Trakturen, Wellenbrett usw.

  • Hallo,

    ich plane gerade ein Pedal und auf gleicher Höhe liegender Pedallade. Nun zwickts mich ein wenig bei den Verführungen der Traktur. Ich habe zwar eine Vorstellung davon, wie die Bewegung umgelenkt werden soll, damit das klappt.

    Aber erstens bin ich mir nicht sicher dass das auch richtig ist so, und des weiteren ist es ein wenig kompliziert, und ich frage mich ob es nicht einfacher geht.



    Wenn jemand Fotos oder Links kennt, wo man sich über dieses Thema orientieren kann, dann wäre ich recht dankbar.

    (Bormann (Heimorgelbau), Adelung und Klotz (das Buch von der Orgel) habe ich schon danach durchstöbert.



    Schönen Gruß und besten Dank für Hilfen

    Johannes

  • Hallo Johannes,um das Ganze zu vereinfachen habe ich z.B. die Pedallade in der gleichen Mensur gebaut wie die Pedaltastenaufteilung,also die Kanzellen liegen in einer Linie mit den Pedaltasten.Weiter geht es mit dem Padalabzugswinkel und und einen Winkel direkt unter der Lade,die bei mir etwas höher steht.Wenn du die Konstruktion auf gleicher Höhe machst,würde ich ein Wellenwerk bauen was die Abwärtsbewegung der Pedaltaste direkt umsetzt.Die Länge der Wellenarme müsstest du nach dem entsprechenden Ventilaufgang berechnen.Die Wellen müssen im Zickzack stehen.Ich habe so etwas auch noch nicht konstruiert,aber auf Photos schon mal gesehen

    Welche Funktion hat denn die Pedallade?Soll sie an deine elektronische Orgel gekoppelt werden?

    Gruß Jürgen

  • Hallo Jürgen,

    die Pedalwindlade ist ca 230cm breit.

    Da steht ein 16' drauf und da komme ich mit Kanzellen in Tastenteilung nicht so recht hin.

    Außerdem habe ich jetzt aus technischen Gründen (Stimmgang) die Pedallade in eine linke Hälfte (bis f0) und eine rechte Hälfte unterteilt. Dazwischen bleiben etwa 40cm der Pedalwindlade leer. Die Pedalklaviatur steht am rechten Ende der Pedalwindlade.

    Ich lade gleich noch eine Abbildung nach:

    http://home.t-online.de/home/Joh.Meyer/Pedalwindlade.pdf



    Das ganze wird - vielleicht erinnert man sich noch an meine ersten Ideen vom Orgelbau - der erste Teil meiner Hausorgel.

    Das ganze wird sicher ewig dauern. Drum fange ich mal mit dem Pedal und Pedalklavier an.


  • Hallo Johannes,schön und gut so weiter zu machen,aber wenn du ein Zeichenprogramm oder ein Zeichenbrett hast,dann plane und zeichne deine Hausorgel zuerst.Am Besten bis ins Kleinste.Du wirstz.B. nicht an ein Wellenbrett für die Koppel Ped an I od.II vorbeikommen(im Normalfall).Und schon sieht die Traktur zur Pedallade anders aus,vor allen Dingen muß der Pedalabzugswinkel oder eine entsprechende Wippe unter dem Wellenbrett an einer genau bestimmten Stelle sitzen.Zu beachten wäre hier auch noch der Abstand von Vorderkante Untertaste bis zum Rastbrett für die Füße.Nach BDO-Norm beträgt dieser 300mm.Das läßt eine angenehme Spielart der Füsse zu.Also ohne Vorplanung wäre das Werk sicherlich ein guter Lehrmeister,würde aber kaum zu einem befriedigenden Ergebnis führen.

    Gruß Jürgen

  • Hallo Johannes,



    steht da nur ein 16' drauf? Dann kann man ja die Windlade in Tastenteilung machen und die Pfeifen mit Kondukten anschliessen. Bei 16' macht das Laufzeitmäßig nichts aus (bis zu 2-3m Kondukten denk ich mal), habe das schon öfters gesehen. Man könnte ja die Pfeifen dann wechselnd auf C/Cis-Seiten stellen. Kleiner Tip: Wenn man auf der Orgel auch romantische Stücke spielen will (z.B. zu Streichregistern im Diskant) kann man eine zweite Schleife vorsehen, wo der Wind mit (einstellbarer) Abschwächung an die Pfeifen kommt. Dann hat man Subbass 16' und Zartbass 16' mit ein- und denselben Pfeifen.

