Projektvorstellung

  • Grüss Gott,



    Wird die Balgplatte nicht geführt ?

    Ich vermute, dass diese bei voller "Pulle"

    und entsprechendem Anschlag doch arg in's

    schlingern kommt. Muss nicht, kann aber !



    Gruss und herzliche Wünsche in die Runde von



    hermann werlen.

  • Hallo Corno_dolce,



    könnten Sie bitte die Ausführung und die Funktion der Wellen mit den Kugelgelenken einmal näher erläutern?



    Danke im voraus!



    Klaus Suhr

  • Hallo Herr Suhr,



    im inneren des Balges befindet sich eine Holzwelle mit zwei Ärmchen. Diese Welle ist auf dem Balgboden mit zwei Achsen gelagert. Die Ärmchen haben jeweils ein Kugelgelenk in dem eine Gewindestange steckt. Diese Stangen gehen an die obere Balgplatte und sind dort ebenfalls in einem Kugelgelenk. Wenn nun der Balg hochgeht dreht sich die Welle und lässt den Balg absolut stabil und paralel aufgehen. Die Ärmchen stehen auf halbe Reise und haben bei maximalem Aufgang des Balges (45° Faltenstellung)somit genug Reise um nicht zu verkanten.

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    Heute ist auch ein weiteres Orgelteil fertig geworden, Die Drossel. Bauzeit 5 Stunden:




  • Hallo Herr Corno-dolce,



    danke für die Beschreibung. Im Gegensatz zu Ihrer vorigen Darstellung schreiben Sie jetzt, dass nur eine Welle vorhanden ist. Oder sind es vielleicht doch 2 Wellen?

    Ansonsten habe auch mit gutem Erfolg diese Balganlage mit dem Labyrinth im Gebläsekasten nach John Boersma gebaut.



    Mit freundlichen Grüßen



    Klaus Suhr

  • Herr Corno_dolce,

    Ich habe mir; soweit wie es aus Ihren Angaben ersichtlich ist, die Balgführung in CAD aufgezeichnet und mit einem Symulations-Programm geprüft, mit schlechtem Ergebnis. Dies habe ich auch vermutet weil mir die entsprechenden genauen Angaben fehlen.

    Darum meine Bitte an Sie um folgende Parameter:

    a) Ärmchenlänge von Wellenachse - zu Achse Kugelgelenk

    b) Faltentiefe

    c) Stangenlänge

    d) Total Balgaufgang, von 0 bis max



    Ich nehme an, dass der eingeschlossene Faltenwinkel bei max Öffnung, etwas weniger den 90 Grad beträgt. ( eine Falte 45 Grad )

    Die Ärmchen stehen auf halbe Reise, wenn der Balg in maximum Stellung oder bei leerem Balg ?

    Sind die Kugelgelenke nach DIN 71802 ?

    Was war die Begründung dass Sie keine Scheren auf der Balgaussenseite angewendet haben ?

    Gar viele der Bitten, doch ich habe z.Z. ein Problem zu lösen das man nicht nach Schema XYB bewerkstelligen kann.

    Danke für Ihre Bemühungen und viele Grüsse in die ganze Runde von:

    hermann werlen.

  • Lieber Herr Gantner,

    auch im Heft Nr. 15 von "Die Hausorgel" gibt es einen Beitrag (nach J.Boersma`s Vorschlag!) "Strömungsmechanische Geräuschreduzierung der Windversorgung einer Hausorgel". Mit Hilfe dieses Vorschlages haben der Autor und manche hausorgelfreunde Erfolg erzielt.



    Gruß,

    Andreas Richter

  • Lieber Herr Richter,



    vielen Dank für die Info. Sobald ich zuhause bin, werde ich schauen ob ich die besagte Ausgabe habe. Ansonsten bin ich schon per Mail mit genügend Plänen/Informationen überhäuft worden, an alle betreffenden nochmals Herzlichen Dank!



    Gruß



    Jens Ganter ohne n nach dem t ;-)

  • So, mal wieder ist ein neues Teil fertig geworden: Die geräuscharme Motorkiste.



    Blick von innen mit dem einschiebbaren Auslasslabyrinth:











    Mit eingelegtem Einlasslabyrinth (noch ohne Lederklappe)







    Motorkiste mit aufgelegtem Doppeldeckel:







    Die Windanlage:







    Somit ist die Windanlage fertig. Als nächstes kommt die Klaviatur dran. Falls Interesse besteht mache ich auch Zwischenfotos vom Bauprozess.

  • So, ich möchte euch wieder über meine laufenden Aktivitäten informieren:



    Im Internet bin ich auf eine alte Orgelklaviatur gestossen. Kaufzustand: Eine Taste fehlte, die Tasten waren mit Elfenit, einem Kunststoff der Elfenbein ähneln soll belegt:







    Mittlerweile habe ich die Klaviatur überarbeitet. Die Untertasten sind jetzt mit Birnbaum belegt, die Halbtöne sind noch gut erhalten deswegen habe ich sie behalten, sie sind aus Ebenholz. Die Tasten müssen noch gefast werden, und bekommen dann einen zweimaligen Ölüberzug aus Hartwachsöl. Die fehlende Taste d'' habe ich nachgebaut.







    Die Klaviaturwangen habe ich aus Birnbaum gebaut und eine Ebenholzader eingelassen, auch die Wangen werden noch geölt:







    Das erste Register, der Principal 8' besteht aus 35 neuen Pfeifen. Er beginnt ab c°. Die Pfeifen c°-gs° sind Innenpfeifen und werden noch in Holz (offene Bauweise nach Mensuren des Principal 8' aus der Silbernen Kapelle Innsbruck) gefertigt. Die Töne a°-f' werden den vorderen Prospekt bilden:







    Bald kann der Bau der Windlade beginnen. Hier ist ein Ausschnitt aus meiner Vorzeichnung zu sehen. Später zeichne ich die Lade nochmal auf durchsichtigem Papier mit Tusche nach. Im unteren Mittelteil erkennt man gut die zum Prospekt abgeführten Principaltöne:







    Und so wird die Orgel mal aussehen.

