Beiträge von Peter_Friedrich

    Hier mal ein kleines Update zum Baufortschritt:

    Der Unterkasten ist bis auf die Fuellungen und etwas Nachbearbeitung fertig. Die Rahmen wurden mit insgesamt 24 Zapfenverbindungen hergestellt.



    Fuer den Registerwellenrahmen aus Eiche links im Bild habe ich mich fuer Schwalbenschwanzverbindungen entschieden, einfach weil ich das mal gemacht haben wollte. Er wird natuerlich erst verleimt, wenn die Registermechanik fertig ist.



    Auf der Box rechts wird die Windlade aufliegen und sie wird auch ein Teil des Windkanals sein. Der zugehoerige Rahmen wurde mit Fingerzinken gebaut (wieder eher aus Interesse und nicht weil es notwendig waere).



    Derzeit arbeite ich vor allem an der Klaviatur. Die erfordert wirklich extrem viel Geduld, weil die Arbeit oft recht eintoenig ist (vor allem die Herstellung und Garnierung der 51 Fuehrungsbaeckchen). Nur die untersten 3 Tasten sind bislang wirklich fertig.

    Der Tastenbelag ist Mooreiche und die Obertasten bestehen aus Bergahorn.



    Mittlerweile bin ich beim Verleimen der Rahmen fuer den Unterkasten. Insgesamt wurden mit mehr und weniger Erfolg 24 Zapfenverbindungen per Hand hergestellt. Sie werden ihren Zweck erfuellen, aber teilweise bin ich nicht vollstaendig zufrieden. Bilder folgen bald.



    Da ich fast alle Werkzeuge neu anschaffen musste, hab ich mal eine kleine Liste zusammengeschrieben, welche Werkzeuge bislang benutzt wurden. Es ist schon erstaunlich, wie viel da zusammengekommen ist. In der Liste ist wirklich alles aufgefuehrt, auch unbedeutendes Kleinzeug, da ich einfach mal alles aufschreiben wollte -- ich hoffe ich hab nichts uebersehen:



    - Doppelstreichmass

    - japanische Feinsaege (Dozuki, Universalsaegeblatt)

    - Gestellsaege mit japanischem Universalsaegeblatt

    - Schreinerwinkel

    - 6mm Stemmeisen

    - 16mm Stemmeisen

    - Gummihammer

    - "Holzschraubzwinge" (so eine Art Mini-Hobelbank, die man z.B. mit Schraubzwingen auf einen stabilen Tisch klemmen kann -- hat sich extrem geloht, kann ich nur empfehlen, wenn kein Platz fuer eine richtige Hobelbank vorhanden ist)

    - Schieblehre

    - Holzbohrer 3mm, 6mm, 8mm, 10mm

    - Standbohrmaschine

    - Maschinenschraubstock (benutzt im Standbohrer)

    - Holzfeile/-raspel

    - Tischkreissaege

    - Doppelschleifer

    - japanischer Wasserstein 1000/6000

    - 4 kleinere Schraubzwingen

    - 2 grosse Schraubzwingen



    Kleinzeug:

    - Bleistift

    - Duebelhilfen 6mm, 8mm

    - Zollstock

    - Hammer

    - Kombizange

    - Schleifklotz

    - Halterung fuer Abziehstein

    - Kombizange

    - Leimspachtel

    - div. Schraubenzieher

    - Plastikbox (fuer Wasser fuer den Wasserstein)

    - Tuch zum Abputzen von Leimresten

    - Schleifpapier

    - Taschenrechner



    Werkzeug, das ich noch verwenden werde:

    - Doppelputzhobel (konnte mir einen ziemlich alten ausleihen, den ich unbegrenzt lange behalten darf -- der Hobel scheint wirklich gute Qualitaet zu sein, allerdings musste ich erstmal stundenlang Rost entfernen und die Unterseite abziehen)

    - Schwingschleifer

    - Akkuschrauber

    - Bohrmaschine



    verwendete Materialien:

    - Holzleisten astfrei 20x60 kiefer

    - Holzleisten astfrei 20x40 kiefer

    - Holzduebel 6mm

    - Holzduebel 8mm

    - Holzschrauben 5x50

    - Holzkitt Kiefer (wird nach dem Verschrauben benutzt, um die Schrauben zuzuspachteln)

    - Weissleim

    - Tischlerplatte 20mm

    - Buchenkloetze 30x30x40

    - Kriechoel (hab ich mal in die Liste aufgenommen -- hab ich benutzt, als ich den Rost von dem alten Hobel entfernt hab)



    Werkzeuge, die ich einsetzen wollte, am Ende dann aber nicht benutzt habe:

