Ventilgrösse

  • Hallo liebe Hausorgelfreunde.



    Ich biete hier mal eine Idee feil, um abzusichern, dass ich mich nicht "ins Gebüsch" manövriere:



    Meine Hauptwerkslade steht an. Ich habe, wie gereits erwähnt, ein Regal 8' im Block, was darauf zu stehen kommen soll, und der Block hat bei c/c# eine Teilung (also 2 Blöcke), sodaß ich auch einen Bassteil und einen Diskantteil bauen will und werde.



    Ich wollte die Kanzellen zur Windlade hin nur durch die Ventile abschließen lassen, also keine "Ventilplatte" bauen, da die Breite der Kanzellen durch den Regalblock recht üppig ist (3cm), sodaß ich 1,5 Kanzellenweite und 1,5cm breite Schiede nehmen will, und das Ventil auf 0,5cm beledertem Schied zum Uafliegen kommt. Die Arbeit mit der Ventil kann ich mir doch sparen, oder?



    Desweiteren will ich die Ventile auch auf der ganzen Tiefe der Lade, also so dass die Ventile alle 4 Kanten der Kanzelle abdecken, vorn und hinten kann man ja breite auflageflächen bauen. (2...4cm). Die lade wird 40cm tief werden, also kann ich ca. 35cm lange Ventile bauen. Selbst bei kräftiger Öffnung (welchen ventilaufgang sollte ich wählen, ich dachte an 1,5cm, zur Sicherheit und weil die Trakture über Wippenfächer nach Boersma unter der Windlade, abzug "vorn") wird dann das Scharnierleder am Ende nicht stark strapaziert.



    Gibt es Gründe, die gegen eine Grosse Ventilöffnung und gegen das Weglassen der Ventilplatte sprechen? Ich habe bisher mein PEdal fertig, dass hat einzelte Ventile Pro ton, die nur eine Öffunng freigeben, ohne Kanzelle und ohne Schleife, Gedackt 8', und dort schon etwas mit Druckproblemen zu kämpfen. Ich dachte mir jetzt "je weniger Engpässe, desto besser".



    Grüsse

    Ulf

  • Hallo Ulf,

    wie weit bist Du mit deiner Lade gekommen?



    Da ich mich soeben in den Finger geschnitten habe, nutze ich die schöpferische Pause, um wieder einmal im Forum herumzustöbern!



    Der berühmte Karl Bormann klebte anstelle der Ventilplatte Papier unter das Kanzellengitter und schnitt anschließend die Ventilschlitze aus.



    35 cm lange Ventile würde ich mir nicht getrauen anzufertigen aus Furcht vor Unebenheiten (Durchbiegen, Verwerfung); indes bietet Laukhuff durchaus lange Ventile an, wenn ich mich recht erinnere bis 28 cm.



    Jedenfalls brauchst Du bei solchen langen Ventilen sicherlich keinen großen Aufgang, wenige Millimeter werden ausreichen, die Kamzelle schlagartig ohne Druckverlust zu füllen. Im Gegenteil, die Sogwirkung wird gewaltig sein; baue die Mechanik mit 1:2 oder gar 1:3, damit eine einigermaßen leichte Spielbarkeit gewährleistet wird.



    Laß dich nicht durch die Druckprobleme deines Pedalgedacktes irritieren - liegt es dort tatsächlich an den Ventilen?

  • Hallo,



    ich frage mich indes auch, ob es an den Ventilen liegt. Ich habe gestern eine kleine elektrische Lade fertig gestellt, auf der die unterste Oktave von Pedal Fagott 16' steht. Die Pfeifen sprechen für gewöhnlich gut und prompt, auch zu laut, an, wenn ich das Gebläse direkt dranhalte. Der Winddruck ist zu hoch, das habe ich mit Drosselklappe im pfeifenfuss geregelt.



    Nun habe ich die Lade an die dafür vorgesehene Windversorgung aus dem Orgelwindsystem (noch VOR dem Regulierbalg, weil ich der Zunge höheren Druck gegen will) angeschlossen, und es gibt keinen Mux von sich. Anscheinend verschleicht sich doch soviel Wind, dass ich jetzt auf die Siuche nach Lecks gehen muss, bevor ich weiter mache.



    Wie stellt man das am besten an (Rauch? Hören?) und wie dicht bekommt man ein solches System eigentlich?



    Ulf

  • Daß sich zuviel Wind verschleicht, möchte ich nicht recht glauben, Ulf, ins Gewicht fallende Undichtigkeiten würdest Du bei dem hohen Druck sofort spüren; notfalls vermittels dünner länglicher Papierstreifen, welche im Falle eines Luftstrahls an der Undichtigkeitsstelle flattern!



    Vermutlich liegt der Windmangel an einer unzulässig starken Querschnittsverengung; 16'-Zungen brauchen eine gewaltige Menge, schon mein 8'-Offenholz mit 80 mm Labiumbreite und ca 1 mm Kernspalt verlangt einen Konduktenschlauch mit mindestens 19 mm Innendurchmesser bei 1 Meter Länge.



    Überhaupt benötigt oftmals eine große Baßpfeife eine größere Windmenge als ein mehrstimmiger Akkord in Mittellage mit mehreren Registern.



    Viel Erfolg, W.

  • Hallo Wolfgang,



    ich glaube doch dass es undichtigkeiten sind, und arbeite mich jetzt schritt für schritt vor. ich habe ein "sperrventil" zur Pedalstecherlade eingebaut, und nur das Balgsystem getestet, das relativ dicht erscheint, aber 2 kleine zischende Löcher habe ich auch dort gefunden.



    Ein weiteres Problem ergibt sich bei dem "modularen" Aufbau meiner Orgel:

    Da ich Ende das Jahres umziehen werde, habe ich alles schonmal soweit in gut transportable Blöcke gebaut. Auf dem Hauptteil (Windsystem) sitzen so Sachen wir der Spieltisch, die Pedallade etc. durch belederte Winddurchführungen, die nur durch ihr Eigengewicht dichten. So kann man die Orgel einfach auseinander nehmen.

    (Man kann also den Spieltisch, auf dem Prinz 2' hinter dem Notenpult auf einer kleinen Extralade steht, einfach hochheben, und darunter ist ein beledertes Loch, wo der Wind hineinströmt.)



    Diese Druchführungen können verrutschen und undicht werden. Ich denke ich muss hier mehr Sorgfalt walten lassen.



    Die Windzuführung zur elektr. 16'-Lade ist aus 60mm-Querschnitt flex. Abflußrohr, 60 cm lang. Ich denke da geht genug durch *g*.



    Aber danke für den Tipp mit den Papierstreifen.



    Ulf

  • Hallo Ulf,



    kann es sein, dass das Fagott Probleme mit Wirbeln im Wind hat? Zungenregister sind oft sehr anfaellig bei Wirbeln, das habe ich beim Bau meines Regals ebenfalls festgestellt. Hatte ich eine Drosselung drin, kam teilweise kein Ton. Die Drosselung sollte also keine Wirbel erzeugen, am besten grosse Stiefel nehmen und den Querschnitt des Kanals nach der Drosselung langsam oeffnen lassen, das vermeidet Wirbel. Am allerbesten denke ich ist es, wenn eine Zunge direkt auf der Lade ohne Drosselung steht und auf den Winddruck in der Lade "getrimmt", also intoniert, ist.



    Gruss



    Jens