Beiträge von Peter_Friedrich

    Also zumindest die Masse der Geblaese stimmen nicht exakt mit Laukhuff ueberein, das spricht etwas dagegen, dass das die gleichen sind.

    Was mir auch noch aufgefallen ist: Die Geblaese scheinen alle fuer horizontalen Einbau ausgelegt zu sein, am besten schreib ich erstmal eine Mail hin.

    Je laenger ich darueber nachdenke, desto mehr tendiere ich zu dem Geblaese von "organparts.info", da ich damit definitv auch genug Wind haette, wenn ich noch ein Pedal mit eigenen Pfeifen an das Positiv baue.

    Hat schon jemand Erfahrung mit den Geblaesen dieses Herstellers? Sind die leise genug?

    Darueber hab ich auch schon nachgedacht. Dort hatte ich auch meine Balgfedern bestellt. Das kleinste Geblaese im Angebot ist allerdings schon bisschen ueberdimensioniert und ich haette das Problem, dass das Geblaese gerade so in die Orgel passen wuerde (vermutlich muesste ich von der Grundplatte des Oberkastens an einer Stelle sogar ein bisschen was wegstemmen).

    Ich denk noch drueber nach, aber jetzt wo ich schon so viel in Werkzeug und Material investiert hab, sollte ich wohl nicht am Geblaese sparen. Andererseits koennten mir mit dem groesseren Geblaese vermutlich Undichtigkeiten die ich ggf. noch garnicht entdeckt hab ziemlich egal sein.

    Bin gerade dabei, mir ein passendes Geblaese zu besorgen. Auch wenn mich der Preis heute etwas schockiert hat, wird es wohl eine neue Mini Ventola werden.



    Habe jetzt auch mal die ersten tiefen Basspfeifen des Gedackt angeschlossen. Der Ausgleichsbalg scheint sich zu lohnen, da er ganz kurz zuckt, wenn viel Wind gebraucht wird.

    Was mir Sorgen macht ist die Ansprache. Ein schneller Triller klingt alles andere als gut, deswegen meine Frage: Wie schnell sollten die Pfeifen ca. C-F im Bass ansprechen? Habe seit Jahren nicht mehr wirklich auf einer Orgel geuebt und kann mich auch nicht mehr erinnern, nur auf einem Gedackt 8' in tiefen Basslagen getrillert zu haben.

    Hab heute ab e2 kleine Hartholzschnipsel so zurechtgeschnitten, dass ich sie ueber die Labien klemmen kann, um die Aufschnitthoehe zu reduzieren (bin froh, dass ich laenger nicht mehr gesaugt hab ).

    Das war ein voller Erfolg, auch wenn die Stueckchen noch nicht einmal aufgeklebt und ordentlich bearbeitet sind. Schaut halt nicht so toll aus.

    Ich werde bei Gelegenheit mal Probepfeifen mit engerer Mensur machen und schauen, wie das im direkten Vergleich klingt. Das mache ich aber erst, wenn ich den 2' und 4' hab, um den Gesamtklang einschaetzen zu koennen. Ich wuerde mich wundern, wenn diese Monstermensuren im Diskant nicht irgendeinen Grund haetten - Bormann hat sicher auch engere Mensuren ausprobiert.

    Auf jeden Fall hab ich jetzt gelernt, dass ich bei kleineren Pfeifen den Deckel mit dem Labium erst bei der Intonation aufkleben sollte.

    Hi!



    Habe heute wieder rumexperimentiert. Es hat geholfen, die Vorschlaege hoeher einzustellen und teilweise eine Schraege in den Vorschlag zu stemmen.

    Die Kernkanten sind jetzt zum Fuss hin auch abgeschraegt und bei ein paar Testpfeifen hab ich etwas der oberen Kante zum Pfeifenkoerper hin leicht abgeschliffen.

    Die Pfeifen sprechen jetzt zwar besser an, haben aber keinen schoenen Klang.

    Eine meiner ersten Probepfeifen funktioniert wunderbar und bei der hatte ich folgendes anders gemacht:

    - den Vorschlag aufgeklebt und nicht geschraubt.

    - die Labiumkante relativ dick gelassen (ca. 1.5mm, die neuen Pfeifen haben eine sehr scharfe Kante)

    Darueber hinaus sollte ich vielleicht generell eine kleinere Aufschnitthoehe benutzen, hab den Tipp mit dem Karton draufhalten um sie testweise zu verringern ausprobiert - mit Erfolg.

