Beiträge von SamES

    "Falls jemand Hinweise braucht, wo man im Internet Birke Multiplex in einer guten Qualität bestellen kann: Schreibt mir einfach eine Nachricht."

    Wenn du mir verraten kannst, wie man hier im Forum persönliche Nachrichten schreibt! Ich hatte das schon mal in einem anderen Thread gefragt und keine Antwort bekommen 🙁. Ich brauche da auch noch was für die Windlade, wobei ich sie nach einem Hinweis meines Orgelbauers nach einem historischen System (von wann?) unten offen bauen werde. Das heißt, die Ventile sitzen direkt auf den Schieden, die hinter dem Ventil mit Leder zugeklebt werden. Der Aufwand, die Schiede abzurichten, wird nicht geringer, aber die Kanzellen bleiben zugänglich, wodurch auch hinterher noch alle Möglichkeit zum Eingriff gegeben sind!

    Hallo Eckhoff,

    das Internet ist ein sehr öffentlicher Raum, da würde ich niemals meine mailadresse in die Runde geben! Sonst bekommst du bald Spam bis zum Abwinken, oder noch Schlimmeres... Spätestens wenn Septime geantwortet hat, unbedingt dein Posting bearbeiten und die Adresse rausnehmen.

    Frage an alle:

    Gibt es eigentlich die Möglichkeit einer geschützten persönlichen Kontaktaufname über das Forum und wie funktioniert sie?

    Viele Grüße SamES

    Noch ne kleine Anmerkung: Eigentlich reich für ein Register ein einziger Blindkern, wenn man mit der größten Pfeife beginnt, und der Reihe nach jeweils nur eine Pfeife macht. Dann ist der Kern am Anfang fast so groß wie der Innenraum des großen C. Am Schluss hat man dann ein kleines Stäbchen nicht viel dicker wie ein Bleistift und einen Haufen Hobelspäne übrig. Beim ersten Register würde ich aber in der oberen Mitte anfangen, weil sowohl die fummeligen Winzlinge, wie auch die dicken Brummer nicht ganz so einfach zu bauen sind! Und dann weiter unten mit einem weiteren größeren Blindkern nochmal anfangen. Man könnte auch mit mehreren Blindkernen parallel arbeiten um schneller durch zu kommen, aber dann muss man jeweils mehr abhobeln als nötig!

    Die Neresheimer Papierorgel habe ich schon im Original gesehen! Hat ein dortiger Mönch gemacht, mir war aber nicht mehr gegenwärtig, dass das auf einem Harmonium aufbaut. Neresheim lohnt sich übrigens für jeden Orgelliebhaber! Die Holzhey-Orgel ist echt ne Wucht, nur die Kirche kein Vergnügen zu musizieren, da (wenn ich mich recht erinnere) 7 Sekunden Nachhall. Also aus einer Tonleiter wird erstmal ein Cluster, der sich dann langsam wieder abbaut 🙄.

    Bei mir im Dorf hat ein Bastler auch ein Harmonium umgebaut, und alte Pfeifen aus einer Restaurierung drauf gestellt, das hatte ich im Kopf, aber stimmt, mit Orgelpedal geht das natürlich nicht. ich denk da nie dran, weil ich fast nur Manual spiele und eine Truhe baue, die höchstens ein paar kruze Hebel für ein paar Haltetöne bekommt. Ohnehin hat mein Instrument dann eine Tastatur in Stehhöhe, so dass ein ausgebautes Orgelpedal eh flach fällt.

    Anmerkung zu den Papierpfeifen: Wenn man Zeitungspapier mehrschichtig mit Leim aufwickelt, erhält man eine sehr harte Röhre, die erstaunlich nach metallenem Prinzipal klingt, da habe ich in Italien mal eine Probepfeife gehört.

    Ach so, das Furnierblättchen welches die falsche zweite Kernspalte unten verschließt, fehlt auch noch. Das mache ich dann auch bei allen Pfeifen gemeinsam. Das ist halt der Nachteil meiner (selbstentwickelten) Methode, den Kern mit untergelegten Distanzblättchen an die Seiten zu leimen! Aber die sehr exakte Kernspalte wiegt diesen Nachteil vermutlich auf...

    Jetzt müssen nur noch die Überstände von Decke und Rücken abgehobelt werden. Zuerst mit einem recht grob eingestellten Einhandhobel, wobei ich darauf achte, nicht auf die Decke zu geraten. Den Rest inclusive etwas von den Seitenwänden (Hobelrichtung der Seitenwände ist hier wichtiger als die der Kanten) mit der sehr fein eingestellten Kurzraubank, bis alles schön glatt und eben ist.


    Hier muss man gut aufpassen, dass das Labium mittig auf der Pfeife sitzt. Ich ziehe die Zwingen erst alle recht leicht an und dann wechselweise immer stärker. Wenn man nur eine Zwinge ansetzt und dann voll zudreht, beginnt die Verleimung oft zu rutschen, weil man es selten schafft, die Zwinge so anzusetzen, dass sie 100% senkrecht nach unten wirkt.


