Hausorgel

  • Hallo Heiko,



    Naja, wenn ich den Kirschbaum für Holzpfeifen zerlege, dann glaube ich dass dies mein letzter eintag in diesem forum sein würde...



    Genau durch die anordung wird die stimmung, besonders in einem bisschen größeren gehäuse überhaupt kein problem sein.

    Trotzdem mache ich mir sorgen wegen der Klangausweichung, und u.a. auch wegen der Klangverschmelzung...



    ""Ich habe auch schon überlegt, bei genügendem platz, ein harmonium als schwellwerk umzufunktionieren, aber so wie es aussieht, lassen die Platzverhältnisse das nicht zu....



    >>> Da gibt es noch ein ganz anderes Problem: Stimmung. Während Orgelpfeifen sensibel auf Temperatur reagieren (wobei ihre Tonhöhe schwankt), reagieren Harmoniumzungen kaum. Es ist das gleiche Phänomen wie bei den Zungenregister einer Orgel. Eigentlich sind es die Labiale, die nicht stimmen, während die Zungenstimmen relativ stabil bleiben, aber Zungenregister sind nunmal (wegen ihrer kleineren Anzahl und der Handhabung) einfacher beizustimmen als sämtliche Labiale.""



    => nun, meiner erfahrung verstimmen zunger doch schneller als labiale pfeifen, oder nicht??!!!

    , aber das mit dem harmonium wäre die überlegung nochmals wert.



    Warum würde dir ein einzelner 8' im 2. Manual nicht gefallen? Ich sehe darin eigentlich nur gutes, z.b. klangvielfalt, so wäre ein gemshorn im 2. Manual nicht schlecht, wobe man dann ich 1. Manual z.b ein Gedackt 8' hat,^und im pedal ein gedacktbaß...



    wenn ich die bässe jedoch zusammenfüren müsst dann eher noch die vom 1. Manual, und die des Pedal, was meinst du?



    Dazu muss ich sagen dass ich bei den voraussichtigen teile noch nam verhandeln bin, das sin ja 5 register (krummhorn 8', flöte 2', Octave 1', Quinte 1 1/3 und scharff 3-4f.)

    Mit diesen registern wollte ich folgendes machen:

    -Krummhorn 8' als ergänzung des klanges im 1. Manual

    -Flöte ins erste Manual als 2'

    -Octave entweder als 1' ins 2. manual oder abdecken un als 2' ins 2. manual (in beiden fällen als eine kleine Klangkrone)

    -Quinte wird abgedeckt, und dient als nasat 2 2/3 im 2. Manual

    - Scharf wird als hauptklangkrone ins 1. Manual gesetzt.



    Dazu müsste ich sagen, dass mir alle register wohl nützlich wäre, glaube ich zumindest!!???



    mfg

    Max

  • Moien,



    Naja, wenn ich den Kirschbaum für Holzpfeifen zerlege, dann glaube ich dass dies mein letzter eintag in diesem forum sein würde...



    >>> :-)



    Genau durch die anordung wird die stimmung, besonders in einem bisschen größeren gehäuse überhaupt kein problem sein.



    >>> Kannst Du mir das mal erklären? Ich verstehe zB nicht, wie Du an die Zungen rankommen willst. Deren Krücken liegen mE ja nahe der Lade, Du hast draunter aber noch Deinen offenen 8' liegen, der beim Stimmen von unten ja im Weg ist.



    Trotzdem mache ich mir sorgen wegen der Klangausweichung, und u.a. auch wegen der Klangverschmelzung...



    >>> Hm... da habe ich keine Erfahrungen, wie das ist, wenn das Pfeifenwerk überm Kopf liegt. Generell würde ich mir auch mal Gedanken machen, wie Du die Stöcke gestaltest. Bei konventioneller Bauweise drücken sich die konischen Füße in die konischen Stockbohrungen, wobei das ganze ausreichend dicht wird. Aber bei liegenden Pfeifen?



