Schalldämmung





  • EOMHallop



    Hallo Orgelfreunde,

    ich habe über ebay ein Ventola 1/50 erworben, das wohl dem heutigen Miniventola entspricht. Jetzt bin ich dabei den Schalldämpfer zu bauen und stehe dabei kurz vor der Verzweiflung, weil ich den Schallpegel einfach nicht ausreichend runterbekomme. Konstruktiv bin ich den Plänen von Boersma und Dr. Richter gefolgt, dabei ca. 1/3 maßlich alles verkleinert, weil mein Platzangebot (im Portativ) beschränkt ist.

    Schallpegel ohne jeden Dämmkasten: ca. 90 dB

    " mit ca. 67 dB

    " mit und bei zugehaltener Ausgangsöffnung 55 dB



    Bisherige Maßnahmen: statt 220 V mit ca. 90 V betrieben, , Druck bleibt stabil und Windmenge reicht noch lange aus aber Schallpegel geht nur wenig auf 65/52 dB runter. Ledermanschette zum Auslaßdämpfer ist eingebaut, Füllungen



    nach Dr. Richter ebenfalls, Wanddicken aus Sperrholz 7 mm (wohl zu dünn), Der Einlaßdämpfer Stufe 1 bringt fast nichts , die 4 Löcher zum Übergang in Stufe 2 habe ich wegen dem Dröhnen durch ein Einzlelloch ersetzt, bringt 2-3 dB. Den Ausgang von Stufe 2 zum Flügelrad habe ich ebenfalls verkleinert auf d=30 bringt wieder 2-3 dB, der Auslaßdämpfer bringt zwar insgesamt am meisten, dröhnt aber dennoch unmittelbar an der Ausgangsöffnung (d=30). Alle weiteren Maßnahmen wie besseres Dichten führten nicht zum Erfolg.



    Weiß jemand wieviel dB eigentlich ein neues Miniventola mit fertiger Schalldämmunmg ausweist?



    Gruß Werner

  • Hallo,



    ich habe die Auktion auch verfolgt und habe es verschlafen. Glückwunsch. Das war ja nicht teuer im Vergleich zu einem neues MiniVentola (etwas über 750,- €). Ich habe im November ein solches bei Laukhuff gekauft.



    1) Man sollte es NUR auf dem Motor liegend waagerecht betreiben, also mit der Ansaugung nach oben. Alle anderen Eistellungen machen sich durch ein mahr oder weniger hörbares Brummen bemerkbar.



    2) Ich habe einfach eine 1cm dicke Fichtenholzkiste darum gebaut, überall 2cm platz zum rand und einen aufklappbaren Deckel. Das ventola ist darium in Schaumstoffstücke gebettet. Die Ansaugung erfolgt von unten (Motorseite) üner ein mit filz leicht bedecktes 30mm Dmr Loch (ich habe nur ein Register, das reicht).



    3) Man soll das Ventola nicht frei ausblasen lassen. Wenn es irgendwo angeklemmt ist, geht der geräuschpegel auch drastisch runter. Ein Ventola "ohne alles" frei angeschaltet macht einen riesen Lärm im Vergleich zu größeren Orgelgebläsen, für mein Dafürhalten. Mit angeschlossener Orgel und in einem kleinen Kasten mit Ansaugdämmung ist (meins zumindest) nicht zu hören.



    ich hoffe es hilft Ihnen,

    bester Gruß



    Ulf Zastrau

  • Hallo lieber Orgelfreund Ulf Zastrau,

    danke für die schnelle Antwort. Ja ich habe das Ventola für gut 300 Euro erhalten. Ich baute es auch so auf wie Sie empfehlen nur scheint mir muß ich viel dickeres Holz nehmen denn z.B. die Ausgangsdämpfung stellt geradezu einen Schallkasten wie ein Gitarrenkörper dar. Auch stimmt es, daß bei Anschluß der Orgel der Schallpegel deutlich runter geht. Ich habe es jetzt gemacht, komme aber immer noch auf etwa 50 dB und sollte nicht mehr als 35 erreichen, denn das ist der Gräuschpüegel im Haus (primär wohl von der Radiatoren- und Fußbodenheizung). Also wie es aussieht, muß ich alles noch einmal mit dickerem Holz bauen, sonst weiß ich keine Möglichkeit mehr. Erst hatte ich den Verdacht, daß unmittelbar am Ausgang des Ventola ein um wenig Zentimeter hinneinragender "Spezialdämpfer" erforderlich sein könnte, dieser aber fehlen würde. Denn ein aufgebohrtes Holzstück als Luftdrossel eingeschoben brachte je nach Tiefe ca. 5-10 dB, doch geht jetzt natürlich auch die Luftmenge in die Knie, wenn man lange Akkorde drückt. Warum in das Ventola hinein? Dort kurz vor dem Ausgang scheint ein starkes Röchelgeräusch zu entstehen, regelmäßig unregelmäßig, es muß mit der Luftwegführung im Ventola selbst zu tun haben. Aber leider kam ich dieser Sache nicht bei.