    - Bohrstaender (der Standbohrer war bislang geeigneter, der Bohrstaender wird aber vermutlich bei der Windlade zum Einsatz kommen, weil ich mit dem Standbohrer nicht ueberall rankommen werde)

    - Simshobel (habe mir einen gebrauchten ausgeliehen, bekomme aber aus irgendeinem Grund die Schneide nicht richtig scharf und bislang bin ich auch mit dem breiten Stemmeisen gut klargekommen)

    - japanische Saege Kataba (mit Universalsaegeblatt, ist mir teilweise verlaufen, mit der Gestellsaege bin ich wesentlich besser klargekommen)

    - Bandspanner (zur Verleimung der Rahmen -- erschien mir unnoetig und das Teil hat zu wenig Druck aufgebaut)

    - klappbare Werkbank (gute Qualitaet, aber trotzdem viel zu wackelig, die o.g. Holzschraubzwinge ist tausendmal besser)



    Werkzeuge, die ich beim "naechsten Mal" ausprobieren moechte, also beim Bau des Oberkastens:

    - Saegeblaetter fuer Laengsschnitte statt der Universalsaegeblaetter -- vielleicht taugt mir dann auch wieder die Kataba

    - Hobelbank (wird vermutlich mangels Platz noch ein Traum bleiben)

    - Schreinerkluepfel statt Gummihammer

    - neuer Simshobel

    An einer Stelle weicht meine Planung wieder etwas von Bormanns Angaben ab und ich frage mich, ob ich da ggf. etwas falsch verstanden hab:

    Bormann macht an zwei verschiedenen Stellen im Buch zwei verschiedene Angaben bzgl. des Registerwellenrahmens: Einmal soll er 350x230x98 gross werden, einmal 390x330x98. In meiner Planung wird er wohl 409x330x98 gross. Grund dafuer ist die weiter unten liegende Schleife fuer den 8'. Diese ist 51 br und hat einen Abstand von 13 zur Rueckwand der Windlade (nach den Angaben von Bormann). Nur mit einer Tiefe von 409 (im Prinzip Innentiefe des Oberkastens minus 1mm Toleranz hinten) ist beim Registerrahmen sichergestellt, dass diese Schleife nicht hinten anstoesst (allerdings muesste ich dann hinter dem Rahmen aus dem hinteren Oberkasten-Gehaeuserahmen Vertiefungen ausstemmen, damit die Registerzuege ausreichend Bewegungsspielraum haben).

    Verstehe ich da jetzt was falsch oder ist das einfach so? Eine Alternative waere vielleicht noch, die Schleife nicht so weit rausstehen zu lassen.

    Dann noch eine andere Frage: Lohnt es sich, fuer diesen Rahmen Schwalbenschwanzverbindungen zu machen oder tuns auch Holzduebel oder gar Schrauben?

    Hab heute wieder weitergemacht und werde ab jetzt bis auf wenige Ausnahmen nur noch die Gestellsaege benutzen. Dass gestern manche Sachen etwas "grob" wurden lag einfach daran, dass ich noch keine Erfahrung mit der Saege hatte und ich gehe davon aus, dass das ganze mit mehr Erfahrung noch besser wird.

    OK, das Saegeblatt ist dicker ich als von anderen Saegen gewohnt bin, aber es macht genau das was ich will.

    Hallo,



    meine Gestellsaege kam jetzt endlich vor ein paar Tagen an (DHL Streik...). Heute hab ich damit weiter am Gehaeuse gearbeitet und kann nur sagen, dass sich der Kauf extrem gelohnt hat. Anfangs war es gewoehnungsbeduerftig, mit der Saege zu arbeiten, vor allem wegen ihrem Gewicht, aber die Ergebnisse haben mich ueberzeugt: Es war problemlos moeglich, genau entlang der Anrisse vom Streichmass zu saegen, allerdings waren die Zapfen im Vergleich zu den kleineren Saegen zunaechst etwas "grob", was ich auf das dickere Saegeblatt schieben wuerde. Aber ich bin zufrieden, weil ich sowieso hier und da die Zapfen nacharbeiten muss.



    Viele Gruesse,

    Peter

    Hallo,



    danke fuer die ausfuehrliche Antwort. Das beruhigt mich. Dann habe ich vermutlich genau das richtige bestellt (mittelgrosse Gestellsaege mit universellem Japanblatt). Mal schauen wie ich damit zurechtkommen werde...



    Peter

    Hatte da nicht richtig nachgedacht, sorry, klar ist das laengs zur Faser... Bin noch ziemlich unerfahren, was so etwas angeht.

    Ich vermute, Du wuerdest mir dafuer von einem Universalblatt abraten, auch in einer Gestellsaege, oder?

    Hab mir jetzt eine Gestellsaege mit Japanblatt bestellt und werde wohl noch mit verschiedenen Saegeblaettern experimentieren.

