Elektronik?

  • Hallo!



    Ich bin zwar leider (noch) kein Arbeitskreismitglied (spiele aber schon länger mit dem Gedanken, es zu werden), aber ich hätte trotzdem mal eine Idee für einen neuen "Unterarbeitskreis": Hätte irgendwer Lust, sich mit mir öfter mal Gedanken über alles was Elektronik im Orgelbau betrifft zu machen? Damit meine ich jetzt nicht die elektronische Nachbildung des Orgelklangs, sondern so Dinge wie elektronische Registrierungen etc.

    Ich selbst denke schon lange über zwei Dinge nach:

    a) Wie könnte man ein Manual mit möglichst wenig Verdrahtung abfragen, dabei das System aber einfach und flexibel halten.

    b) Wie könnte man elektromagnetisch betriebene Registerzüge verwirklichen, um sichtbare Registerzugbewegungen bei Einsatz einer elektronischen Setzeranlage zu verwirklichen.

    Vielleicht könnte man einige Ergebnisse dann auch im Arbeitskreis veröffentlichen, wenn das ok ist.



    Viele Grüße,



    Raphael Knoop




  • Sehr geehrter Herr Knopp!

    Habe Ihre Fragen gelesen und möchte Ihnen auch gleich als

    Orgelbauer ein paar gute Tips geben.

    1.Zur Spieltraktur würde ich Ihnen nur Mechanische raten,weil

    man beim spielen denn genauen Druckpunkt in gefühl hat,und das

    spiel besser kontrolieren kann,allso für mich kommt nur eine

    Mechanische Spieltraktur in frage,es seie denn,man teil die

    einzelne Werke auseinander(getrennte Werke)dann einverstanden.



    2.Zur Ansteuerung der Schleifen, kann man auf Elektrischen Wege

    machen,entweder mit Schleifenzugmotore,oder Magnete mit

    Setzerkombinationen.Am einfachsten ist es,die Schleifen

    pneumatisch anzusteuern über zwei Bälge 30x12 cm oder über

    Schubmenbramen,ist billiger und Wartungsfreundlicher,als

    die Elektronik,warum bei der Setzerelektronik sind viele

    feine Kontakte und wenn Irgendwelche Kontakte oxidiert

    sind gibt es aussetzer und wer in der Elektronik nicht so

    firm ist,dann ist man ganz schön aufgeschmißen.Wenn Sie

    mehr über der pneumatischer Ansteuerung wissen möchten,

    dann können Sie sich jederzeit, mit mir in Kontakt setzen.

    Viele grüße Christian Henkels

  • Hallo!



    Studiere gerade Elektrotechnik -> mit Elektronik sollte ich umgehen können. Ich würde auch der mechanischen Traktur den Vorzug geben, aber eine zusätzliche elektronische Abfrage wäre ja auch ganz nett, dann könnte man zum Beispiel über MIDI noch Expander oder so zusätzlich ansteuern und hätte so zum Beispiel ein Orchester dabei. Nur so als Idee, es gibt viele Möglichkeiten, die man dann noch verwirklichen kann.



    Die Ansteuerung der Registerzüge möchte ich auf jeden Fall elektrisch ausführen, um zum Beispiel eine elektronische Setzeranlage verwenden zu können, bei der freie Kombinationen eingespeichert werden können. Ich glaube eine pneumatische Lösung wäre da ein Umweg, weil das Stellsignal eh schon elektrisch ist.



    Viele Grüße,



    Raphael Knoop

  • Hallo,



    haben Sie evtll. Skizzen, wie man so eine pneumatische Registersteuerung aufbaut, so daß diese dann auch kräftig genug ist, eine Schleife zu betätigen? Auch ich wäre hier an Informationen stark interessiert. Zur Traktursteuerung kann man sagen, daß ein nachträgliches Einfügen von Kontakteinheiten in eine mechanische Traktur zur Ansteuerung von MIDIexpandern ja auch eine Alternative ist. Man erhält das "originale Spielgefühl am Wind" und kann trotzdem die elektronischen Möglichkeiten ergänzend nutzen. Im Gegenzug ist es natürlich auch möglich Trakturmagnete in eine mech. Traktur eingreifen zu lassen. Somit hätte man das volle MIDI System UND die schöne Mechanik. Vielleicht also lieber gleich voll mechanisch planen und die Elektronik ergänzen.



    Grüße, Stefan Strasser

  • Hallo Herr Strasser!

    Natürlich bin ich bereit,ein paar Skizen Ihnen zu geben.

    Wenn Sie ein Faxgerät haben,und mir Ihre E-mail Anschrift,und

    Faxnummer geben,kann ich Ihnen die Skizen durchfaxen.

    Herzliche grüße Chr. Henkels

  • Hallo Ihr elektriker!

