Notwendigkeit einer eigenen Hausorgel

  • Liebe Hausorgelfreunde,



    mag der hauptamtliche Organist durchaus immer wieder während der Woche Gelegenheit zum Üben auf der Kirchenorgel finden, bleibt dem nebenberuflichen Orgler wie den vielen anderen nebenberuflich engagierten Kirchenleuten meist nur der Samstag. Indes finden just an diesem Tage häufig Hochzeiten, Taufen und Beichte statt, dazu gesellen sich Chor- und Ensembleproben, und um überhaupt zum Zuge zu kommen, sieht sich der Übungswillige nicht selten gezwungen, in den Wettstreit des Staubsaugergetöses und des Geklappers anderweitiger Reinigungsgeräte zu treten.



    Ein weiteres, vor allem in evangelischen Kirchen anzutreffendes Problem bildet dort die Abgeschlossenheit und ich kann mir vorstellen, daß mancherorts nur ungern dem jugendlichen Schüler der Kirchenschlüssel ausgehändigt wird.



    Endlich mag auch die häufig durchaus beträchtliche Entfernung den nichtmotorisierten Spieler Motiv geben, sich eine eigene Hausorgel zuzulegen. Leider ist das aber aus finanziellen und auch aus Platzgründen fast immer unmöglich; dem Organist als Werktätiger, als Lehrer, Schüler, Land- und Gastwirt, wird damit von vorneherein die Möglichkeit genommen, in der Literatur weiterzukommen, nur zu oft begnügt er sich in der Rolle, die sonntägliche Gesangsbegleitmaschine zu bedienen, ohne dafür Üben zu müssen.



    Sehe ich die Situation zu betrüblich? Wie ist Euere Meinung?

  • "Ein weiteres, vor allem in evangelischen Kirchen anzutreffendes Problem bildet dort die Abgeschlossenheit und ich kann mir vorstellen, daß mancherorts nur ungern dem jugendlichen Schüler der Kirchenschlüssel ausgehändigt wird."



    Also mir (14) wird der Kirchenschlüssel immer und gerne gegeben, da unsere Kirchengemeinde bald einen neuen Orgenisten Braucht der alte ist schon 70.



    Björn

  • Hallo Herr Spitz!



    Ich weiß ja nicht, wie alt Sie sind, wenn Sie schreiben, daß einem "jugendlichen Schüler der Kirchenschlüssel nur ungern ausgehändigt wird". Ich (16 Jahre) habe darin noch nie negative Erfahrungen gemacht, besitze von drei meiner sieben Organistenstellen auch einen eigenen Schlüssel, komme ansonsten auf Bescheidgabe auch überall rein. Also: Nur keine Scheu vorm Fragen, das nebenbei auch nichts kostet! Gerade wenn man jung ist und noch am Anfang steht (was ich bei Ihnen ja nicht weiß), wird man eh gerne überall zum Üben reingelassen (natürlich nicht oder höchstens mit Schmiergeld an Domorgeln).

  • Sieben Organistenstellen und das mit erst sechzehn Jahren, Respekt! Sechzehnjährig begleitete ich auch einst erstmals den gottesdienstlichen Gesang, das ist jetzt genau 30 Jahre her.



    Es freut mich, daß sich die Verhältnisse für das Üben auf Kirchenorgeln zwischenzeitlich wohl wesentlich verbessert haben, aber auch, daß dennoch reges Interesse an Hausorgeln besteht.



    Bei dieser Gelegenheit möchte ich hier allen Forum-Mitgliedern, insbesondere unseren jugendlichen Freunden das vertrauensvoll-freundschaftliche "Du" anbieten gleichsam in Fortführung der hier begonnenen Fragestellung, denn ich bin mir vollkommen sicher, daß sämtliche Beitragschreiber schon allein aufgrund der hehren Zielsetzung unserer Gemeinschaft in geziemender Weise den Umgangston zu pflegen wissen.



    Selbstverständlich respektiere ich genauso die traditionelle Anrede und werde dieser in gleicher Weise entgegnen, in diesem Sinne grüße ich alle Leser,

    Wolfgang (Spitz) aus Erlangen.


  • Heiteres zum Fasching



    Als ich neulich nach unerträglich gewordenem Leidensdruck mich dazu durchrang, nach langer Zeit mich wieder einmal der Heilkunst des Medizinmanns anzuvertrauen, wurde ich prompt nach meinem Hausarzt befragt; indes mußte ich beschämt bekennen, daß ich mir als kleinen Mann von der Straße nicht einmal einen Hausmeister leisten könnte, geschweige denn einen eigenen Hausarzt!





    Soweit die wahre Begebenheit; nun warte ich auf die Gelegenheit, daß ich jeglichen Spott heimzahlen könnte, wenn mich jemand einmal nach der eigenen Hausorgel befragt...