Beiträge von TRohner

    Liebe Hausorgelfreunde,


    für die Herstellung von Oberlabien an Holzpfeifen ist schon Einiges geschrieben worden (z.B. von Klaus Suhr). Ich habe nun eine Werkbank mit der bequemen Höhe von knapp einem Meter gebaut und mit einem Schraubstock für Schreiner versehen, der einfach an der gewünschten Seite unter die Platte geschraubt wird. An die Backen habe ich die Winkelauflagen für die Oberfräse geschraubt, sodass die Labien nun bequem hergestellt werden können. Auch für andere Bereiche lässt sich diese Spannvorrichtung gut verwenden, wenn beispielsweise Nuten in kurze Leisten gefräst werden sollen. Demnächst füge ich Bilder ein.


    Viele Grüße und viel Freude in der Werkstatt


    T. Rohner

    Hallo,



    ich empfehle zunächst grundsätzlich einige Bücher über Orgelbau zu lesen, weiterhin bietet unsere jährlich erscheinende Schrift "Die Hausorgel" wichtige praktische Hinweise, außerdem weitere Publikationen aus unserem Arbeitskreis: "Bau einer Truhenorgel", "Bau einer Kleinorgel", "Bau einer Hausorgel in Bildern".

    Ein Schnupperkurs bei einem Tischler kann natürlich nicht schaden, die Arbeit mit Maschinen will gelernt sein und man bekommt gleich einen Einblick, was durch Maschineneinsatz präzise und schnell bearbeitet werden kann. Auch zur Anschaffung einer kleinen Hobelmaschine rate ich. Am günstigsten ist die Modifizierung einer Handhobelmaschine mit einer Abricht- und Dickenhobeleinrichtung, z.B. von Bosch u.a.

    Kleinere Holzteile (bis 80 mm Breite) können damit genau auf Maß gebracht werden, was für Pfeifenkerne nötig ist.

    Ich habe als Student mit einer solchen Maschine, einer Tischkreissäge, Bohrmaschine und Oberfräse zwei Orgelpositive in einem 5 qm Kellerraum gebaut (siehe Galerie).

    Viel Erfolg

    Tobias Rohner

    Hallo,



    meistens klingen gleich bearbeitete Holzpfeifen immer schon richtig. Intonation heißt nicht, dass man wirklich jede Pfeife bearbeiten muss.

    Meist wird man sich, wenn die Pfeifen am endgültigen Platz (!) stehen, die wohlklingendste Pfeife aussuchen und versuchen, die Nachbarpfeifen anzugleichen. Das ist manchmal schon mit dem Angleichen der Lautstärke getan, wobei auf ein gutes Verhältnis zwischen Fußloch und Kernspalte zu achten ist. Beim Zusammenspiel und in Akkorden machen sich zu starke oder zu schwache Pfeifen bemerkbar. Diese sind dann anzupassen: stärkere Papiereinlage oder Fußloch öffnen oder dünneres Papier, Fußloch verengen. Nicht vergessen: immer nachstimmen! Keine Pfeife sollte herausstechen.



    Viel Erfolg!



    Tobias Rohner

    Lieber Stefan,



    wenn die Pfeife unbeschädigt (Wurmlöcher?) und dicht ist, aber tremuliert, d.h. in der Tonhöhe unstet ist, sieh Dir den Labienbereich an. Die Kernspalte muss gleichmäßig und sauber sein und mit dem Oberlabium in einer Ebene liegen, bei Holzpfeifen kann sich evtl. etwas verzogen haben. Vielleicht bekommt die Pfeife zu viel/zu wenig Wind, dann reguliere im Fuß mit Holzkeil oder - falls vorhanden - mit Regulierschraube.

    Ansonsten empfehle ich die Hinweise zur Intonation von Reiner Janke unter http://www.orgel-info.de/into-ein.htm

    Viel Glück



    Tobias

    Hallo,



    in Truhenorgeln wird manchmal eine variable Schleifenteilung eingebaut, damit sie vielfältiger einsetzbar sind. Manchmal geht die Melodiestimme ja unter den Teilungspunkt oder die Begleitung darüber.

    Eine Möglichkeit, die Schleifenteilung zu variieren bildet ein Überstock mit entsprechenden zusätzlichen Schleifen für den Bereich an Tönen, den man variabel entweder im Bass oder im Diskant spielen möchte. Die Schleifen werden allerdings um 90° versetzt. Man kann dann pro Ton entscheiden, ob dieser im Bass oder im Diskant ansprechen soll. Diese Bauart benötigt etwas Platz in der Höhe, aber das ist meist in der Lage um c! möglich. Der Nachteil dieser Art ist die Einstellung, die vor praktisch jedem Stück gemacht werden muss, aber vielleicht kann man da einen Mechanismus erfinden?

    Von überlangen Schleifen würde ich abraten, es könnte möglich sein, dass einzelne Pfeifen dadurch mehr oder weniger Wind bekommen, je nach Einstellung. Das ist auch der Fall bei der Variante mit dem Überstock. Man muss auf jeden Fall genau arbeiten, damit die Windwege so gut wie gleich groß sind und die Pfeifen gleichen Wind bekommen.