Beiträge von chamade8

    Der Bericht ist sehr interessant, insbesondere die innovative Herstellung von Pfeifen aus dem 3D-Drucker. Dies könnte sicherlich noch ein ganz eigenes Themenfeld hier werden. Vielleicht hast Du einmal zukünftig Zeit, das Thema etwas näher darzustellen, wenn Du dein Herstellungsverfahren etwas verfeinert hast.


    Zu den Magneten:

    Ich verstehe nicht ganz die Verwendung von Dichtringen und Silikonfolie. Die Ventilscheibe wird klassisch mit Leder bestückt. Ein Aufbau könnte sein: der bewegliche Stift, darauf eine Scheibe aus Kunststoff oder Holz, darauf ca. 0,5 cm Filz und als Abschluss das feine Ventilleder. Das Ventilleder wird dann gegen das Holz/Loch gedrückt. Oder wird die Ventilscheibe zu locker auf das Holz gepresst und es müsste an der Feder nachgebessert werden?


    Ab einer gewissen Menge stellt man sich in der Tat die Frage, wo man die ganzen Magnete herbekommen soll. Ich hatte mir auch schon Gedanken zum Selbstbau gemacht, hatte mich dann aber für den Kauf von gebrauchten Direct Electric Magnets in den USA entschieden. Es gibt in diesem Bereich diverse Modelle bspw. von Reuter, Wichs, Reisner oder Peterson (US-Hersteller). Alle Modelle ähneln sich sehr stark und sind gebraucht in den USA erhältlich.

    Hier ein Beispiel (Patent von 1936) der Firma Reuter: https://patents.google.com/patent/US2083644A/en

    Gebrauchte DE Magnets habe ich mir damals in den USA besorgt:

    1) http://pipeorgantrader.com/ 2) ebay.com 3) Pipe Organ Garage Sale FB Gruppe mit >9000 Mitgliedern: https://www.facebook.com/groups/1523198677916032/ 4) US-Orgelbauer anschreiben 5) US Orgel-Forum (mit Kleinanzeigenbereich): https://organforum.com/

    Gebrauchte DE Magnets sind nicht wirklich teuer, es kommt aber eben noch der Transport und die Einfuhrumsatzsteuer plus Zoll dazu.


    In Frankreich kann man sich auch einiges an Material beschaffen: 1) http://www.orgue-annonces.com/…esOrgueTuyaux&tri=id+DESC oder regelmäßig bei 2) https://www.leboncoin.fr/ reinschauen (Kleinanzeigen Frankreich).


    Vielleicht hilft das etwas weiter.

    Frohes Schaffen!

    Ein Orgelbaumeister hatte mir einmal ein mittelständisches Unternehmen empfohlen, das auf Elektromotoren spezialisiert ist. Es ist die Firma HEGEMA in Meckesheim. Ich habe dort meinen Meidinger-Orgelmotor mittels einer Steinmetzschaltung für 220 V für wenig Geld umrüsten lassen.

    Vielleicht wäre es eine Idee, das Unternehmen einmal anzusprechen und nach Möglichkeiten einer Reparatur des Ventola zu fragen. Je nach Größe und Gewicht des Gebläses könnte es gut sein, dass eine fachmännische Überholung des Motors finanziell günstiger ausfällt, als der Kauf eines neuen.

    https://hegema.eu/kontakt/

    Nach einer längeren Pause habe ich nun Anfang des Jahres wieder an meiner Hausorgel gearbeitet. Mittlerweile ist der Subbass 16' installiert. Den Subbass 16' (C-H) hatte ich vor einigen Jahren über Kleinanzeigen als "Scheunenfund" gefunden. C, Cis und D sind gekröpft. Die Mensur ist eine mittlere. Die Pfeifen waren in einem nicht so schönen Zustand und mussten entsprechend renoviert wird: gründliche Reinigung von innen und außen, ausleimen von innen, schließen von Rissen am Pfeifenkörper sowie neue Abdichtung der Pfeifen. Am Schluss habe ich einen Möbel Regenerator zur Auffrischung des Holzes verwendet. Die Töne C0 - f1 entstammen einem Gedackt 8', der die passende Mensur hat.