  • Hallo zusammen,



    >steht da nur ein 16' drauf? Dann kann man ja die Windlade in

    >Tastenteilung machen und die Pfeifen mit Kondukten



    darüber werde ich nochmal nachdenken. Haben denn dann die Kanzellen genügend Luft für den Subbass16'?

    Ist die Umlenkung (siehe Zeichnung) so schwierig zu bewerkstelligen?



    >mit (einstellbarer) Abschwächung an die Pfeifen kommt. Dann

    >hat man Subbass 16' und Zartbass 16' mit ein- und denselben



    Darüber habe ich auch schon gelesen. Und geteilte Meinungen darüber erfahren. Ist der Zartbass nur eher für die Romantik?

    Eigentlich bin ich eher ein Fan von Barockmusik. ;-)

    Aber was ich noch nicht genau weiß: Wie wird die Abschwächung eigentlich bewerkstelligt. Man müsste ja dann den Winddruck in der Pedallade senken.



    Johannes


  • Hallo Johannes,zu dem Thema :Luftverbrauch; folgendes

    Ich habe die Kanzellen meiner Pedallade für maximales Spiel mit 3Tönen berechnet.Demnach habe ich als Anhaltspunkt folgende

    Größen.Ich würde diese aber nicht kopieren,sondern erstmal selber rechnen.Das ist der beste Lehrmeister.

    C0-E0 24,4x40mm

    F0-A0 20,7x40mm

    B0-gso 17,2x40mm

    ao-c1 16,3x40mm

    cs1-f1 12,5x40mm

    Wenn du mir mitteilst,welches Zeichenprogramm du hast sende ich dir gerne die Komplettzeichnung als "DXF"-Datei,aber auch nur als Anhaltspunkt.

    Gruß Jürgen

  • Hallo Jürgen,



    wenn ich nur den 16' auf der Pedallade habe, brauche ich bei der jeweiligen Kanzelle ja nur von der Labienbreite des jeweiligen Tones ausgehen. Oder liege ich da nicht richtig?



    Ich verwende (und unterrichte ;-)) VectorWorks.

    Dxf kann ich gut lesen.



    Und keine Sorge. Ich rechne immer alles selber nochmal nach, bevor ich baue. ;-)



    Die Teilung der Pedallade so dass ich von hinten durch das Fenster an die hinteren Pfeifenreihen des Manuals und zum Subbass komme findet wohl keinen Gefallen?

    Würdet Ihr eher Kanzellen in Tastenteilung mit Kondukten machen als eine entsprechend geteilte Pedallade mit Wellenbrett und auffächerung der Trakturwege?



    Johannes

  • Hallo Johannes,



    die Windabschwächung für einen Zartbass braucht man nicht in

    der Windlade zu machen. Man schwächt einfach für jeden Ton einzeln über Stellschrauben oder ähnliches oberhalb der Schleife für den Zartbass. Nach dieser Abschwächung kann man die Windkanäle für jeden Ton von Subbass und Zartbass wieder zusammenführen und eine Pfeife daran anschliessen.



    Ein Zartbass ist eher was für romantische Musik. Oder wenn der Subbass nicht leise ist, da er beim Forte tragen soll aber dann im Piano zu arg dröhnt. Bormann schreibt ja auch über zu laute Subbässe. Ich überleg mir das auch noch, aber der bauliche Aufwand ist ja sehr gering. Und wenns nicht geht, kann man einfach diese Schleife nicht benutzen oder die Bohrungen in der Pedalwindlade wieder mit einem Brett anstelle der Schleife verschliessen.



    Gruß



    Jens

  • Hallo Jens,

    Kann ich dann in der Schleife auch zwei verschieden große Bohrungen machen, die je nach Stellung der Registermechanik dann Wind an die Pfeife lassen?

    So als eine Art Vorabzug?

    Johannes