    Naja, bin froh dass das Problem nur bei den kleinsten Pfeifen auftritt und ich mit c1-h1 angefangen hatte und da alles passt. Ansonsten waere ich jetzt wohl unzufrieden. Die oberste Oktave kann ich auch nochmal neu machen, jetzt kommen erstmal die restlichen Pfeifen.

    Wegen der Frage wo die Orgel steht: In meinem Wohnzimmer in Erlangen (wobei das Wohnzimmer momentan eher Werkstatt als Wohnzimmer ist).



    Viele Gruesse,

    Peter

    Hallo,



    mittlerweile ist der Rest der Diskantpfeifen des Gedackts fertig, jetzt hab ich also c1-d3 und kann kleine Stueckchen darauf spielen.

    Die Pfeifen ab ca g2 sprechen aber nicht gut an, ab h2 kommt praktisch gar kein Ton. Da muss ich auf jeden Fall noch intonieren. Mit der Vorschlaghoehe scheint sich bisschen was machen zu lassen, aber bei derart kleinen Pfeifen hab ich etwas Bedenken, gleich am Kern rumzuschleifen. Hat jemand Erfahrung mit so kleinen Gedacktpfeifen?

    Mein erster Ansatz waere, die Labiumkante schaerfer zu machen, aktuell ist sie eher abgerundet.

    Die Bormann-Mensuren erscheinen mir jetzt wo ich die Pfeifen sehe uebrigens als sehr gross.



    Viele Gruesse,

    Peter

    Hab mir jetzt ueberlegt, dass ich eventuell mal mit ein paar Pfeifen bei einem Orgelbauer in der Naehe vorbeischauen sollte. Ich vermute, das wuerde sich auf jeden Fall lohnen. Vielleicht kann ihn ihn ja sogar beauftragen, mir einen Tag eine praktische Einfuehrung in die Intonation von Holzpfeifen zu geben.

    Hallo,



    vielen Dank fuer die Antworten.

    Was ich ausprobieren werde ist, die "'Kernblättchen' etwas nach unten hin ab(zu)runden (in Richtung Pfeifenfuß) um Turbulenzen klein zu halten". Das war auch das, was ich mit "die 2mm starke Kernkante doch winklig abfeilen" gemeint habe. Momentan sind die "Kernblaettchen" (2mm x Pfeifeninnenbreite) perfekt parallel zum Vorschlag (also noch nicht abgerundet).

    Die Pfeifen einer Oktave (Gedackt 8', c1-h1) stehen jetzt an ihrem entgueltigen Platz. Eine Pfeife, bei der ich versehentlich weniger als die o.g. 2mm stehengelassen hatte, ist etwas lauter als der Rest, d.h. das koennte wirklich einiges bringen.

    Hab auch mal die Frequenzspektren angeschaut und diese Pfeife hat weniger unharmonische "Rauschanteile" als die anderen.

    Habe jetzt eine Pfeife (E) fuer die unterste Oktave fertig und bin etwas beunruhigt, weil sie mit den Bormann-Mensuren irgendwie eher nach Subbass klingt als nach einem Manual-Gedackt. Allerdings muss ich zugeben, dass ich sie bislang nur mit dem Mund angeblasen hab, da ich erst noch die noetigen Schlaeuche besorgen muss, um sie an der Orgal anzuschliessen. Ich hoffe, dass der Klang nur so kraeftig wirkt, weil ich mit dem Ohr so nah dran war.



    Viele Gruesse,

    Peter

    Hallo,



    mittlerweile sind eine Oktave und die c-Probepfeifen des Gedackt 8' fuer mein Positiv fast fertig.

    Die Pfeifen sind noch nicht intoniert und die Orgel wird aktuell mit einem Staubsaugergeblaese im Nebenraum mit Luft versorgt (dank Schwimmerbalg und Rollgardinenventil habe ich aber immer genau die geplanten 55mm WS).

    Die Pfeifen haben immer ohne jede Nachbearbeitung mit einem schoenen Ton angesprochen und ich frage mich jetzt, ob ich ueberhaupt intonieren sollte. Ich befuerchte, ich wuerde es eher verschlechtern, da ich jetzt schon relativ zufrieden bin.

    Die Pfeifen habe ich wie folgt gebaut:

    - Waende (Kiefer) auf der Kreissaege zugeschnitten und mit der Dickenhobelmaschine auf die richtige Staerke gebracht.

