Die Windlade kam perfekt eben aus der Presse und jetzt werden noch alle Kanten innen mit Leim ausgestrichen und kleine Holzklötzchen auf die Stellen geklebt, wo die mittleren Führungsstifte der Ventile nur durch das Ventilbrett gehen. 5mm Furnier sind mir dann doch zu wenig, um einen Stift auf Dauer sicher zu halten. Die Löcher sieht man rechts im Bild. Zum Ausleimen nehme ich eine große (Pferde-)Spritze mit stumpfer Kanüle, damit kommt man gut in alle Ecken und kann ziemlich gleichmäßige Leimstreifen ziehen. Natürlich wird die Windlade dazu in allen vier Richtungen aufrecht an eine Wand gelehnt, wobei man jeweils nur die fast waagrechte Flächen verleimt und nicht alles nach unten läuft. Auf das Bestreichen der Schiede mit Leim, wie es bei immer leicht porösem Vollholz nötig wäre, verzichte ich, denn das ist Flugzeugsperrholz mit 9 Lagen à 0,5mm. Da kommt definitiv nichts durch, weil dazwischen jeweils noch eine Schicht Leim verpresst ist! Die Schiede sind, wie ihr rechts sehen könnt, ein klein wenig zu kurz geraten, aber das macht nichts aus, dadurch ließen sie sich sogar viel leichter reinstecken, ohne zu verkanten. Beim Stecken der Schiede war echt Geschwindigkeit gefragt, bevor der Leim auf dem Ventilbrett anzieht!
Das Fundamentbrett mit den Löchern für die Pfeifen muss jetzt auch noch gemacht werden und dann geht es nochmal in die Presse. Die Lade liegt solange auf dem ebenen Werktisch und wird mit Zwingen unten gehalten, um ein eventuelles Verziehen im nur einseitig geschlossenen Zustand zu vermeiden. Das Ausleimen der Kanten zwischen Schieden und Fundamentbrett kann man dann bequem durch die Ventilschlitze machen, ich habe nur ein paar Zentimeter Überstand der Kanzelle wie ihr rechts im Bild sehen könnt, und da komm ich mit der Spritze gut rein.

Hier noch ein Bild auf dem Werktisch. Ich habe dafür beim Schreiner zwei große Multiplexplatten aufeinander leimen lassen und Bohrungen mit Einschlagmuttern auf der Unterseite angebracht. So kann ich überall Zwingen reinschrauben wo es gerade passt. In diesem Fall sogar durch die Ventilschlitze durch. Der hölzerne Kamm ist zum Zwingen der Klötzchen um die Ventilstifte zu unterfüttern. Und die Leimspritze habe ich auch dazu gelegt. Normalerweise steht sie in den Arbeitspausen kopfüber in einem Becher mit Wasser, damit die Kanüle nicht eintrocknet. Das Befüllen ist etwas heikel, denn wenn zu viel Luft in der Spritze ist, wird diese beim Arbeiten komprimiert und drückt noch endlos Leim nach draußen, wenn man eigentlich schon aufgehört hat. Zum Aufsaugen ist der Leim zu zähflüssig, man muss den Stöpsel rausziehen und von hinten befüllen...