    => nun, meiner erfahrung verstimmen zunger doch schneller als labiale pfeifen, oder nicht??!!!



    >>> Ja schon, aber die größten Stimmungsprobleme entstehen ja nicht durch die Pfeife selbst, sondern durch Temperaturschwankungen. Und da reagieren Labiale und Linguale entgegengesetzt.



    , aber das mit dem harmonium wäre die überlegung nochmals wert.



    >>> Wie Du meinst... Harmonienstimmen in Orgeln fand ich persönlich nie besonders reizvoll, besonders nicht in den Fällen, wo ich es in natura gesehen/gehört habe.



    Warum würde dir ein einzelner 8' im 2. Manual nicht gefallen? Ich sehe darin eigentlich nur gutes, z.b. klangvielfalt, so wäre ein gemshorn im 2. Manual nicht schlecht, wobe man dann ich 1. Manual z.b ein Gedackt 8' hat,^und im pedal ein gedacktbaß...



    >>> Das bezog sich auf den einzelnen 8' in II als Zunge. Der würde mir nicht gefallen, weil er nicht als Fundamentregister taugt. In den ersten Jahrzehnten der Nachkriegshausorgelbewegung hat man das häufig gemacht, aus Platzgründen in einem Manual die Äquallage nur mit einer kurzbechrigen Zunge zu disponieren. Das Ganze ist klanglich reichlich fragwürdig, weil dei kurzbechrige Zunge zum einen wenig Grundton abgibt, zum anderen eine starke Eigenfärbung hat.

    So wie Du es jetzt vorhast, sit es ok (Gh 8' in II).



    wenn ich die bässe jedoch zusammenfüren müsst dann eher noch die vom 1. Manual, und die des Pedal, was meinst du?



    >>> Das würde ich eher nicht tun, sondern ggf. de der beiden 8'-Manual-Labiale. Wenn Du beim Gemshorn bleibt jedoch eher nicht. Sowas bietet sich an, wenn die beiden 8' ähnliche Klangcharakteristiken haben, zB Rohrgedackt und Gedackt.



    Dazu muss ich sagen dass ich bei den voraussichtigen teile noch nam verhandeln bin, das sin ja 5 register (krummhorn 8', flöte 2', Octave 1', Quinte 1 1/3 und scharff 3-4f.)

    Mit diesen registern wollte ich folgendes machen:

    -Krummhorn 8' als ergänzung des klanges im 1. Manual

    -Flöte ins erste Manual als 2'



    >>> find ich gut...



    -Octave entweder als 1' ins 2. manual oder abdecken un als 2' ins 2. manual (in beiden fällen als eine kleine Klangkrone)



    >>> Achtung, Max! Das mit dem Decken ist nicht soooo einfach. 1. Die Mensur muss passen. 2. Labierung udn Aufschnitte müssen angepasst werden. 3. Die Länge muss der Pfeifen ausreichend sein. 4. Was machst Du mit etwaigen Stimmschlitzen? 5. Gedeckte lassen sich ordentlich nur bis zu einer bestimmten Tonhöhe bauen, in der Praxis ist meist der 4' ab g'' oder c''' offen (konisch). Bei Deinem 2' hieße das, dass Du ohnehin für die oberen Oktaven neue Pfeifen suchen musst...

    => besser den 1' eine Oktave nach unten rücken und Bassoktave neu machen (zur Not auch aus Holz). Oder als 1' lassen udn neuen 2' suchen.



    -Quinte wird abgedeckt, und dient als nasat 2 2/3 im 2. Manual

    >>> Hier gilt das gleiche!



    - Scharf wird als hauptklangkrone ins 1. Manual gesetzt.

    >>> gut.



    Dazu müsste ich sagen, dass mir alle register wohl nützlich wäre, glaube ich zumindest!!???



    >>> Ja, denke ich auch, wenn die Mensuren udn dei Qualität stimmt.