    - Birnbaumkanteln abgerichtet, mit der Hobelmaschine auf den Pfeifenquerschnitt gebracht und entsprechende Stuecke fuer Kern und Spund abgeschnitten.

    - Kern ausgesaegt/gestemmt, wobei ich eine 2mm Kernkante stehengelassen hab.

    - Pfeifenfussbohrung, Pfeifenfuss, Spund bearbeiten

    - alles bis auf den Deckel verleimt

    - ueberstehende Kanten und Oberseite (inkl. Kernkante) abgeschliffen

    - Labium ausgestemmt, Spund beledert, alles zusammengesetzt und verleimt

    - Papierzwischenlage aufgeklebt, Vorschlag (Birnbaum) aufgeschraubt (grosse Bohrloecher im Vorschlag, um die Hoehe einstellen zu koennen)

    So haben die Pfeifen immer sofort wunderbar funktioniert. Bislang bestand die Intonation nur aus der Justierung der Vorschlaghoehe. Ich frage mich jetzt, ob ich mehr machen sollte, insbesondere ob ich die 2mm starke Kernkante doch winklig abfeilen sollte. Hat jemand Erfahrungswerte?



    Viele Gruesse,

    Peter

    Bzgl. der gleichen Mensuren bei 3 aufeinanderfolgenden Pfeifen: Das ist natuerlich moeglich, auch bei noch mehr Pfeifen. Das Klangbild ist dann nur irgendwann nicht mehr einheitlich, aber ich vermute, dass das bei dem Projekt eine untergeordnete Rolle spielt.

    Am besten einfach mal ein paar Prototypen herstellen, am besten mit den im Camp zur Verfuegung stehenden Werkzeugen. Ich habe aus Erfahrung gelernt, dass die Werkzeuge einen enormen Einfluss auf die Arbeitsgeschwindigkeit haben. Nach vielen Jahren arbeite ich jetzt wieder an einem Hausorgelprojekt; diesmal ohne nennenswerte Abstriche beim Werkzeug machen zu muessen und das macht sich auf jeden Fall bezahlt.

    Hallo,



    also ich berechne den Windbedarf wie von Bormann in seinem Buch "Heimorgelbau" beschrieben, und bislang hat mich das Buch noch nicht enttaeuscht:

    13,3 cm^3/s je mm Labiumbreite bei einem Kernspalt von 0,5mm

    11,5 cm^3/s je mm Labiumbreite bei einem Kernspalt von 0,4mm

    8,0 cm^3/s je mm Labiumbreite bei einem Kernspalt von 0,3mm

    Der Ausgleichsbalg sollte laut Bormann ca. 2-3 Sekunden ueberbruecken koennen.



    Ohne genauere Pfeifenmensuren kann man leider relativ wenig darueber aussagen, ob der Balg reichen wird und auch der angestrebte Winddruck spielt eine Rolle.

    Die Mensuren muessen vermutlich relativ extrem werden, wenn die Orgel im Freien stehen soll.

    Und da gleich eine Frage: Soll die Orgel dort langfristig stehen? Es gibt einige wenige Freiluft-Orgeln, aber "normale" Materialien wie Holz, Zinn und Blei fuer die Pfeifen moegen nicht unbedingt Feuchtigkeit. Wenn das Kinder bauen wuerde ich aufgrund der Giftigkeit von Zinn/Blei-Legierungen uebrigens abraten und Holzpfeifen vorziehen (aber aufgrund der Skizze gehe ich davon aus, dass es Holzpfeifen werden sollen).



    Noch zwei Anmerkungen:

    - Ich habe zu Grundschulzeiten einige Holzpfeifen gebaut und damals war mein Problem vor allem, dass der Kernspalt immer zu gross wurde. Die Pfeifen funktionieren dann zwar trotzdem, aber der Windbedarf steigt extrem. Das sollte eventuell beruecksichtigt werden.

    - 50 bis 60 Pfeifen hoeren sich fuer ein Feriencamp-Projekt als viel zu extrem fuer mich an, das entspricht ja schon einem einregistrigen Positiv. Das Projekt selbst finde ich hochinteressant, aber eine Orgel zu bauen erfordert viel Zeit, deswegen wuerde ich das ganze kleiner dimensionieren. Und auch wenn die Mechanik relativ einfach wird, sind 18 wirklich funktionierende Ventile nicht in ein paar Stunden hergestellt.



