Hi alle,
Ich habe ein paar Probepfeifen (Gedackte) gebaut und bin über die Ergebnisse erstaunt.
Ich lese bei Bormann, wer wirklich Subbassige Töne kann bis eine Vertiefung von 2 gehen.
Ich habe das Gegenteil erfahren und frage mich, ob ich unter Tragfähigkeit und Dunkle Ton etwas anders als KB verstehe, oder ob meine Pfeifen durch die Enge die Ausnahme sind:
Ton cis0, Abweichung von NM allesamt -22,2 HT, alle Labienaufschnitte 2/3 (!), Material Multiplex Birke, keine Kernstiche, generös geleimt (ganze Innenfläche), Kernspalt alle gleich, ca. 0,6 mm (man will ja wiederum nicht orgelbewegt sein)
Pfeife 1 Vertiefung 1, Wandung 12 mm; Ton warm, dunkel, Tragfähig, Unterlabiumstellung ziemlich egal (bis 3 mm ohne wirklich hörbare Unterschied!)
Pfeife 2 Vertiefung 1,27, Wandung 6 mm; Ton edler, leicht obertöniger, weniger tragfähig, Unterlabiumstellung sollte genauer vorgenommen werden
Pfeife 3 Vertiefung 1,6, Wandung 6 mm, Ton am edelste, etwas unausgegliechen in der Obertonaufbau, jedoch schön, stark spuckend.
Wer kann mir da sagen, was noch bei Vertiefung 2 und 0,72 passiert, und was da los ist mit Begriffe oder Bauweise?
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Vor dem Bau meines Positivs habe ich eine größere Anzahl Holz-Probepfeifen angefertigt.
Bei Gedackten (und offenen Pfeifen) habe ich sogar Pfeifen mit einer Vertiefung von 1 zu 7 gebaut.
Sie klingen leise, verschmelzen gut und "wachsen in der Stärke" zusammen mit anderen (höheren)
Registern. Das Problem ist dabei, daß die Aufschnitthöhe in Bezug zur Pfeifentiefe bestimmt wird,
man kommt damit zu Aufschnitthöhen von bis zu 1 zu 1,5 - und dabei wird der Ton etwas unklar und
Anblasgeräusche sind stärker hörbar.
Je breiter die Labiierung (1,0 bis 0,2) und damit niedriger der passende Aufschnitt, desto klarer der Ton, deshalb
halte ich inzwischen wenig von stark vertieften Subbass's. Für mein Bass-Empfinden sind diese auch zu leise
und im Grundton zu unbestimmt.
Für eine gut einstellbare Intonation kann ich die Bauanleitung von Bormann empfehlen: nämlich, das Oberlabium
verschiebbar zu machen, zumindest bei Pfeifen über 4 cm Länge.
Ferner habe ich festgestellt, je härter und glatter und dicker und dichter die Wände und je dichter der Deckel,
desto besser der Ton bei gedackten Pfeifen.
Offene Pfeifen, vor allem konische, klingen auch bei dünnen Wandungen gut.
Auch kann ich bestätigen, dass eine reichliche Luftzufuhr vorteilhaft ist. -
Grüss Gott,
Meine Erfahrung entspricht weitgehend was Herr Schafroth in seinem Beitrag geschreiben hat. Besonders
mit der sauberen Ansprache hatte ich bei so grosser Vertiefung etwelche Mühen, was Sie ja; wenn ich es
richtig interpretiere, auch bei der Pfeife 3, mit einer Vertiefung von 1.6 schon hatten.
Noch einen Hinweis zur " Bauweise" Ich hatte vor Jahren 4 Pfeifen gebaut, alle Seiten- und Deckel aus dem
gleichen Brett, geschliffen auf eine Toleranz von einem halben Zehntel ! alle Längen auf einem optischen
Messsystem kontrolliert, mit digital Messschieber kontrolliert, auch das Labium, die Kernspalte mit Tasterlehre
geprüft und sehr, sehr sorgfätig verleimt. Was kam heraus trotz diesem hohen Aufwand: deutlich hörbare
Unterschiede im Klang und Ansprache. Seitdem bin ich vorsichtig in Klangprognosen. Sehr gute Hinweise
wie & was den Klang einer Pfeife verändert erhalten Sie hier
http://members.aol.com/HejaSoft/Pfeifen.pdf
Ich habe noch eine persönliche Bitte : am 02.08.2004 haben Sie in diesem Forum unter dem Titel
Windversorgung einen Hinweis gegeben von einer ausgeführten Keilbalgsteuerung und dass
Sie diese einmal anschauen würden.
Verschiedene Versuche; auch jener vor einen halben Stunde, Sie zu erreichen unter der
damals angeführten E-Mailadresse schlugen fehl. Weil mich der Fragenkomplex " Keilbalgsteuerung "
(mehrere Keilbälge ) immer noch beschäftigt bitte ich um ein Mail an meine obige Adresse.
Herzlichen Dank für Ihre diesbezüglichen Bemühungen.
Hermann Werlen. -
Danke erstmal für die 2 Äusserungen. Ja, der Janke Link ist Klasse (der Mann auch, habe ihm live bei eine Intonation-Werkstatt-Einführung, war 1. Klasse)
Habe inzw. doch heute der Vertiefung 2 und der Vertiefung 0,72 (also sehr flach) gebaut. Sonst alle anderen Parameter behalten.
So zumindest weiss ich besser wohin, mit meinem ersten ernsthafte Bauvorhaben. Am besten klingen doch Vertiefung 1 (ziemlich solid, warm, und eignet sich finde ich am besten für eine Subbass), und der 1,6 (sehr elegant, schönes Spucken). Der 1,27 ist ok, aber das reicht nicht aus...