Truhenorgel erweitern - Disposition

  • Hallo liebe Hausorgelbauer.



    Wie ich bereits verkuendet habe, ist meine einregistrige Truhenorgel fertig. Jetzt habe ich sogar einen Regler mit Balg an das Geblase gebaut und habe konstanten Winddruck, vorher hatte ich mein MiniVentola direkt an die Windlade angeschlossen.



    Die Truhe hat von CDEFGAB-es' gedackte Holzpfeifen, von e' bis h" dann offene Kartonpfeifen (in Lack getaucht). Der Klang ist schoen, aber inhomogen was Lautstaerke und Klangfarbe angeht. Das ist nicht so schlimm, wie es klingt, allerdings ist es fuer Literaturspiel nicht gut geeinget.



    Ich denke daher darueber nach, eine Windlade mit 2,5 Registerm nach Art eines aufgesetzen Portatives mit eigener Windlade zu bauen, abnehmbar, nur aus offenen Kartonpfeifen. Zum einen verbrauchen Sie wenig wind, sind gut zu intonieren, und haben historische Vorbilder (Casparini et al.), zum anderen habe ich eine Methode entwicket, alle pfeifenfuese und Kerne\Unterlabien aus einem Stueck Holz zu fertigen. Es sollte sich die Arbeit also im Rahmen halten.



    Nun - was soll ich disponieren ?



    aus klanglichen Gruenden will ich mindestens ein durchlaufendes Register haben, und aus Platzgruenden (vornehmlich die Durchmesser) geht da nur ein 2'. Das sollte klar sein.



    Weiterhin stehen die pfeifen so, dass ich ein 4'diskant ab c'\cis' aufwaerts realisieren kann.



    Dann waere noch Platz fuer ein kleines Register 2' oder hoeher, welches auch voll durchlaeuft. Um im Bass die fehlende 4' Lage zu fuellen, wuere sich (denke ich) rein theoretisch eine Quinte 1 1/3' anbieten, die zusammen mit dem 2' die 4'Lage simuliert, was zur Klanghomogenitaet beitragen kann.

    Es waere aber auch eine Terz denkbar.



    Was denkt ihr? Die Stimmung ist 440 Hz gleichschwebend, Winddruck 30mmWS.



    beste Gruesse von der ESRF aus Grenoble/ Frankreich sendet euch



    Ulf

  • Hallo!



    Die Sache mit der Quinte 1 1/3´ und dem (Principal) 2´ ist theoretisch zur Klangerzeugung des 4´ schon möglich, aber das praktische Klangergebnis ist sehr unbefriedigend.



    Ich würde daher eine Oktavkoppelung des Gedackt 8´ für den Baß empfehlen, welche durch eine eigene kleine Windlade mit Rückschlagventilen und Kondukten zu den betreffenden Pfeifen gut realisiert werden kann. Im Diskant dann auf die andere Zusatzlade eine schöne Rohrflöte 4´ oder ein konisch offenes Register, das macht sich dann gut.



    Eine mögliche Disposition für 3 1/2 Register bei oben erwähnten Platzverhältnissen wäre folgende:



    Baß, C-c´:



    Gedackt 8´

    Kleingedackt 4´ (Oktavauszug)

    Principal 2´



    Diskant, cis´-g³:



    Gedackt 8´

    Rohrflöte 4´

    Principal 2´

    Quinte 1 1/3´



    Viele Grüße!