Oktavkoppel für Pedalregister

  • Hallo,

    inwieweit ist eine Oktavkoppel auf mechanischem Wege machbar.

    Eventuell könnte ich aus einer längeren Pfeifenreihe 16' und 8' für das Pedal rausziehen.

    Ich habe nun mehrmals gehört, dass dies wegen der zumeist vorhandenenen Einstimmigkeit im Pedal kein allzu großes Problem darstellt. Aber wie lässt sich das realisieren?



    Schönen Gruß

    Johannes

  • Hallo Johannes



    Deine Idee von der Oktavkoppel finde ich gut. Im Orgelbau wird sie längst gebaut unter dem Begriff „Verlängerung“. Dazu braucht man 2 Schleifen. Die eine Schleife speist –im Pedal – den Subbass 16’ von C bis f’. Die andere Schleife wird um eine Oktave verführt (mittels Kondukten), so dass der Wind von C’ in die Subbasspfeife c bläst...... Cis zu cis... und so weiter. Die im Diskant fehlenden 12 Pfeifen müssen entweder ergänzt werden (was ich für die bessere Lösung halte), oder man könnte die entsprechenden Pfeifen vom Gedacht 8’ entlehnen. Dazu müsste man aber noch Rückschlagventile einbauen um einen Rückstrom in die Manualkanzellen zu verhindern.



    Mit freundlichen Grüssen

    Ruedi

  • Hallo Rudi,



    >Die andere Schleife wird um eine Oktave verführt (mittels

    >Kondukten), so dass der Wind von C’ in die Subbasspfeife c

    >bläst



    ich habe - ich weiß nicht woher - irgendwie ein wenig Bedenken bei Kondukten.

    Wie ist das mit der Ansprache?

    Bei einer Verführung im eine 16' Oktave offenbar kein Problem?

    Daß heißt - nochmal in meinen Worten:

    Die Kanzelle des Subbass 16' C hat zwei Schleifen, so als ob zwei Register drauf stehen würden. Eine der Schleifen mündet direkt in die Pfeifen des 16', die andere Schleife, falls gezogen, leitet den Wind dann eine Oktave höher.



    Das hört sich ja gar nicht mal so kompliziert an.

    Gibt es für die Berechnung des Konduktendurchmessers besondere Regeln? Oder darf man Fußlochbohrung als Kondukteninnendurchmesser annehmen?

    Zu große Kondukten würden wohl den Wind zu lange verschlucken.



    Schöne Grüße



    Johannes


  • Hallo Johannes



    Das funktioniert so, wie du es verstanden hast. Etwas habe ich allerdings nicht erwähnt: Beim Spielen einer Oktave erhalten die doppelt verwendeten Pfeifen von 2 Ventilen Wind und werden dadurch etwas lauter und höher. Abhilfe: Rückschlagventil.

    Ich bin auch kein Fan von Kondukten, vor allem von den hässlichen Flexrohren. Schöner, aber aufwändiger wären natürlich gefräste Verführungen im Stock. Für die Dimensionierung der Querschnitte der Kondukten oder Verführungen gibt es meines Wissens keine zuverlässigen Berechnungen. Ich würde meinen, dass bei einer Länge von zirka 1 Meter dass Mass der Fusslochbohrung übernommen werden kann. Das kannst Du mal ausprobieren mit einem Flexrohr, indem du die Länge veränderst, bei gleichem Durchmesser und gleichem Winddruck.



    Mit freundlichen Grüssen

    Ruedi

  • Hallo Johannes,



    du kannst, wenn du doch ein Wellenbrett verwendest, die Kanzellen in diesem Fall auch so anordnen: C, c, Cs, cs usw, also in Oktavsprüngen. Dann ist die Verführung kein Problem. Man benötigt, wie schon erwähnt, Rückschlagklappen, oder man unterteilt die Kanzellen nochmals pro Register. Problem ist folgendes: Wenn der Wind in einer Kondukte an die Pfeife kommt, kann er durch die andere zurück. Wenn nun beide Schleifen geöffnet sind, kann er ausserdem noch durch die Kanzelle an das andere Register und es gibt Heuler. Bei Subbass 16' würde ich Rückschlagklappen nehmen, ist sicherlich einfacher als eine Sonder-Konstruktion bei den Kanzellen oder dem Ventil.



    Gruß



    Jens