    Gruß, Heiko

  • also für den rst bin ich froh über die hilfreichen tips, u.a werde ich jetzt diese 5 register mit gutem gewissen kaufen.. danke



    ach ja zur ladenart die ich bauen wollte, ich habe vor eine schleiflade zu bauen, gute idee, oder schlecht?



    zum anderen werde ich anfregen um im sommer eine art lehrgang beim nahegelegen orgelbauer westenfelder zu machen, wobei ich hoffe dass es mir hilft...



    Und noch was, entschuldigt mir diese peinliche frage, aer was ist eine quintadena? bauart? klangverhalten?

    ehrlich gesagt, ich habe weder jemals eine gehört noch gesehen



    mfg max

  • Hallo Max,



    Quintadena/Quintade/Quintatön sind Namen für sehr eng mensurierte Gedackte, bei denen der 3. Teilton im Klang stark hervortritt (ähnlich auch: Gedacktpommer etc.). Man kann den Klang durchaus als näselnd bezeichnen. Ob einem der Klang gefällt, ist Geschmacksache. Tendenziell ist er nicht so tragfähig wie ein normalmensuriertes 8'-Gedackt und damit weniger als Klangfundament geeignet. Schön jedoch als nicht zu dicker Manual-16' oder auch solistisch. Aber wie gesagt: Geschmackssache...



    Schleiflade ist ok und auch der Normalfall, da zB kaum jemand Kegelladen oder Springladen baut. Mechanisch?



    Gruß, Heiko

  • Hallo,



    Ich glaube ich muss mir erst irgendwo eine quintadena anhören, aber der beschreibung nach gefällt sie mir schon nicht schlecht, ich liebe näselnde klänge...



    ja zur windlade, natürlich mechanisch, anderenfall kostet es einem ja die augen aus dem kopf mit der ganzen elektronik...



    wäre eine Quintadena auch als 16 fuß im pedal passend?



    Ach ja, zum thema koppeln, ist es einfacher ein koppelmanual zu beuen oder koppeln???



    mfg max



  • Hallo Max,



    eine Quintadena 16' im Pedal fände ich eher unpassend. Der 16' soll im Pedal viel Fundament geben, dafür braucht er - sagen wir mal - einen ausgeglichenen Obertonaufbau (um mit zugezogenen Registern klanglich "wachsen" zu können) und viel Grundton. Ideal sind für sowas schöne offene 16', aber dafür reicht bei den meisten Orgeln und insbesondere bei Hausorgeln der Platz nicht. Bleibt also ein gedeckter 16', allerdings ist ein quintierendes Enggedackt wie die Quintadena m.E. bei einer Hausorgel als Pedalfundament ungeeignet. Aber wie immer: alles Geschmackssache!



    Koppelmanual oder Koppel: Letztlich auch Geschmackssache. Ich denke, dass ein Koppelmanual durchaus einfacher zu bauen ist als eine normale Koppel, wenn man nicht auf eine Schiebekoppel ausweichen will. Es hat außerdem klangliche Vorteile (mehr Möglichkeiten!)



    Gruß, Heiko

  • max:
    Ich glaube ich muss mir erst irgendwo eine quintadena anhören,





    Hallo Max,



    so Du eine gefunden hast, möchte ich dich bitten, sie mir mitzuteilen, daß auch ich sie anhöre!



    Bislang war es mir noch nicht beschieden, eine richtige,

    typische

    Quintadena zu hören mit deutlich vernehmbarer Quinte, genauer gesagt, der Duodezime; erst recht nicht die typische Rohrflöte mit der Terz der zweiten Oktave!



    Übrigens kannst Du dir leicht eine Quintadena probeweise anfertigen, indem Du eine normale Gedacktpfeife nimmst und auf das Oberlabium einen Kartonstreifen klemmst, um die Aufschnitthöhe so weit zu verringern, bis die Pfeife kurz vor dem Überblaspunkt kommt.

