Ein bisschen chaotisch sieht es aus... lässt sich aber nicht vermeiden... Nach 8 Stunden habe ich erstmal aufgehört, irgendwann spielen einem die Ohren einen Streich dann ist es besser Schluss zu machen. Nächste Woche geht es weiter.

  • Hallo,

    danke für die ausführlichen Berichte, ich verfolge dies auch gern.

    Ich habe bei meiner Orgel (ist gebraucht fertig gekauft) ein 4'-Holzgedackt. Habe mir schon überlegt eine Rohrflöte daraus zu machen um eine größere Klangabweichung zum 8'-Holzgedackt zu erreichen.

    In Deinem Bild finde ich die "Röhrchen" der Rohrflöte faszinierend. Neige dazu diese "abzukupfern" . Gibt es da besonderes zu beachten (Länge, Durchmesser)? Oder einfach probieren?

    Danke und viel Erfolg beim Projekt

    Gruß

    Nobi

  • Die Pfeifen brauchen wegen des halbgedeckten Zustandes eine Quintlänge und sind daher länger als normale 4' Pfeifen. Die Länge der Röhrchen und der Lochdurchmesser ist ebenfalls entscheidend. In der nächsten Hausorgelausgabe wird eine genaue Mensurliste meiner Register mit allen erforderlichen Angaben zum nachbauen geliefert, ebenfalls eine komprimierte bebilderte Fassung des Bautagebuches.

  • Bis zum "Abschlussbericht" noch ein paar Fotos von den letzten Arbeiten:



    Fertigung der Registerknöpfe:







    Umsetzung der Pedalkoppel mit Rückholfedern:







    Prospekt:






  • Hallo Corno_dolce ich teile meine Bewunderung mit den Vorrednern.Gratulation!

    Eine Frage noch:zwischen Pedal und Manualabgang hast du

    bestimmt noch einen Hebel verbaut der den grösseren Tastengang des Pedals heruntersetzt?

    Gruß nach MG J.Gruchow

  • Vielen Dank für das Kompliment :-) Die Übersetzung findet im Wellenbrett statt mit verschieden langen Ärmchen. Die restliche Distanz legt die Pedaltaste mit 5mm Leergang zurück.

  • Wahrscheinlich bin ich etwas zu vorlaut, aber jemand muß schließlich einmal die Frage stellen, ob es denn schon einen Termin für ein Einweihungskonzert gäbe...