Giftigkeit von Blei

  • Hallo Peter,



    schädlich ist Blei nicht durch seine bloße Anwesenheit, sondern durch die Übertragung in den Menschlichen Körper.

    Dies geschieht in erster Linie durch Einatmen von Stäuben, Essen oder Trinken von Ablagerungen oder durch Einatmen von Gasen.

    Daraus folgt, dass das Arbeiten mit Blei deutliche Belastungen auslösen kann. Vorhandensein von Blei welches jedoch nicht berührt oder abgerieben wird eigentlich nicht.



    Beim Arbeiten mit Blei sind geeignete Maßnahmen zur Absaugung von Stäuben und Dämpfen zu treffen.

    Außerdem gilt wie immer: nicht essen, trinken, rauchen.

    Schutzhandschuhe vermeiden den Kontakt von Blei mit dem Körper.



    Vom Lackieren von Blei welches 'bloß rumhängt' würde ich dringend abraten. Denn gesundheitlich besonders bedenklich sind Bleiverbindungen. Wie ein beliebiger Lack auf Blei reagiert ist wohl nicht abzusehen.

    u. U. gibt es jedoch Spezialanwendungen.

    Gegen Abrieb hilft er jedoch nicht, wird doch selbst mit abgerieben.



    Der Ersatz von Bleiwerkstoffen bei der Verwendung von Blei als Gewicht ist relativ schwierig oder teuer. Er gibt wohl kaum brauchbare Alternativen. (Gerade wenn im Heimwerkerbereich die technischen Möglichkeiten beschränkt sind)



    Schönen Gruß

    Johannes

  • Von Blei als Tastengewichten würde ich dringend abraten! Wir haben einen alten Hammerflügel, der stets in bester Pflege war. Die Gegengewichte in den Tasten sind aus Blei, welches sich jetzt aufgrund chemischer Reaktionen salzartig zersetzt. Das führte an einigen Tasten zu Rissen und Klemmern in der Beweglichkeit.

    Ich meine, wenn es sich um ein kleines Orgelwerk handelt, sollte man für alle Gewichte Zinn nehmen. Der Preisunterschied zum Blei ist bei den kleinen Mengen nicht so groß und man hat Dauerhaftigkeit gewiß. Außerdem sind alle Bleiverbindungen giftig und ich würde deshalb als Ungeübter von seiner Verwendung Abstand nehmen.

  • Hallo Peter,

    ich habe mich auf einem Seminar 'Metallverarbeitung im Restaurierungsbereich Möbel' noch mal mit dem Thema auseinander gesetzt.

    So ist es das beste, dass Blei nach entsprechender Verarbeitung in einen Schutzmantel aus Mikrokristallinem Wachs einzubetten.

    MKW härtet physikalisch, also gibt es keine Reaktion mit dem Wachs. Durch die Mikrostruktur dringt es in das Gefüge ein und ergibt so einen fest anliegenden Schutzfilm, der auch nicht abblättern kann.

    Verarbeitung: am besten mit dem Pinsel auftragen und mit dem Heißluftföhn (ca 100 Grad) und einem Lappen einreiben.

    Bezugsquelle: z. B. Dr. Kremer (http://www.kremer-pigmente.com).

    Dort unter dem Namen Cosmoloid H80 zu erhalten.

    Anbei noch eine Beschreibung, die unter o. a. Internetadresse auch zu finden ist.



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    Cosmoloid H 80

    Für die Eisenkonservierung gibt es die Möglichkeit, mit Wachsen oder Lacken einen Schutz der Oberflächen zu erzielen.

    Bei den Wachsen bestehen folgende Bedingungen:



    möglichst farblos

    säurefrei

    mit Kupfer nicht reagierend

    Das aus dem technischen Korrosionsschutz kommende Wachs Cosmoloid H 80 erfüllt in der hochreinen Form alle geforderten Bedingungen.



    ANWENDUNGSEMPFEHLUNG:

    Das Metall wird vollständig entfettet.



    A: - 20 g Cosmoloid H 80 werden in 1 Liter Shellsol T (70460) gelöst.

    - Die Metallstücke werden in die Lösung getaucht, oder die Lösung wird auf das Metall aufgesprüht,



    oder:



    B: - Das Wachs wird ohne Lösungsmittel geschmolzen (bei ca. 100° C) und das vorgewärmte Metall eingetaucht.

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    Vielleicht hilft das noch weiter.

    Schönen Gruß

    Johannes



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    http://www.johannes-meyer.com

    http://www.meyer-waging.de

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