  • Ja, das mit dem Quintenklang und Überblasen geht wirklich ganz gut bei einer Gedackten. Man muss allerdings ein ganzes Register 8' mal gespielt haben, um einen eindruck zu gewinnen. Der Klang variiert von Orgel zu Orgel zwischen einem leisen GEdackt bis zur einer glasigen Gambemartigen Quintade. Der Name ist also mit m.A. mit Vorsicht zu geniessen. Ich habe hier in Thüringen viele alte und wieder hergerichtete Barockorgeln zur VErfügung, und dort habe ich ca. 10 Quintagen 8 und 16 kennengelernt, alle leicht verschieden.



    Ich habe mich entschlossen, eine Quintadena 8, die ich von Jan Steinmann (Steinmann Orgelbau) gekauft habe, als Grundlage für mein Hauptwerk zu nehmen. Wenn man nämlich eine Windabschwächung einbaut, wirk der niedrige AUfschnitt wieder wie bei einer nurmalen leisen GEdackt, und es erklingt eine Art Zartbass. Der Stimmton sinkt nur ganz leicht. Man kann die Quintadena somit zum Üben in Abendstunden gat nutzen.



    Allein gespielt, unter vollem Wind, ist sie ein unaufdringliches, gut zeichnendes (Vorläufertöne) Register, und zusammen mit einer leisen Flöte 4' klingt auch der Grundton lauter mit (Differenztonprinzip: 4 plus 2 2/3). Ich habe das bisher nur auf der Intonierlade getestet, aber es ist vielversprechend. Ich mochte kein echtes Gedackt 8' im Manual haben, da mit die Tiefe zu brummelig ist und ich eh eine leise Hausorgel will. Zusammen mit einem Prinzipal 2' in einem Schwellbaren Kasten hat man so ein kronloses Werk, das man sehr nett einsetzten kann.



    Frohe Ostern!



    Ulf

  • Ich nochmal.



    Ich will es ja nicht auf die Spitze treiben, aber mir ist noch etwas eingefallen, was für die Quintade spricht.



    Wie ich vielleicht schonmal erwähnt habe, ist besagtes Prinzipal 2' bei mir eine eine Schelife dergestalt, dass man daraus eine Terz 1 3/5' machen kann, natürlich nur gleichschwebend. Ich habe meine Disposition lang und breit durchdacht, und man kann einen Cornettartigen klang (ohne 2', also einen Sesquialter) daraus machen, wenn man Quintade 8' plus die Terz zieht, mit und ohne die 4'-Flöte. Wie gesagt, bisher nur Intonierladenerfahrung, aber... mal sehen.

  • hey heiko



    jawohl, die kenn ich; ist von einem professor des luxemburgischen hauptstätlichen conservatorium entworfen worden (jean Jaques Kasel)...

    Ich nehme zurzeit unterricht bei h. alain wirth, ebenfalls im conservatorium tätig, aber seit mitte letzten jahres dort fietzedirektor, und ich konnte zu der zeit froh sein einer der 5 schüler zu sein die bei ihm waren... aber kalter kafee, hast du überhaupt nicht gefragt...



    Nun zu der orgel, sie ist wirklich ein meisterwerk, hat einen eher romanischen klang, war wohl aber extrem kostenaufwändig...



    Ich werde noch mit beiden professoren über meine orgelpläne mich unterhalten, bevor ich einen definitiven beschluss fasse.



    Hiermitt will ich mich herzlichst bei dir heiko und auch bei allen anderen die mir hier geholfen haben, für die extrem hilfreichen tipps bedanken



    Wenn in 1-2 oder in 3 jahren die orgel fertig ist, werde ich spätestens nochmal melden und euch über meine arbeit informieren(rückblick, photos, endprojekt.....)



    Vielen dank



    bis dann,

    euer max molling

  • Hi Max,



    na denn auch von mir: viel Erfolg beim Orgelbau! Der Teufel steckt im Detail. Deshalb: Wenn Du Rat brauchst, melde Dich einfach hier oder per eMail.



    Einen schönen Restostertag wünscht



    Heiko