    Hier ist der Deckel mit Leim versehen und wird jetzt mit einem Finger und Handschuh gleichmäßig verstrichen. Es muss aber schnell gehen, weil der Leim, vor allem wenn er verstrichen ist, rasch anzieht. Daher keine Bilder mehr bis alle Zwingen sitzen!


    Deckel zur Probe draufgelegt. Das Distanzplättchen (hier 1mm) dient dazu, den Deckel etwas höher als die Labiumskante im Block anzuleimen. Da wären auch 2mm möglich gewesen, aber ich wollte mir die Option offen halten, den Vorschlag nicht ganz so weit hoch zu setzen und werde da wenn doch, noch etwas an den Seiten des Deckels abstemmen. Das Labium wird eventuell auch noch etwas höher aufgeschnitten, aber das lasse ich wahrscheinlich beim Orgelbauer machen, denn eine Pfeife gut zu intonieren brauch sehr viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl...

    Man sieht auch, dass der Blindkern nicht bis ganz nach oben reicht, denn sonst würde er durch den komplett beleimten Deckel ja in der Pfeife festgeklebt!


    Dann hobelt man weiter, bis die Labiumskante dünn genug ist, aber immer noch eine kleine senkrechte Fläche bildet. Das Labium muss nicht messerscharf sein, nur absolut eben und "schartenfrei". Das dürfte unten 0,3mm sein und man sieht auch, wie die obere Anrisslinie gerade eben weg gehobelt ist, der durch die Zulage definierte Winkel also ganz gut getroffen ist.


    Dann wird die Zulage im ausgerechneten Abstand darauf gezwungen und mit dem Simshobel, der dann automatisch den richtigen Winkel hat, weitergearbeitet. Hier bin ich auf der linken Seite gerade soweit runter gekommen, dass der auf der Unterseite gesetzte Schnitt freigebrochen ist.


    Zuerst wird das Labium mit dem Stechbeitel grob abgestochen bis vielleicht einen mm über der endgültigen Fläche. Bei den kleinen Pfeifen habe ich alles mit dem Stechbeitel gemacht, aber das ist bei diesen Breiten schwer wirklich, exakt und ohne "Längsrillen" von der Stechbeitelkante hinzubekommen.


    Keine Ursache, war ja nicht nur für dich; ich dachte schon länger mal eine Fotoserie vom Pfeifenbau online zu stellen. Hab mich jetzt mal dran gemacht, als ich gemerkt habe, wie umständlich das ist so zu beschreiben, dass man es sich vorstellen kann. Ein paar Bilder sind da viel klarer. Bin auch gespannt, ob es Kritik oder Verbesserungsvorschläge aus der Community gibt.

    Jetzt kommen auch noch die Bilder vom "Schnitzen" des Labiums und dem Aufleimen des Deckels:

    Jetzt werden vorne die Seiten mit einer feinen Japansäge schräg eingesägt. Ich arbeite dabei auf dem Tisch einer Minibandsäge, weil es praktisch und gut ausgeleuchtet ist. Der Rasierspiegel darunter ermöglicht mir, während des Sägens auch die Unterseite des Deckels im Blick zu haben, denn man darf natürlich keinesfalls über den Strich der Labiumkante hinaus sägen!

    Hinten mit dem Streichmaß angerissen und mit Blei in der Kerbe nachgefahren. Bei kleinen Pfeifen hatte das Rundmesser des Streichmaßes schon einen ausreichen tiefen Schnitt ins Holz gemacht. Jetzt ist es auch nicht mehr so scharf wie am Anfang und das Ersatzmesser war leider auch nicht so scharf wie das Original.

    Nun ist der Deckel der Pfeife dran und dabei natürlich vor allem die Ausarbeitung des Labiums. Die Werte für Labiumhöhe (1,5 x Aufschnitt) und Zulage beim Hobeln berechnet mir ein antiker Laptop aus den 80er, den ich dahingehend programmiert habe. Der Aufschnitt ist natürlich je nach Pfeife verschieden und wird von mir aus der Mensurliste eingegeben. Auch die Stärke der Decke (hier sollte es eigentlich 5mm sein) variiert durch das händische Hobeln minimal und wird Richtung diskant auch geringer (bis 2,5mm in der dreigestrichenen Oktave). Die Zulage, welche die Schräge des Labiums für den Simsobel definiert, ist normalerweise die gleiche. Wert 2 ist diskutabel, ich kenne Orgelbauer, die einfach Breite gleich Höhe beim Labium nehmen. Die Originalpfeifen einer barocken Truhe welche ich am Anfang kopiert habe, hatten dagegen extrem geringe Labienhöhen, daher habe ich mich im Laufe des Baus auf das eineinhalbfache des Aufschnitts festgelegt.