    Dazu haette ich auch gleich nochmal eine Frage: Ist ein Saegeblatt fuer Laengsschnitte auch geeignet, wenn die Jahresringe nicht einigermassen parallel zum Brett verlaufen? Im Prinzip schneidet man dann ja nicht mehr genau laengs zur Faser.

    Hallo,



    ich fertige derzeit die Rahmen fuer das Gehaeuse meines geplanten Positivs mit Schlitz- und Zapfenverbindungen per Hand mit Stemmeisen und Japansaegen.

    Die ersten Rahmen sind gut gelungen, aber seit gestern verlaeuft die Saege stetig. Ich benutze fuer das laengsseitige Saegen der Zapfen eine hochwertige Kataba mit einer Universalverzahnung. Bei den ersten Stuecken hatte ich Holz, bei dem ich praktisch perfekt laengs zur Faser saegen konnte, jetzt ist das aufgrund der gekauften Bretter nicht mehr so (und es wird immer schlimmer).

    Ich vermute, dass sich das Saegeblatt auf einer Seite mehr abgenutzt hat als auf der anderen. Es waere jetzt natuerlich moeglich, immer wieder die Seite zu wechseln, von der aus gesaegt wird (ein Test hat gezeigt dass das moeglich waere, wenn auch mit unschoenen Schnitten).

    Jetzt frage ich mich, ob ich etwas falsch mache oder ob eine Japansaege einfach ungeeignet ist wenn man nicht genau laengs, diagonal oder quer zur Faser saegt.

    Derzeit tendiere ich dazu, mir einfach eine gute "westliche" Gestellsaege zu kaufen...



    Viele Gruesse,

    Peter

    Mir ist bei der testweisen Planung der Pfeifenverteilung mit meiner Idee aufgefallen, dass die Querschnitte des 4' wohl ziemlich sicher Innenmasse sind: Erstens weil die aufgebaenkten Pfeifen 1 bis 10 den verfuegbaren Raum entgegen der Skizzen von Bormann ueberhaupt nicht voll ausnutzen wuerden. Zweitens, weil man bei c2 eine Abweichung von -15.5 HT von der Normalmensur haette, was ich fuer eine Floete selbst bei Hausorgelmensuren fuer absolut zu eng halte.

    Vor laengerer Zeit hatte ich das schon mal in einem anderen Thread angesprochen, aber ich bin immer noch nicht davon ueberzeugt, dass ich die Mensuren im Buch richtig deute: Ich bringe zwar mittlerweile die Pfeifen in meiner aktuellen Planung ganz gut unter, wenn ich davon ausgehe, dass die angegebenen Querschnitte sich auf das Pfeifeninnere beziehen, aber die Pfeifenverteilung passt einfach nicht zu den Skizzen im Buch, vor allem beim Gedackt und der Floete.

    In Bild 14 sind die Breiten der Schleifen und deren Abstaende exakt angegeben. Ich halte es fuer unmoeglich, die Pfeifen unter Verwendung dieser Angaben sinnvoll unterzubringen, wenn es Innenmasse sind und gehe mittlerweile sogar davon auss, dass sich das c1 des Gedackt genau ueber der Tonkanzelle befinden soll. Das vor allem wegen der Lage der Schleife fuer die Terz in den Bildern 13 und 14.

    Falls das so sein sollte, muss die hintere Reihe des 8' von den Pfeifen 10 bis 25 (jeweils inkl.) eine Breite von ca. 465mm haben. Wenn ich die angegebenen Breiten entsprechend addiere, ergibt sich fuer diese Pfeifen eine Summe von ca. 355mm.

    Ich habe jetzt folgende Idee: Eventuell beziehen sich die Querschnitte auf die Mitten der Pfeifenwaende. So koennte beim c1 des Gedackt 25mmx45mm bei 6mm Wandstaerke bedeuten: 19x39 Innenquerschnitt, 31x51 Aussenquerschnitt.

    Dann waeren die Pfeifen zusammen 432mm breit mit Abstaenden von knapp 4mm. Das wuerde ganz gut passen, aber es ist halt eine reine Vermutung ohne jede echte Begruendung.

    Kann mir irgendjemand mit Sicherheit sagen, wie die Mensuren im Buch gemeint sind? Das waere extrem wichtig fuer mich -- es waere extrem aergerlich, wenn ich mit komplett "faschen" Mensuren arbeite.

    Ja, OpenOffice Draw ist nicht ideal, aber es reicht mir momentan. Teilweise geht auch mehr als man auf den ersten Blick denkt -- was mich aber richtig nervt ist, dass es teilweise aus sowas wie 1300,00mm 1299,99mm macht und dass viele Layer schnell unuebersichtlich werden.

