Beiträge von SamES

    Oh, das wäre vom Schwarzwald her schon eine kleine Weltreise. Dazu sollte ich aus Platzgründen und in diesen teuren Zeiten auch finanziell eigentlich eher Instrumente abstoßen, als neu anschaffen... Also ich verzichte schweren Herzens!

    Nur ein rasches Bild vom Aufleimen der Liegelind-Ringe unter den Schleifen. Oben drauf, also auf die Unterseite des Pfeifenstocks kommen dann Schmid-Ringe mit Schaumstoff. Damit der Leim gleichmäßig auf den Ring kommt, wird er mittels einer leimbestrichenen Platte übertragen. Das geht sehr schnell und es gibt so keine Lücken im Leimauftrag oder Stellen wo zuviel Leim auf dem Ring ist, wodurch dieser sich vollsaugen und verhärten könnte...


    Da bin ich ja beruhigt! Die Lade wiegt in diesem Zustand schon 12 kg und es fehlt ja noch einiges. Eisen oder noch besser Gusseisen arbeitet weniger, aber das ist vom Gewicht her absolut inakzeptabel. Truhen sollen ja mobil sein. Ich habe gerade den Eisenrahmen eines alten, nicht mehr reparaturwürdigen Klavieres entsorgt und das war selbst zu zweit kein Vergnügen die Treppe runter ins Auto zu wuchten...

    Langsam geht es vorwärts. Als Verstärkung einerseits für das Gewicht der Pfeifen in der Mitte der Windlade, andererseits um den Druck der Federn aufzufangen, habe ich der Windlade noch ein Innenleben aus Aluprofilen und Stangen spendiert. Die vier Schrauben laufen in hohlen Rohren um sowohl Zug als auch Druck aufnehmen zu können. Ich weiß noch nicht, ob die Federspannung, welche auf Zug wirken wird, oder das Gewicht, welches auf Druck wirkt, überwiegt... Zum unteren Verschluss der Windlade habe ich auf meinem Dachboden eine Schrankrückwand aus den 50er-Jahren gefunden. Sehr stabiles Sperrholz. Im Bild unten drunter, aber damit natürlich auf der falschen Seite! Auch in der Mitte der Windlade findet sich noch eine massive Alustange zur Verstärkung, aber die ist jetzt nicht mehr sichtbar. Ich hoffe nur, die Kombi aus Holz und Metall macht hinterher keine Probleme. Immerhin sind die Abmessungen recht kurz und die Ausdehnung ist laut Rechner im normalen Umfang zwischen heißen und kalten Räumen weniger als ein Drittel Millimeter.


    Does the large double-bent pipe have enough space above the labium? The upper part of the organ is placed on top of the box with the blower, and the bottom seems to be just above the labium of the pipe. Thus, the pipe should be massively too low and sound bad. Greetings! Samuel

    Zitat

    Da scheint es nur noch das Monopol von POM in Europa zu geben

    So ist es wohl, und seit Laukhuff weg ist, sind da die Preise gewaltig hoch gegangen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt... Monopole sind halt nie gut für den Kunden! Bin froh, noch ein gebrauchtes Laukhuff-Gebläse bekommen zu haben, da weiß man, dass man Qualität hat!

    Das Ventilbrett wurde beim Orgelbauer mittlerweile auch aufgeleimt und jetzt bin ich am Konstruieren des Kastens aussen um die Windlade rum. Dieser braucht natürlich seitliche Öffnungen um an die Ventile ranzukommen, falls ein Krümel auf dem Leder sitzt oder ähnliches. Ich arbeite hier ziemlich viel mit verschiedenen Sperr- oder Schichtholzresten, die im Laufe der Zeit übrig geblieben sind.


    Für die Leisten, welche den Druck der Ventilfedern auffangen und ableiten müssen, habe ich eine eigene Sandwich-Konstruktion gemacht, wie sie im Cembalo-Bau-Buch von Martin Skowronek als sehr stabile und biegefeste Konstruktion des Waagebalkens beschrieben wird: innen gerade gewachsene Fichte und aussen zwei Lagen Hartholz. Dazwischen habe ich auf einer Seite noch einen übrigen Streifen Flugzeugsperrholz geleimt, weil die Dicke sonst nicht ausgereicht hätte. Für die Aussenlagen habe ich Mittelstücke meiner Ahorn-Platten genommen, die beim Pfeifenbau nicht verwendbar waren, weil die Jahresringe liegend sind.


    Klingt gut, aber täusche ich mich, oder ist der Wind vor allem am Schluss deutlich zu knapp? Die Tonhöhe scheint jedes mal ein bisschen abzusacken, wenn größere Pfeifen im Spiel sind...

    Kann mich an einer CD noch nicht beteiligen, die Windlade ist noch nicht einmal geschlossen, geschweige denn mit Ventilen versehen 😴

    Habe leider keine Erfahrung, aber hier gibt es eine interessante Einleitung in die Intonation von Zungenstimmen: http://www.orgel-info.de/zungen.htm

    Es gibt offenbar einen breiten Bereich an klanglichen Möglichkeiten, der von etlichen verschiedenen Parametern beeinflusst wird. Ich habe auch schon die Meinung gehört, dass das Material der Zungen früher weicher (oder dünner) gewesen wäre, was natürlich auch einen dezenteren Klang ergibt. Bei den auch mir bekannten schweppernden Dingern in der Kirche ist wahrscheinlich mangelnde Pflege das Problem. Oder sie werden vom Orgelbauer bewusst so kräftig intoniert, dass sie genügend Spielraum haben, bevor sie ständig neu aufgeworfen werden müssen? Im großen Raum klingt es ein paar Meter weg vom Orgeltisch oft auch längst nicht mehr so grob. Bei einer selbstgebauten Hausorgel traut man sich natürlich, selbst Hand an die Zungenblätter anzulegen und könnte daher weicher intonieren, was vermutlich aufwändiger im spielbaren Bereich zu halten ist!

    Wünsche weiterhin schöne Zungen-Träume 😊

    Samuel

    PS: Mein Versuch, hier im Forum an ein Zungenregister zu gelangen, ist (wahrscheinlich wegen Corona) leider im Sand verlaufen...