    Also vorerst DAnkeschön!

    MfG Werner Bogenschütz

  • Das mit dem Ausblageräusch kann ich nicht ganz nachvollziehen. Sie meinen, dass am Lustaustritt etwas den Fluß des Windes stört und turbolent macht? Ich habe einfach eine Papprolle gebastelt und diese fest das Ventola eingepasst. Zur Visualisierung vielleicht noch ein paar Photos. Auch von meiner im Rohbau fertigen Truhe (weil Wolfgang gefragt hat *g*)



    hier das Ventola im Kasten. Die Klappe ist normalerweise unten:







    Hier ein Photo von der Truhe:







    beste Grüße,

    Ulf Zastrau

  • Entsculdigung fuer die dumme Frage...

    Aber warum baut euch Portativen mit ein Motor?? Auch Bormann empfehlt so etwas, dann sind sie aber kaum mehr tragbar...


  • Hallo Ulf Zastrau,

    danke für die Fotos; gratuliere zu dem tollen Werk! Eigentlich haben Sie in der Kiste viel weniger Aufwand getrieben als ich und deshalb wundert es mich sehr, daß der Schallpegel ausreichend unten sein soll (so 35 dB max).

    Wenn das so ist, dann muß ich annehmen ,daß mein Ventola doch einen "Laufdefekt" hat.Was ist mit dem Schaumstoff außerhalb rechts im Bild? Was ist das mit dem Aufbau am aufgeklappten Deckel (Verschluß?)?

    Ja beim Auslaß, wo Sie die Pappröhre eingesetzt haben, genau in diesen letzten Zentimetern meine ich feststellen zu können entsteht das unangenehme periodisch schwingende Röchelgeräusch. Ich habe statt einer Pappröhre direkt eine Ledermanschette ((2x um den Besenstiel gewickeltes und aufeinander geleimtes Leder) mit einem Innenring (aus Tesafilmrolle den Kern mit noch ein paar Lagen drauf ergibt Pressitz) in das Ventola eingeklebt. Das funktioniert eigentlich gut. Mit einer Pappröhre habe ich es zuerst probiert, mußte dann aber irgendwie auf kurzem Weg die Ledermanschette anbringen und so habe ich diese gleich eingesetzt; ein Schallunterschied konnte ich nicht feststellen. Dennoch möchte ich an dieser Stelle noch einmal herumprobieren, ob ich da etwas verbessern kann. Leider bin ich noch nicht durchschlagend weiter gekommen. Auch den Auslaßdämpfer habe ich noch einmal umgebaut und ihn innen breiter, auf die 50 mm von Richter ausgelegt (war bisher nur 30), aber leider keine signifikante Verbesserung. Vielleicht 1-2 dB. das heißt bei angeschlossener Orgel habe ich immer noch gut 50 dB. Mist!

    Ich werde aber auf jeden Fall die "Kiste" noch einmal bauen, dickeres und schwereres Holz (Ahorn 19 mm), sowie innen mit Dämm-Material von CONRAD (Elektronikversand), da dieser auch Kleinmengen anbietet. Mit Fotos habe ich noch keine Erfahrung, kaufte mir zu Weihnachten zwar eine Digitalkamera, aber ich muß noch sehen wie ich die Bilder auf den PC bekomme. Gerne würde ich in Kontakt bleiben und wenn ich weiter bin lasse ich wieder etwas hören.

    Als nächstes werde ich aber zuerst noch einmal die Lufteinlaßöffnung über dem Ventilatorrad größer und kleiner machen ob sich da noch etwas tut. Leider ist bei meinem Ventola das Flügelrad mit Öffnung 100 mm im Durchmesser, während bei den neuen Laukhuff (laut Prospektskizze) die Öffnung offenbar viel kleiner ist. Wieviel ist diese bei Ihrem? und wie groß ist die darüberleigende Öffnung der Luftzuführkammer?

    Wäre nett, wenn Sie mir das noch einmal schreiben könnten.



    Grüße

    Werner Bogenschütz

  • Hey Ulf, da hast Du ja gleich zwei "Schatzkisten", eine mit dem Gebläse, die andere mit den Pfeifen, phantastisch, und im Hintergrund kann man eine dritte erkennen, mit flüssigem Inhalt!



    Als Umwandung für mein Staubsaugergebläse verwendete ich übrigens, Herr Bogenschütz, Tischlerplatten 19 mm stark, spezielles Holz dafür zu nehmen halte ich für etwas übertrieben, es sei denn, man wüßte eine wohlfeile Beschaffungsmöglichkeit.

    Schauen Sie noch einmal in die Schachtel Ihrer Digitalkamera, üblicherweise wird mit ihr Software auf CD mitgeliefert, welche nicht nur das Speichern der Bilder auf dem Computer ermöglicht, sondern darüber hinaus auch eine Bildbearbeitung.