    Die Windlade habe ich aus 19mm 3-Schichtplatte gebaut. Zur Ansteuerung der Pfeifen habe ich wieder Einzeltonmagnete verwendet. Der Aufwand mit dem Lötkolben zur Verkabelung lag etwa bei moderaten 5 Stunden. Für die Töne C-F wurde jeweils 2 Einzeltonmagneten eingebaut, damit die Pfeifen genügend Wind bekommen. Die größten Pfeifen habe ich hinter die Orgel gelegt, die mittels Kondukten mit Wind versorgt werden.


    Alle Pfeifen sprechen gut an, der Subbass 16' wertet die Orgel in der Tat klanglich auf. Die Orgel steht jetzt in einem 35qm großen Raum. Mir ist aufgefallen, dass die tiefsten Töne des Registers nicht in allen Teilen des Raums ihre (spürbare) Wirkung entfalten können, was an er Akustik liegen dürfte.

    Hallo Eckhoff,


    zunächst kann ich Septime nur zustimmen.

    Zum Prinzipal 4´: dieses Register bringt eine ganz neue Farbe in deine Orgel dazu, eben den typischen (kräftigen) Prinzipal-Klang. Ansonsten würde ich zu einer Rohrflöte 4´ tendieren, wenn ein Prinzipal 4´ nicht in Frage kommt. Eine Rohrflöte hat einen aufhellenden Klangcharakter (zum Lb. Gedackt 8´), eine gute Präsenz und lässt sich sehr gut Solo spielen. Besonders viel Platz braucht ein solches Register auch nicht.

    Hausorgelbauer

    Es gab/gibt verschiedene Hersteller von derartigen Kontaktnadelrelais. Aus den USA sind mir insbesondere folgende Firmen bekannt: Wicks, Reisner (heute Organ Supply Industries, kurz: OSI), Austin. In Deutschland hat bspw. Laukhuff funktional gleiche Schaltungen hergestellt. In Bild 3 oben sieht man ein Reisner Relais in einer einfachen Ausführung, bspw. für eine Manualkoppel. Das Relais ist etwa 40 cm lang , schmal und leicht. Für die Extension 8´- 4´ einer Pfeifenreihe bräuchte man zwei solcher Relais. Das eine Relais für den 8´ überträgt Taste 1/C zu Tonmagnet 1/C, das andere Relais für den 4´ überträgt Taste 1/C zu Tonmagnet 13/c0 (also um eine Oktave versetzt). Die Relais laufen mit 14V Gleichstrom und sind geräuscharm.

    Die Relais wurden mittlerweile durch sog. Dioden-Matrix-Schaltungen verdrängt, die bspw. von Solid State oder Peterson hergestellt werden. Man kann derartige Grundsteuerungen für Manualkoppeln, Transmissionen oder Extensionen dazu auch leicht selbst bauen. Es handelt sich hierbei um ganz simple Schaltungen mit Transistoren. Anstelle eines Relais werden benötigt: 56 x Widerstände und 56 Transistoren NPN plus eine Platinen.


    jonas: wende Dich einmal an Thomas Adelberger, er hat einen tollen Pfeifenbestand. Von ihm hatte ich wie oben angedeutet das Regal 8´ (Gesucht: Regal 8').

    Hallo Jonas,


    hier einige Hinweise, wo ich in der Vergangenheit brauchbare Register finden konnte:

    Fischer + Krämer in Endingen, Online Shop vorhanden.

    Hugo Mayer in Heusweiler, Orgelbörse und Shop - hier kannst Du eine Liste mit aktuellem Registerbestand anfragen.

    Viele andere Orgelbauer: schaue doch einfach mal nach, welche Orgelbauer in Deiner Region sind und schreibe diese an.


    Das noch nicht eingebaute Register Regal 8´ habe ich hier über das Forum erwerben können (Pinboard Suchanfrage). Bei ebay Kleinanzeigen schalten immer wieder mal auch einige wenige Orgelbauer Anzeigen (Windladen, Register, Schwimmerbalg, Motor, etc...). Das Material, das Du bei Orgelbauern beziehen kannst, ist gewöhnlich in einem guten Zustand und daher auch etwas kostenintensiver.


