Warnung vor Hehlerware: Gestohlene Orgelpfeifen!

  • Möglicherweise berichtete die überregionale Presse nichts davon: Die in einer Lagerhalle wegen Renovierungsarbeiten aufbewahrt gewesenen Orgelpfeifen der Nürnberger Christuskirche sind gestohlen worden; 3000 Pfeifen bis zu fünf Meter Länge, allein der Metallwert wird auf 10 000 Euro geschätzt!



    Um den Wert der Beute wesentlich zu erhöhen, könnten die Diebe durchaus versuchen, die Pfeifen einzeln oder registerweise zu veräußern, deshalb gilt es in der nächsten Zeit besonders eindringlich auf die Auskunft über die Herkunft angebotener Orgelpfeifen zu dringen und im Verdachtsfall, insbesondere wenn eine Vielzahl von Pfeifen angeboten wird, die Behörden zu verständigen - es sollte doch gelingen, diese wohl einzigartig-ungewöhnliche Diebesbeute ausfindig zu machen!

  • Lt. Videotext (Sat1) wurden die Diebe schon gestellt. Die Pfeifen wurden an einen Schrotthändler für 1.200 Euro verkauft. Ob sie noch verwendet werden können, oder schon "eingestampft" wurden, stand nicht dabei.

  • Gerade kam der Bericht in der "Frankenschau". Die Pfeifen können allesamt nicht mehr wiederverwendet werden, hinzu kommt noch, daß der Orgelbauer allein für den Schaden von 250.000 € aufkommen und somit die Pfeifen unentgeltlich neubauen muß. Die zuständige Pfarrerin hat in der Pfarrei bereits eine Spendenaktion ins Leben gerufen.

  • Ich würde irgendwie vermuten, dass der Dieb da wohl auch noch eine Stange Geld an Schadenersatz zahlen dürfen wird. Immerhin ist er festgenommen und hat gestanden.



    Gruß,

    Christian

  • Christian Dawidowski:
    Ich würde irgendwie vermuten, dass der Dieb da wohl auch noch eine Stange Geld an Schadenersatz zahlen dürfen wird. Immerhin ist er festgenommen und hat gestanden.



    Gruß,

    Christian





    Ja das ist gut und schön,aber wenn er angenommen harz 4 Empfänger ist,ist er nicht in der lage zu zahlen,und die gemeinde bleiben auf den Kosten sitzen.Wieso muß überhaupt der Orgelbauer für den Schaden aufkommen,es ist doch niocht sein verschulden,wenn die



    Pfeifen gestohlen wurden.





    Gruß Christian

  • Nürnberger Zeitung/Nürnberger Nachrichten vom 6. 2. 2007:

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    Zerbeult und verbogen

    Nürnberger Orgelpfeifen wohl nicht mehr reparabel




    Detektivischer Spürsinn brachte Orgelbauer Benedikt Friedrich aus Oberasbach auf die Fährte der Orgelpfeifen der Nürnberger Christuskirche, die aus einer Lagerhalle in Zirndorf (Kreis Fürth) gestohlen worden waren. Doch die Pfeifen sind so demoliert, dass sie nicht mehr zu gebrauchen sind.



    NÜRNBERG (Eig. Ber./nn) - Benedikt Friedrich wurde sofort aktiv. «Wir haben auf eigene Faust sämtliche Metallverwerter in der Region abgeklappert», schildert er seine Reaktion auf den Schock vom vorigen Freitag: Aus der Zirndorfer Lagerhalle waren jene 3000 Orgelpfeifen verschwunden, die - wie berichtet - der evangelischen Kirchengemeinde im Nürnberger Stadtteil Steinbühl gehörten und ihm für die Dauer der Renovierung anvertraut worden waren.



    Ein Altmetallhändler in Neustadt/Aisch kam dem Orgelbauer verdächtig vor. Nervös sei nicht nur der Händler geworden, sondern auch der Dieb, der sich unter dem Druck der polizeilichen Ermittlungen noch am Freitagabend zu erkennen gab. Der 33-Jährige aus dem Landkreis Roth hatte für seine 1300 Kilogramm schwere Beute gerade einmal 2800 Euro erhalten. Er hatte die Orgelpfeifen nach eigenen Angaben in der irrigen Annahme entwendet, dass sie einem weiteren Nutzer der Lagerhalle gehörten, mit dem er in Streit lag. Offenbar wollte sich der Dieb beim vermeintlichen Besitzer der Pfeifen rächen.



    Regina Geyer-Eck, Pfarrerin der Gemeinde, hat noch am Wochenende einen Lkw organisiert und die Pfeifen nach Oberasbach zur Werkstatt des Orgelbauers schaffen lassen. «200 Kilo waren schon weiterverkauft», erläutert die Pfarrerin. Der große Rest ist nur noch Schrott: zusammengepresst, eingedellt, verbogen.



    Versicherungsfragen hat Geyer-Eck noch nicht abschließend klären können, aber so viel scheint gewiss: «Die Reparatur lohnt sich wohl nicht mehr». Neue Pfeifen für die Steinmeyer-Orgel würden rund 273 000 Euro kosten - viel Geld für eine Gemeinde, die gut die Hälfte der auf zwei Millionen Euro veranschlagten, seit Mai 2006 laufenden Kirchensanierung aufbringen muss und deswegen zwei in ihrem Besitz befindliche Häuser verkauft hat.



    Weil die neue Orgel nicht auf Pump hergerichtet und mit neuen Pfeifen bestückt werden soll, ist die Gemeinde «für jede Unterstützung dankbar» (Konto 1 01 57 30 12 bei der Evangelischen Kreditgenossenschaft, BLZ 520 604 10. Stichwort: Orgel).



    6.2.2007 0:00 MEZ



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