Kuckuck

  • Hallo,

    ich habe vor einen Kuckuck für eine Orgel zu bauen. Hierzu habe ich noch ein paar Fragen:

    -wenn der Registerzug gezogen wird, kommt es dann zu einem einmaligen Kuckucksruf oder ertönt das Register solange wie der Zug gezogen bleibt (ähnlich einem Zimbelstern)?

    - wie wird die Abfolge der 2 Töne bewerkstelligt, in ein einer Uhr hat jede Pfeife ein eigenes Keilbälgchen das über Zahnräder-, Federmechanismus bewegt wird.

    Hat schon jemand einen Kuckuck gebaut, gibt es Konstruktionszeichnungen. Im Internet habe ich leider nichts gefunden.

    Vielen Dank.

    Gruss

    Markus Schmitt

  • Hallo Markus,



    als alter Schwarzwaelder interessiert mich der Kuckucksruf natuerlich sehr. ;-) In Buechern ueber Kuckucksuhren, z.B. von Herbert Juettemann, ist beschrieben, wie er bei Uhren funktioniert. Dies auf einen Antrieb mit Luft zu uebertragen koennte so gehen: ein langsam laufendes Fluegelrad wird tangential angeblasen. Auf seiner Welle sind Exzenternocken angebracht, die abwechselnd die beiden Baelgchen heben. Ich wuerde jedem Ton eine Pfeife und einen kleinen Froschmaulbalg spendieren. Das ist die (kleine) Arbeit wert. Wichtig fuer mich ist dabei noch: da auch der Vogel Luft holen muss fuer seinen Ruf, ist nach jedem Kuck - kuck eine (Atem-)pause einzulegen.



    Ich habe so einen Mechanismus mit Glocken schon mal gebaut (siehe Opus 1/1987 beschrieben in Ars Organi, Heft 1, Maerz 1990). Ein Foto des Mechanismuses steht in der Hausorgelgalerie links.



    Viel Freude beim Bauen

    Thomas Reinhardt

  • Hallo. In Gesees, Nähe Bayreuth haben wir eine neuen Kuckuck gebaut. Wenn Du willst, kann ich dort Fotos für Dich machen. Bald werde ich dort sein, um die Orgel zu stimmen.

    Freundliche Grüsse von Berndt Kühnel.

  • Grüss Gott,

    Ein Bekannter von mir wollte vor Jahren ebenfalls einen Kuckuck in seine Orgel einbauen und bat mich um Vorschläge.

    Wenn Sie wollen kann ich Ihnen diese senden. Der erste Entwurf basiert auf der Skizze im Buch: Die Schwarzwalduhr von Herbert Jüttemann Seite 100 ff. Der 2. basiert auf dem System der liegenden Drehorgelpfeifen, aus dem Block heraus gestochen mit Stecher, die über eine Nocken-Scheibe betätigt werden. Ich bin z.Z. dabei auf CAD die 2. Variante, mit dem Antrieb von Herr Reinhardt zu verbinden, genauso wie er in seiner Antwort angeregt hat. Nach meiner Erfahrung gibt die Atempause weniger Probleme, als der ausgewogene Ruf, ohne "nachklingen".( wohl wegen Restluft in der Kanzelle, bei Variante 2 !) Diesen Nachteil hat man mit Variante 1 nicht, weil hier die Bälgchen auf der Pfeife sitzen, doch müssen hier die Gestänge präzise laufen, sonst ruft er "Asthmatisch"

    Herzliche Grüsse an die ganze Hausorgel-Gemeinde



    H. Werlen

  • Grüss Gott,

    Manchmal schwirrt etwas im Kopf; da hab ich mal.... usw, jetzt weiss ich's.

    Die Kirchgemeinde Elsheim in der Pfarrei Schwabenheim, hat anlässlich der Wiedereinweihung der Engers-Schlaad Orgel in der Walburgakirche zu Elsheim das sehr lesenswerte Buch : Die St. Walburga-Orgel zu Elsheim herausgegben. Unsere Hausorgel-Mitglieder Hr. Dr. Hans-Joachim Stenger, Friedhelm Deis und Werner Götz haben darin ausgezeichnete Beiträge geschrieben. Nebst mehreren Beiträgen besorgte Hr. Dr. Stenger die Redaktion und was für Sie von Interesse sein wird ab Seite 103 beschreibt er sogar mit Stückliste, den Bau eines "Cuculus". Für die wenigen Euro die das Büchlein kostet, bekommen Sie noch zusätzlich ab Seite 93 die excellente Bauanleitung für den Zimbelstern. Beides funktioniert sehr gut, nur schade dass für das Vogelgezwitscher und das Engelsgeläut der verfügbare Platz offenbar nicht mehr reichte !



    Viel Spass wünscht

    Hermann Werlen

  • Besten Dank, lieber Orgelfreund Werlen, für den Hinweis auf unser Buch; es ist noch verfügbar und kann bei mir inzwischen für runde 10 € bestellt werden. Irgendwann kommt auch das Engelsgeläut und das Vogelgezwitscher dran; ich bin gerade dabei, einige konstruktive Verbesserungen für das Vogelgezwitscher auszudenken, also wird's noch etwas dauern. Wenn es soweit ist, erscheint ein Artikel in der "HAUSORGEL". Zur Zeit beschäftigen mich zwei andere Probleme: Der Bau eines Orgelmodells der Großwinternheimer Barockorgel mit funktionierender kleiner Orgelspieluhr und die Fertigstellung meiner inzwischen mit 42Registern überdimensionierten Hausorgel. Ich weiß, Orgelfreunde spinnen bisweilen!!!

    Hajo