    Viele Gruesse,

    Peter


    Ich hab jetzt am Wochenende mal an der Registertraktur weitergearbeitet.

    Eigentlich wollte ich mich an Bormanns Anleitung halten, habe es aber nicht geschafft, einen 5mm-Draht wie beschrieben auf 2mm x 10mm abzuplatten. Habe es mit Stahldraht und Autogen-Schweissdraht und einem Laborbrenner probiert, aber man braucht wohl hoehere Temperaturen um das hinzukriegen. Auch eine 1,5t-Presse hat nicht geholfen.

    Da ich noch Ebenholz uebrig habe, hab ich diese Teile aus Ebenholz gefertigt, wenn moeglich groesser dimensioniert als die geplante Variante aus Metall. Ob die Teile halten (vor allem das im zweiten Bild sichtbare, das im ersten wird wohl ewig halten) wird sich zeigen. Das Ebenholz wirkt zumindest relativ stabil, notfalls kann ich die Teile spaeter immer noch austauschen.

    Erwaehnenswert ist noch ein kleiner Planungsfehler der mir unterlaufen ist: Die senkrechten Wellen stehen etwas zu weit von den Staeben der Registerzuege weg was bewirkt hat, dass die Aermchen ca. 4mm laenger als geplant sind und ich seitlich ca. 5mm wegschneiden musste wie im unteren Bild ersichtlich.







    Hallo,



    das neben dem Aschenbecher im letzten Bild ist eine Japansaege.



    Mittlerweile ist die Windlade fast fertig und ich hab testweise ein paar Pfeifen von meinem alten Kartonorgelprojekt draufgesteckt und wieder einen Staubsauger als Geblaese angeschlossen (das klappt trotz des grossen Drucks und der Foerdermenge dank der Rollgardine fuer die Windregulierung vor dem Balg ziemlich gut).











    Funktioniert soweit, allerdings klemmen manche Stecher manchmal. Das liegt an den Bleipulpeten, ggf. muss ich deren Loecher nochmal nachbearbeiten, aber erstmal werd ichs mit Graphit probieren. Die Mechanik muss auch noch einreguliert werden, dafuer hab ich einen fuer die Stellringe passenden Imbussschluessel an eine lange duenne Holzstange geklebt.

    Wo ich mir noch relativ unsicher bin ist die Haerte der Ventilfedern. Wenn ich sie so einstelle, dass der Anschlag relativ leicht ist, dichten die Ventile nicht perfekt. Probepfeifen geben zwar trotzdem keinen Ton, aber es gibt schon einigen Windverschleiss. Da werde ich wohl noch etwas rumexperimentieren muessen.



    Viele Gruesse,

    Peter

    Der Balg ist bis auf die Rollgardine und den Anschluss fuer das Geblaese fertig:







    Ich hab jetzt mal die Oeffnung, an die der Anschluss fuer das Geblaese kommen wird mit Karton abgeklebt und testweise mit einem Staubsauger mit Blasfunktion etwas Luft ueber den Windkanal in den Balg geblasen -- scheint alles zu funktionieren. Der Balg geht fast parallel auf und ich denke, durch Nachjustieren der Federn kriege ich das auch noch besser hin.

    Hi,



    danke fuer die Antwort. Das mit den Balgfedern werde ich einfach mal ausprobieren, hab letzte Woche welche bestellt.



    Hier mal wieder ein Update des Baufortschritts:







    Viele Gruesse,

    Peter

    Hallo,



    die Windlade geht ihrer Vollendung entgegen und ich plane gerade den Schwimmerbalg im Detail. Ich habe Probleme, Bormanns Beschreibung zu interpretieren: "Kemme 2 Federn unter den Steg, so daß die Platte senkrecht steigt und fällt" (VIII. Gebläse). Ist damit gemeint, dass man insgesammt 4 Balgfedern a 2,5kg unter insgesamt 2 Stege klemmen soll? Und falls ja, wird die Platte dadurch wirklich parallel zum Boden steigen und fallen? Kann ich mir nicht wirklich vorstellen.

    Falls jemand weiterhelfen kann, wuerde mir das extrem weiterhelfen. Und tut mir leid, dass ich das ich das nicht genauer ausformuliert hab -- man braucht Bormanns Buch um meine Frage zu verstehen...



    Viele Gruesse,

    Peter