    Frueher hab ich Solid Edge benutzt, damit war ich sehr zufrieden, allerdings hab ich dafuer jetzt keine Lizenz mehr.

    QCad werde ich mir mal anschauen.

    Nach einer langen Pause fange ich jetzt wieder mit dem Hausorgelbau an. Es soll ein Bormann-Positiv werden und ich versuche, mich so weit es moeglich ist nach den Vorgaben im Buch zu richten. Wie empfohlen beginne ich mit dem Bau des Unterkastens. In Zukunft moechte ich hier den Planungs- und Bauverlauf dokumentieren.



    Hier eine Skizze des geplanten Unterkastens (auf Bemassungen habe ich in dem Bild verzichtet, weil das sehr schell sehr unuebersichtlich werden wuerde -- die genauen Masse koennen in dem LibreOffice-Draw-Dokument https://drive.google.com/file/…tNkRScHM/view?usp=sharing abgelesen werden).







    Es gibt bereits eine Gesamtplanung, die ich nach und nach posten werde. Es sei bzgl. des Unterkastens noch gesagt, dass die Pfeifen zwischen den waagerechten Rahmen und den Haltenleisten unten passen und das Geblaese ausreichend Platz oberhalb des Rahmens findet. Das hat mir zeitweise einiges Kopfzerbrechen beschert, aber am Ende hat sich gezeigt, dass alles perfekt passt, wenn der waagerechte Rahmen genau in der Mitte des Kasteninneren angebracht wird.



    Da ich das bestellte Holz erst in meinem Urlaub ab naechster Woche abholen kann, uebe ich derzeit die Herstellung der Zapfenverbindungen per Hand an Probestuecken. Der erste Bauabschnitt werden dann die Rahmen fuer den Unterkasten sein. Auf die Fuellungen werde ich zunaechst verzichten, bis das Geblaese und die Pfeifen im Unterkasten fertig sind. Hintergrund ist der, dass ich mir noch nicht sicher bin, ob manche Seitenwaende abnehmbar werden. Insbesondere die Stimmoeglichkeiten der Pfeifen E und Fs machen mir Sorgen, da sie praktisch die volle Breite des Kastens ausfuellen.



    In zwei Punkten werde ich von Bormann abweichen:

    - Die Rahmen stelle ich aus Kiefern- und nicht wie angegeben aus Fichtenleisten her, da entsprechende Querschnitte in der Holzhandlung nicht verfuegbar sind, in der ich momentan einkaufe. Ich halte das fuer akzeptabel, da es die Forderung "keine harten Hoelzer hierfuer verwenden!" nicht wirklich verletzt.

    - Ich denke darueber nach, bei der Verschraubung die Schrauben von innen nach aussen gehen zu lassen, damit keine Loecher an sichtbaren Stellen gebohrt werden muessen. Bormann empfiehlt zwar, die Loecher mit Holzkitt oder Rundholz zu schliessen, aber sehen wird man vermutlich trotzdem was. Es stellt sich auch die Frage, ob ich die Rahmen zusaetzlich zur Verschraubung auch noch verleime.

    Bei der Planung der Windlade ist mir eventuell ein Fehler im Buch aufgefallen (ich habe die 4. Auflage von 1986):



    Auf S. 44 wird beschrieben, dass das Ventil von der Vorderseite des Kanzellenausschnitts bis zum Waagstift 120mm lang ist. Der Abstand Waagstift-Stecherangriff sei 140mm. Wenn man Bild 15 anschaut, scheinen die Verhaeltnisse auch mit der Skizze uebereinzustimmen.



    Das Problem: Bormann schreibt, dass wenn das Ventil 7 mm oeffnet sich der Stecher 6 mm bewegt hat und begruendert das mit der Rechnung 120*7/140=6.

    Das macht so fuer mich keinen Sinn: Ich rechne 7mm Aufgang durch 120mm = Stecherbewegung durch 140 => Stecherbewegung 7/120 * 140 = ca. 8.2

    Seh ich grad irgendwas nicht oder ist da wirklich ein gravierender Fehler?

    Uebrigens ist im gleichen Absatz ein Tippfehler: 464*6: (6+7)=250 ist falsch, es muss 464*7: (6+7)=250 sein.



    Die Laenge von 120mm wuerde auf jeden Fall erstmal Sinn machen, weil auf S. 42 berechnet wird, dass die Laenge des Kanzellenschnitts 110mm sein muss.



    Die Frage ist jetzt wie man am besten damit umgehen sollte. Dreht man einfach die Masse 120 und 140 um (und macht ggf. den Kanzellenausschnitt groesser) oder sollte man lieber den Waagepunkt der Tasten aendern? Ich tendiere zu ersterem.