mal ein anderes "Gebläse"

  • Liebe Leute,



    ich habe eine mechanische Blaseinrichtung bei ebay aufgespürt:



    http://cgi.ebay.de/Orgelgeblae…ZWDVWQQrdZ1QQcmdZViewItem



    Wie es scheint, hat man sich schon sehr früh nicht nur von Schleudergebläsen a la Ventus be"winden" lassen, sondern auch mit motorgeschöpftem Wind. Das sieht sehr interessant aus.



    Vielleicht interessiert es den einen oder anderen ja.



    Gruß,

    Ulf



    (der im übrigen vor lauter Orgelbasteln nicht dazu kommt, hier etwas zu schreiben. So kann man "Stille" auch deuten.. *g*)

  • Hallo Ulf, ich habe es mir angeschaut, aus meiner Sicht ist es ein Gebläse aus einem Pianola oder ähnlich. Die Bälge sind zu klein, selbst für eine kleine Orgel, wohl aber können sie Steuerwind für ein Pianola erzeugen. Ich habe bei meiner Mutter noch so ein Teil. Das Wind muss man selber pedalieren, wer abers elektrisch will könnte vor zig Jahre sowas gebaut haben.



    mfG



    Francois

  • Grüss Gott



    Genau diese - oder eine ähnliche Art der Windschöpfung ist schon seit Jahren auf meiner Orgel-Projektliste.

    Wie schon Troll richtig schreibt, sind die Bälge auf den Fotos zu klein für unsere Hausorgeln.

    Wenn man aber, 4 solche Bälgchen als Schöpfbälgchen in Kreisanordnung von einem kleinen, langsam

    laufenden Motor angetrieben, an einen Sammelkanal anschliesst, der wiederum 3 ( oder so viele wie zur

    Windversorgung nötig ! ) Keilbälge versorgt, so hätte man einen Geräusch freien und den von allen

    gewünschten " lebendigen Wind" in der Kanzelle.

    Mein Versuch war folgender : 4 Bälgchen ausgestattet mit den bekannten Ein - und Auslass Ventilen, einer

    Kantenlänge von ca. 250 mm werden von einem kleinen Elektromotor mit ca.n = 20 - 30 1/min auf & zu bewegt.

    Soweit trivial und ohne Probleme. Die resultierende "Schöpfluft" wird von einem Sammelkanal in 2 Keilbälge

    ( 2 faltig ) eingespeist. Ab diesem Punkt hatte ich Probleme die nicht mehr trivial waren und zu gegeben ich habe

    heute noch keine tip-top funktionierende Lösung.

    Wenn man diese Konstruktion an eine Intonierlade anschliesst, hört man deutlich Tonschwankungen, die ziemlich

    identisch mit den Schöpfbalg Bewegungen sind.

    Vermutlich wäre die Lösung, dass man einen 3. Keilbalg eingefügt - und alle 3 in der Art ansteuert,

    dass einer die Lade versorgt- also sinkt, der 2. geöffnet in Reserve verharrt und der 3. aufgefüllt wird- also steigt.

    Dazu braucht es entsprechende Ein - und Auslassventile.

    Aus gesundheitlichen Gründen sind diese Ventile leider immer noch in " Konstruktion".



    Im übrigen hat Herbert Jüttemann; dieses Prinzip variantenreich und sehr ausführlich in seinen Büchern beschrieben.

    ( zum Dank wünsche ich Ihm ein Langes Leben, denn viele Ideen habe ich aus seinen

    erstklassigen Büchern schon "gestohlen")



    Hermann Werlen

  • Vielleicht wäre die Lösung des Problems: "Schwimmerbalg statt Keilbälge und etwas größere Schöpfbälge".



    Ich weiß noch von einer Kirchen-Orgel II / 24 Register (von 1920) - pneumatische Kegellade - in der 1950er-Jahren:



    Im Turm (10 m entfernt) stand ein Motor (nicht allzu groß), der mit einer Kurbelwelle (120 Grad versetzt)

    3 Keilbälge (nur a ca. 45 x 20 cm) relativ schnell laufend (daher nicht allzu leise - aber dort ohne Bedeutung) antrieb. Die Luft wurde in die Orgel geleitet und dort ein ca. 1,20 x 2,50 m großer Schwimmerbalg gespeist. Dieser lieferte einen gleichmäßigen Regier- und Spielwind von ca. 120 mm WS.