    Die Argumente von Herr Henkels sind überzeugend. Das Problem aber mit solche Registersteuerungen ist, dass es sehr viel Platz in Anspruch nimmt. Ich habe eben eine Rückpositiv mit 15 Register abgebaut, und die elektropneumatische Registermotoren mit diesem System nahmen etwa Platz für 3 Register.

    Die Endpositionierungschalter sollte man auch mit Magnete und Reedschalter ausstatten können, und die Lebensdauer solche Einheiten sind bei unsere Hausorgeln (die ständig "gewartet" werden) anders zu betrachten, als auf Kirchenorgeln. Ausserdem sind die klimatische Bedingungen in unsere Häuser für Kontakte etwas günstiger. Oder?

  • Hallo Herr Knoop,



    Beschäftige mich seit einiger Zeit mit der el. Traktur, da

    ich meine Orgel nochmals umbauen werde. Beide Manual-schleifladen sind bereits mit el. Zugmagnete versehen worden.

    Die mechanische Traktur wurde geopfert um Platz für pneumatische Unterdruckschalter zu schaffen. Mich hat der

    Virus der selbstspielenden Salonorgel erwischt.

    (man taucht mit Rossini, Bohm,Puccini, Humperdinck oder Wagner in eine amdere Welt.)

    Die Membranen stoßen kleine Kontakte an.

    Über diese Kontakte fließt ein Strom von ca. 8 mA der für die Ansteuerung eines Darlington-transistor ausreicht.

    Im Notengleitblock ind 176 Löcher vorhanden. 116 Löcher für die beiden Manuale sowie 30 Löcher für das Pedal.

    die restlichen Löcher steuern die übrigen Funktionen.

    Als Schleifenzugmagnete kommen Rihs Magnete zur Anwendung.

    alle Funktionen übernehmen Leistungstransistoren.

    Anmerkung zur mech. Traktur.

    Bis zum Umbau auf el. Traktur funktionierte die Mechanik

    einwandfrei.



    MfG



    Harald Kabbeck

  • Hallo!



    Wie sagt man so schön? Was lange währt wird endlich gut! Habe mir einige Gedanken über die Dimensionierung von elektrischen Zugmagneten gemacht und dazu auch einiges an Fachbüchern gewälzt. Als Ergebnis dieser Arbeit habe ich jetzt ein Dokument erstellt, indem die Berechnung von E-Magneten so beschrieben ist, daß man damit auch Ergebnisse erhält. Wer daran Interesse hat, kann isch bei mir melden, ich würde es dann per email oder auch per Post zuschicken. Allerdings habe ich mit meiner Berechnungsweise noch keine praktische Erfahrung gemacht. Dies folgt, wenn ich einen effektiven Weg gefunden habe, Spulen selbst zu wickeln.



    Viele Grüße,



    Raphael Knoop

  • Hallo Herr Kabbeck und alle anderen!



    Grübele immernoch über den Registerzugbewegungen. Leider fehlt mir im Moment ein wenig die Zeit dazu, aber bald sind je Semesterferien! Wäge momentan den finanziellen Aufwand gegen Selbstbau usw. auf. Könnten Sie mir deshalb eine Adresse (evtl. auch Internet, google liefert da keine brauchbaren Ergebnisse) nennen, wo ich die genannten Rihs-Magnete bzw. Auskunft über die Spezifikation und Preis bekommen kann? Es muß ja nicht unbedingt dieser Hersteller sein. Interessehalber habe ich auch schon bei Laukhuff und Heuss nachgefragt, warte jetzt auf Antwort, aber wahrscheinlich wird man deren Preise nicht bezahlen können, schon garnicht als Student.



    Viele Grüße,



    Raphael Knoop

  • Als Antwort auf den Vorschlag mit der MIDI-Implementierung oben : Die Firma Doepfer bietet einen Converter an, der Signale direkt in MIDI-Befehle übersetzt, so lässt sich der Selbstbau etwas abkürzen. Es kann jedoch sein, daß die Datenrate hier nicht optimal auf die Anwendung passt - da hilft nur selber programmieren. Die Problematik mit den Kontakten bleibt jedoch. Hier liegen die Hauptprobleme auf dem Weg zu einer guten Tastatur.



    Eventuell ist mit Photosensorik in diesem speziellen Anwendungsfall etwas zu machen : Jeweils eine feste IR-Sendeempfangs-Diode in Verlängerung der Taste angebracht, die rückwärts im 90-Gradwinkel gegen das Tastenende am Drehpunkt zeigt. Dazu eine Spiegelfolie am Endpunkt der Taste, die so nur im ungedrückten Fall das Licht in die Diode zurückreflektiert und ansonsten auslöst. Das korrodiert schonmal nicht.

    jschuhmacherATgmx.de