Hallo,
ich überlege ob und wie bei der Truhenorgel von Boersma über ein Wellenbrett ein Pedal angehängt werden könnte. Das Pedalwellenbrett müßte also an die Stecher ankoppeln und nicht über das Traktur- oder Wippenprinzip wie bei Bormann-Heimorgelbau S.68.
Hat für eine Truhenorgel mit Stechern diesen Fall schon jemand bearbeitet oder kann mir speziell dazu Literatur nennen? Vielleicht hat es auch jemand mit Hubmagneten an den Stechern versucht?
Vielen Dank,
Werner
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Hallo Werner,
es geht auch ohne eine Koppelung zu den Stechern mit doppelten Ventilen. Ein Satz wird vom Pedal von unten geoeffnet und einer von oben durch die Stecher. Der Nachteil ist der Platzverbrauch in der Breite.
Eine zweite Loesungsmoeglichkeit ist: Dasselbe Ventil wird von oben gedrueckt durch Stecher und von unten bei Bedarf gezogen durch die Pedalkoppel. Ich stelle mir dabei gerade einen Stift mit breitem Kopf vor, der unten am Ventil angebracht ist. Er kann auch von einer federbelasteten Koppelwippe nach unten gezogen werden. Der unterschiedliche Tastengang von Manual und Pedal muss ausgeglichen werden und das kann mit der Koppelwippe geschehen.
Viele Gruesse
Thomas Reinhardt -
Hallo Thomas,
schon mal ein Dankeschön, für die Hinweise, die ich gleich mal zeichnerisch angehen möchte.
Gruß Werner -
Daß ich jetzt erst zu diesem Thema Stellung nehme möchte ich mit allgemeinem Zeitmangel zu entschuldigen bitten; zwar verfüge ich über keinerlei Erfahrung mit Stecher-Windladen und kann auch nicht auf das Wissen des Boersma-Buches zurückgreifen, doch möchte ich zu Thomas' zweiter Lösungsmöglichkeit ermuntern: Bei meinem ersten "Werk" ziehen Manualtasten und Pedaltasten am gleichen Ventilabzugsdraht, das Pedal zieht dabei durch die Manualtasten hindurch, ohne daß diese bei Pedalbetätigung mit nach unten gehen.
Da es sich nur um ein im wörtlichen Sinne 'angehängtes' Pedal handelt ohne eigene Windlade, benötige ich keinen Koppelmechanismus, noch mehr, wie bereits früher einmal berichtet, verzichtete ich auf jedwede Mechanik, sei es Wippen- oder Wellenbrett, sondern verband die Pedaltasten mit den Ventilabzugsdrähten vermittelst absolut reißfester, und doch vollkommen flexibel-elastischer Maurerschnur, einfach über Metallösen geführt, seit 25 Jahren nun problemlos in der Anwendung; freilich mußte ich in der ersten Zeit ein paar mal die Schnüre verkürzen, um der anfänglichen Längung Rechnung zu tragen.
Den unterschiedlich langen Betätigungsweg von Manual- und Pedaltasten messe ich keine Bedeutung zu, als beim Pedalspiel die Ventile einfach entsprechend weiter aufgehen.
Nun ist mit klar, daß dieses simplifizierend-diletantische Vorgehen kein gutes Vorbild geben kann, indes könnte es für Versuche taugen, zu einer einfachen angehängten Pedalnachrüstung zu gelangen, welche sonst unter Verwendung fachgerechter Mechanik aus Platz- und Anordnungsgründen nicht zur Ausführung käme!
Verbunden mit dem Dank für alle erhaltene Weihnachts- und Neujahrspost wünsche ich frohes Schaffen im neuen Jahr,
Wolfgang.