    Ich muss dazu allerdings schreiben, dass ich sicherlich 3-4 Jahre auf der Suche nach passenden Registern war.


    Viel Erfolg!

    Hallo liebe Mitstreiter,


    nun möchte ich euch mein Hausorgelprojekt vorstellen.


    Ziel des Projekts: Lust am Orgelbau und Erschaffung eines eigenen Instruments. Im Vordergrund steht nicht der Anspruch, dass die Orgel handwerklich "perfekt" gebaut sein soll, sondern dass das Instrument funktioniert, klingt und darauf gespielt werden kann.


    Aktuelle, spielbare Disposition:

    I. Manual:

    Prinzipal 8´ (C-H Gedackt 1)

    Bourdon 8´ (C-H Gedackt 1)

    Oktave 4´ (Extension aus Prinzipal 8´)

    Oktav 2´

    Mixtur 1 1/3´

    II/I


    II. Manual:

    Rohrflöte 8´ (C-H Gedackt 2)

    Gedackt 8´ (C-H Gedackt 2)

    Rohrflöte 4´ (Extension aus Rohrflöte 8´)

    Blockflöte 2´

    Cymbel 1/2´


    Pedal:

    I-P

    II-P


    - Elektrische Trakturen und elektrische Registratur

    - Winddruck: 50 mmWS

    - Die beiden Mixturen sind derzeit ausgebaut, da sie in diesem Wohnraum keinen Mehrwert haben.


    Ausbaustufe 2:

    a) Pfeifenreihe Bourdon 16´ mit 56 Tönen für das I. Manual und daraus Extension für Pedal: Subbass 16´ und Gedacktbass 8´.

    b) Regal 8´, 56 Töne, für das I. Manual und das Pedal.

    Es werden also noch zwei Windladen mit den entsprechenden Schaltungen gebaut. Das Pfeifenmaterial ist bereits vorhanden. Dafür lassen ich mir jetzt aber Zeit.


    Typische Kastenladen mit Einzeltonmagneten (hier: Peterson). Die Magnete habe ich mir in den USA als gebrauchte Produkte bei einem Orgelbauer besorgt (Stück: ca. 2,50 USD). Das war zunächst gar nicht so einfach. Zwar haben sehr viele US-Orgelbauer Unmengen an diesen gebrauchten Magneten, jedoch scheuen sich viele, diese nach Europa zu versenden (Paketverlust). Tatsächlich waren die Versandkosten wirklich überschaubar (USPS ist günstig). Hierbei muss freilich noch der Zoll und die Einfuhrumsatzsteuer beachtet werden. Es lohnt sich aber immer noch. Falls ein Magnet defekt sein sollte, kann man diesen auch selbst reparieren (neu wickeln, oder neu beledern, etc...).

    Man baut also einen Kasten, definiert darauf die Positionen der Pfeifen und bohrt Löcher. Direkt unterhalb der Löcher werden die Magnete installiert und diese verkabelt.


    Die übrigen Orgelteile habe ich bei diversen Orgelbauern erworben. Die Manuale stammen aus einem 3-manualigen Klaviaturblock, die bereits elektrifiziert waren. Vermutlicher Hersteller: Laukhuff. Das Pedal war ursprünglich in einer elektronischen Heimorgel verbaut. Das gebrauchte und vor allem für mein Projekt brauchbare Pfeifenwerk stammt von unterschiedlichen Orgelbauern aus ganz Deutschland. Viele Orgelbauer bieten auf Ihren Homepages Pfeifenmaterial/Register an, einige wenige mittlerweile auch bei bekannten Online Anzeigen.

    Für die Schaltung der Koppeln und Extensionen habe ich mir in den USA Kontaktnadelrelais der Firma Reisner (heute gebaut durch OSI) organisiert. Diese Teile gibt es dort gebraucht wie Sand am Meer und sind recht günstig (ca. 10 USD pro Teil). Mit diesen Relais kann man eine ganze Pfeifenreihe steuern und so bspw. 8´, 4´, 2´, 2 2/3´, etc... aus einer Pfeifenreihe generieren.