    In der Seitenansicht erkennt man die Tiefe Oktave des Bordun 8'. Bis dahin ist es noch ein langer Weg, aber ich habe mir zum Ziel gesetzt die Orgel bis zum Ende des Jahre fertig zu haben:







    Bis zu den nächsten Beiträgen wünsche ich allen Forumsteilnehmern gutes Gelingen bei Ihren Projekten und weiterhin viel Freude an der Musik.


  • Hi,



    sieht hübsch aus...

    Zunächst dachte ich: Schade, dass Du die typisch nach 1930-1950er aussehenden Obertasten (vermutlich aus Kunststoff oder lackiertes Holz) nicht gewechselt hast. Als ich dann Deine Entwurfszeichnung gesehen habe, fiel mir auf, dass die Formensprache (halbrunder Anschnitt) schön zu Deinem Gesamtentwurf passt. Weiter so.



    Gruß, Heiko

  • Die Obertasten sind aus Ebenholz und wenn sie mal poliert sind sehen die auch aus wie neu. Ich wüsste nicht warum ich so gutes Holz austauschen sollte. Passt doch auch schön zu den Ebenholzadern der Klaviaturwangen wie ich finde.

  • Hi,



    wie gesagt, auf den ersten Blick sah mir die Form der Obertasten eher "aus der Mode gekommen" aus. Neue Obertasten aus Ebenholz etwas kantiger, aber niedriger wären zwar kein großer materieller Mehraufwand gewesen, aber es passt ja so auch.



    Angesichts der schönen neuen Pricipalpfeifen stellt sich mir allerdings die Frage, warum Du nicht die beiden Seitenfelder mit kleinen Pfeifen füllst. Das würde dem Instrument m.E. ein weniger - sit venia verbo - "drehorgelhaftes" Aussehen geben.



    Gruß, Heiko

  • Das hat mehrere Gründe. Punkt eins ist dass ich einen Klangbruch zwischen Aussen und Innenpfeifen habe. So kleine Pfeifen im Prospekt sind auch schneller verstimmt. Man hört den Prospekt ja deutlicher als die Innenpfeifen. Ausserdem sind die Pfeifen dann auf Tonlänge. Der 8' ist schon fertig intoniert, und nur der Prospekt hat Stimmrollen. Das heisst ich muss die kleinen pfeifen mit Stimmhörnern stimmen, das ist etwas schwierig wenn diese nicht im Windladenraster stehen.



    Punkt zwei:

    Mein Prospekt ist zum aufklappen, die Vorderfront bilden zwei Türen die ich zum stimmen aufmache. Es wäre ein Riesenaufwand bei so einer Prospektteilung auch noch die Seitenfelder abzuführen, das werden dann ganz abenteurliche STöcke mit vielen Kondukten und Verführungen.



    Die zwei Seitenfelder sind mit rotem Tuch hinterspannt, bewusst rot da schwarz zu sehr nach Lautsprecher aussieht, und drehorgelmäßig kommt es in Reallife bei der Größe sicher nicht rüber.

  • Hallo Hausorgelfreunde,

    wegen einem traurigen Todesfall musste ich den Hausorgelbau ein bisschen vernachlässigen. Ab nächsten Monat geht es dann wieder los. Derzeitiger Stand:



    Fertige Teile:



    Klaviatur

    Balg

    Drossel

    Motorkiste & Motor

    Principal 8'

    Registerschilder



    Derzeit im Bau:

    Pedalklaviatur

    Gehäuse (Erle, ich habe mich umentschieden)







    "Voix d' oseau" bezeichnet eine Vogelstimme welche ich als Kuckucksruf zusätzlich als kleine Spielerei einbauen werde.



    Hier noch ein Bild von der fertig durchgezogenen Windladenzeichnug:



  • Der Gehäusebau ist fast abgeschlossen, das Grundgerüst steht schon, es fehlt nur noch die Rückwand. Derzeit baue ich die Füllungen (Kniebrett, Seitenfüllungen und Prospekttüren. Das Gehäuse ist 2,10m hoch und 1,2o breit. Der Pedaleinschub ist für ein 27töniges Pedal angelegt. Nach dem Gehäuse beginnt der Windladenbau, beizeiten wieder Fotos.











  • Es hat sich wieder einiges getan, ich möchte kurz davon berichten.

    Der Bau der Pedalklaviatur ist abgeschlossen, und sie wurde schon eingebaut, ebenfalls die Klaviatur. Der Gehäusebau neigt sich bis auf letzte Füllungen auch dem Ende. Bisher sieht es so aus:



    Die Pedalklaviatur, Rahmen aus Erle, Tasten aus Eiche. Schön geölt und gewachst:







    Manualklaviatur:











    Gesamtansicht der Orgel:







    Das Gehäuse ist noch nicht geölt, deswegen scheint es noch so hell.



    Im Moment bin ich dabei die Windlade zu bauen und habe gerade die Verführungen der STockmittelschichten fertig:











    Derzeit trocknen die zugeschnittenen Windladenteile noch ein bisschen. Nächsten Monat geht der Windladenbau dann weiter.

  • Da ich auf keinerlei Resonanz mehr stosse und das Gefühl habe diese Beiträge für mich alleine zu schreiben überlege ich den gesamten Thread einzustellen.