    Schließlich noch zu Fabios Frage, warum wir Portative mit Motor bauen, in meinem Fall eigentlich ganz einfach: Weil ich nicht mehr treten mag! In meiner Jugendzeit bin ich viel und weit mit dem Fahrrad gefahren, jetzt bin ich froh, mir ein Motorrad leisten zu können; damals mußte ich auch viel treten für das Spielen auf dem Harmonium, irgendwie bin ich doch entspannter und konzentrierter beim Orgelspiel, wenn ich nicht noch Gedanken auf das Treten verschwenden muß, deshalb jetzt mein motorisiertes Spielzeug.



    Und ganz zu letzt noch schnell eine Anekdote aus meinem langen Hausorgelbauer-Leben: Als ich vor langer Zeit bei unserem örtlichen Eisenwarenhändler nachfragte, ob er nicht wüßte, wo ein Orgelgebläse zu bekommen sei, meinte er, ich solle doch zum Blasbalgtreten as Wei* anstellen!



    Soviel zum "Lustaustritt" (U. Z.), viel Freude und Lust am Orgelbau wünscht Euch

    Wolfgang



    ______________



    * die Frau

  • Hallo Herr Bogenschütz, und alle anderen natürlich auch..



    vorerst.. das mit dem Schreibfehler beim Luf(s)taustritt scheint wir ja immer wieder zu passieren. Man könnte glauben, Absicht sei im Spiel.



    Zu ihren Fragen:

    Eigentlich haben Sie in der Kiste viel weniger Aufwand getrieben als ich und deshalb wundert es mich sehr, daß der Schallpegel ausreichend unten sein soll (so 35 dB max).

    Wenn das so ist, dann muß ich annehmen ,daß mein Ventola doch einen "Laufdefekt" hat.





    Hm. Also dass ich wenig Aufwand getrieben habe, stimmt. Die Kiste musste in einem Tag fertig sein, da ein Autrtitt nahte. Ich habe einfach etwas zusammengezimmert. Auch ist kein Regulierventil und kein Balg vorhanden. Die Windlade hat enge Fußbohrungen, das ist dann erträglich windstössig.





    Leider habe ich kein Schallpegel-Meßgerät, sodaß ich auf die schnelle ihre 35dB nicht einordnen kann ausser "leise". Ich kann nur sagen, dass man mein Gebläse kaum hört, wenn es keine Lust an- und absaugt (also in einer vollkommen geschlossenen Kiste. Wenn ihres dann schon brummt und zischt, wird es vermutlich irgendein Defekt am Lager sein.





    Was ist mit dem Schaumstoff außerhalb rechts im Bild?



    Das Gebläse "hängt" rechts neben der Truhe, diese Seiote berührt die Truhenwand und soll sie nicht verkratzen und zum brummen bringen.





    Was ist das mit dem Aufbau am aufgeklappten Deckel (Verschluß?)?





    Ein Ventil, dass theoretisch geschlossen ist wenn keine Taste gedrückt wird und durch den Sog öffnet, wenn ein voller Akkord klingt. Es war der Versuch, einen Regulierbalg zu sparen.





    Mit Fotos habe ich noch keine Erfahrung, kaufte mir zu Weihnachten zwar eine Digitalkamera, aber ich muß noch sehen wie ich die Bilder auf den PC bekomme. Gerne würde ich in Kontakt bleiben und wenn ich weiter bin lasse ich wieder etwas hören.





    Naja, Wolfgang Spitz hat für den Fall, dass Sie die Fotos dann auf dem Rechner haben, eine freie Website vorgeschlagen (und benutzt Sie auch?), auf der man seine Bilder dann "online" zur Verfügung stellen kann. Sie eind dann quasi über eine Adresse im WorldWideWeb zugänglich, und Sie können sie hier und überall anders einbinden über die "img(age)"-Funktion, die erscheint, wenn sie eine nachricht hier im Forum schreiben. Es gibt da auch eine Anleitung am Kopf DIESER Seite "

    http://www.cisdur.de/akh/hinweise.htm

    "





    Leider ist bei meinem Ventola das Flügelrad mit Öffnung 100 mm im Durchmesser, während bei den neuen Laukhuff (laut Prospektskizze) die Öffnung offenbar viel kleiner ist. Wieviel ist diese bei Ihrem? und wie groß ist die darüberleigende Öffnung der Luftzuführkammer?



    Wäre nett, wenn Sie mir das noch einmal schreiben könnten.





    Tja, dass kann ich jetzt nicht so einfach nachsehen, da ich das Ventola fachmännisch eingeklemmt und geklebt habe (...) und ich es jetzt nicht auseinanderupfen will (hier und da ein Tropfen Sekundenkleber..) Die Höhe über dem Lufteinlass (seinerseits unbelassen) ist 2cm, die Luft strömt um das Ventola herum.





    Aber mal was anderes:





    Bringt das Ventola denn 50-55mmWS? Haben Sie das mal gemessen, ich meine: Egal, wie laut es ist (mit dicken Kisten bekommt man alles leise), bingt es hoffentlich die gewünschte Menge Wind...





    beste grüße



    Ulf