    Der Orgelmotor ist von Meidinger. Eine Fachfirma hat mir den Motor mittels einer Steinmetzschaltung für 220V brauchbar gemacht, Der Schwimmerbalg ist ein Selbstbau aus Tischlerplatten und Orgeltuch, er funktioniert einwandfrei. Rollventil habe ich mir bei einem Orgelbauer sehr günstig besorgt. Der Winddruck läuft sehr stabil auf 50 mmWS. Ich bin selbst überrascht, dass das Thema Winddruck bis jetzt keine Probleme bereitet, vermutlich liegt das am System der Kastenladen oder ist es einfach nur Glück und Unwissenheit.


    Für den Spieltisch habe ich 3-Schichtholz zusägen lassen. Als Manubrien dienen schwarze Möbelknöpfe aus Metall, die auf ein Rundholz verschraubt wurden. Dahinter liegt ein kleiner Schalter für Ein/Aus der Register. Die kleinen weißen Registerschilder habe ich bei einem Onlineshop anfertigen lassen. Die Orgelbank habe ich aus starkem Vollholz gebaut.


    Bauzeit: ca. 1,5 Jahre, wobei ich teilweise monatelang nichts daran gearbeitet habe. Man darf bei einem solchen Projekt den Löt-Aufwand nicht unterschätzen. Ich habe wochen- und monatelang nichts anderes gemacht, als abends zu löten!


    Die Orgel wurde übrigens im Wohnzimmer und auf dem Balkon gebaut. Als Arbeitsgrundlage hat mir ein Tisch von ca. 120 x 60 cm gereicht.


    Meine Orgel stimme ich unter Hilfenahme der Cleartune App (verschiedene historische Stimmungen möglich, Kammerton A kalibrierbar, etc...). Die App ist für IOS und Android verfügbar. In einem nächsten Schritt muss noch ein Orgelbauer kommen und die Intonation vornehmen.


    Viele Grüße


    Hallo Forum,


    ich habe einige Holzorgelpfeifen aus Nadelholz gekauft, die jedoch noch etwas bearbeitet werden müssen.


    1. Eingerissene Oberlabien: einige Holzpfeifen haben (sehr feine) Risse in den Oberlabien. Die Risse verlaufen entlang der Holzmaserung. Wie könnte man dies versuchen, zu restaurieren? Würde hier ein Ausleimen ausreichen oder gibt es hier mit anderen Materialien Techniken?


    2. Reinigung der Orgelpfeifen: die Pfeifen sind an den Außenwänden schon sehr schmutzig - hier hat sich Staub und sonstiger Dreck von Jahrzehnten abgelagert. Ich denke, dass das Abwischen mit einem feuchten Tuch wenig zielführend sein dürfte. Bei meinen Recherchen bin ich auf die Technik gestoßen, das Holz entlang der Holzmaserung mit einer weichen Bürste zu bearbeiten. Abschleifen wollte ich die Pfeifen eher nicht. Hat vielleicht noch jemand eine Idee, wie man Holzpfeifen wieder herrichten könnte? Sollte man die Pfeifen nach der Reinigung mit einem weiteren Mittel (bspw. Wachs o.ä.) behandeln?


    Vielen Dank für Ideen!


    Chamade8

    Hallo Forum,


    das Thema Funkenlöschung ist nun für mich relevant geworden.


    Ich würde nun gerne meine Tonventilmagnete (Peterson, DE Magnets) installieren und diese entsprechend verkabeln. Jedes Magnetventil soll eine (Freilauf-) Diode zwecks Funkenlöschung erhalten. Nun ist mir jedoch unklar, wie ich die Dioden richtig für eine Funkenlöschung schalten muss. Dass die Diode an + und - des Magnets gelötet werden muss, ist klar.


    Frage zur Polung: Wird nun die Anode oder die Kathode der Diode an das Plus oder Minus des Magnets angeschlossen?


    Vielen Dank & viele Grüße


    chamade8