Beiträge von Wolfgang-Spitz

    "das ist irre teuer (ein Unternehmen in Berlin hat 600€ für die 68 Ventilschlitze veranschlagt)"


    Entschuldigt bitte, wenn ich mich aus der Sicht eines Unternehmers dazu äußere: 68 Ventilsschlitze fräsen, vermutlich ein einmaliger Auftrag, da wird vielleicht einfach etwa 1 Arbeitstag kalkuliert, Stundensatz mit Maschineneinsatz 100 Euro, 6 Stunden...


    Für das Gefühl im Privatbereich mag das viel erscheinen, doch das handwerkliche Unternehmen will und muß Profit erwirtschaften, gerade bei kleinen Aufträgen, die er "hineinschieben" muß in den laufenden Produktionseinsatz.

    Und hochpräzise muß es ja auch werden, mit computergeführten Maschinen.


    Froher und gesegneter Erster Advent,

    Wolfgang.

    Hallo auch,

    grundsätzlich läßt sich die Austrittsgeschwindigkeit der Luft durch den Kernspalt einer Pfeife mit folgender Formel berechnen:


    2 X Druck / Dichte der Luft, und davon die Wurzel. Der Druck ist dabei in "Pascal" anzugeben, wobei 1 Millimeter Wassersäule etwa 10 Pascal sind. Die Dichte der Luft beträgt 1,2 kg/m³.


    Der Druck in meinem Versuchsbalg, mit welchem ich die Subbaß-Pfeifen ausprobiert habe, beträgt 47 mmWS, also 460 Pascal.

    Damit errechnet sich die Austrittsgeschwindigkeit durch den Kernspalt einer jeden Pfeife zu v = 27,7 m/s.


    Der Windverbrauch ist das Produkt aus der Austrittsgeschwindigkeit und der Austrittsfläche, Q = v x A


    In meinem Fall ist die Kernspaltbreite der größten Pfeife des Subbaß, das große C, 1mm, die Labiumbreite = Kernspaltbreite 168 mm, die Fläche damit A = 168 mm².


    Der Luftverbrauch errechnet sich zu: Q = 27,7 m/s x 168 mm² = 4,6 Liter/Sekunde.



    Da im Pedal üblicherweise einstimmig gespielt wird, muß man keine Verbräuche addieren, wie sie beim Spiel auf dem Manual entstehen durch das mehrstimmige Spielen.


    In der Hoffnung, etwas Klarheit bei der Berechnung des benötigten Windes gebracht zu haben, grüßt Euch

    Wolfgang - manchmal ziemlich durch den Wind.

    Schade, daß hier niemand mit Erfahrungen bezüglich Einlaßfiltern geschrieben hat; mir fällt dazu nur Laukhuff ein, ob es dort noch etwas "zu holen" gibt, nachdem dieses Traditionsunternehmen aufhören mußte.


    Alternativ könnte man einen Versuch mit Filtermatten unternehmen, welche als Staubfilter verwendet werden, sei es in Staubsaugern, sei es in den Schaltschranktüren industrieller Maschinenanlagen. Diese Filter sind indes wohl so konstruiert, daß sie den Staub zurückhalten, aber nicht unbedingt den Schall...

    Es freut mich zu lesen, daß alles funktioniert, was ich mir indes überhaupt nicht vorstellen kann, ist die Sorge wegen elastischer Schnüre; ich kenne zwar nicht die Qualitäten von Angelschnüren, jedoch sollte die Dehnung bei den kurzen Längen nicht im geringsten einen Einfluß auf die Betätigung des Rollventils haben, schon allein deshalb, weil die Schnüre ohnehin ständig mit gleichem Zug gespannt bleiben, unabhängig von der Stellung der Balgplatte.

    Im Gegenteil, häufig findet man zwischengefügte Zugfedern, gleichsam elastische Schnüre, welche verhindern, daß sich kleinste kurze Balgplattenbewegungen sofort auf das Rollventil übertragen.


    Was heißt das, "das es ziemlich verzögert ist"?


    Ein Stahlseil würde ich nicht verwenden, habe ein solches auch noch nirgends in einer Balganlage gesehen, im Gegenteil, ich könnte mir vorstellen, daß ein solches zu steif sei, um über die Schnurlaufrolle geführt zu werden.


    Nochmals zur Wippe versus Schnurlaufrolle: Die "Profis" verwenden durchwegs die Rolle, ich habe noch in keiner Orgel Wippen gesehen, über welche das Rollventil betätigt wird. Ich dagegen verwende diese wohl nicht sehr professionelle Methode, da ich mit verschieden langen Hebelarmen der Wippe den Weg der Balgplatte zu dem Weg des Rollventils einstellen kann. Bei der Rolle fehlt naturgemäß diese Einstellmöglichkeit, das Ventil hat den gleichen Hub wie die Balgplatte.


    In der Hoffnung, einigermaßen verständlich geantwortet zu haben, grüßt Euch alle

    W o l f g a n g.

    Wie unser Jens bereits eingangs beschrieb, hatte auch ich einfach einen dünnen durchsichtigen Plastikschlauch u-förmig auf ein Brettchen mit Kabelschellen genagelt und dazwischen ein kurzes Stück eines Meterstabs beweglich angebracht, so daß ich immer den Unterschied der Wasserstände links und rechts ablesen kann.

    Der Italiener macht das schon ganz professionell, die von ihm gezeigte Mühe mit den gefrästen Rillen und anderen Zutaten würde ich mir nicht machen. Interessant finde ich die Mischung mit Tinte und Wasser, oder welche Flüssigkeit das auch immer sein mag, welche das Wasser dann grün färbt. Damit kann man dann sehr genau sehen, wo das Wasser steht, bei reinem Wasser ist das gar nicht so leicht.

    Wißt ihr näheres dazu, denn reine Tinte kann man wohl nicht nehmen, die würde ja wahrscheinlich auf den Schlauch abfärben.

    Wolfang.

    Lieber G. Eckhoff,

    es freut mich, daß das Rollventil mit 4 Registern "ohne Probleme" funktioniert, das ist eine gute Ausgangslage.

    Ich verstehe nicht, was damit gemeint ist: "Alle Gewichte auf die Seite des Ventils gelegt".

    Üblicherweise belastet man bei einen Schwimmerbalg die Balgplatte gleichmäßig-mittig, damit es nicht zu einseitiger Belastung der beiden Scheren kommt, wobei eine leichte Unsymmetrie sicherlich keine dramatischen Auswirkungen hat.


    "Ist das Gebläse zu schwach?" Das könnte sein, Laukhuffs kleine "Ventola"-Gebläse liefern 3 qm/min für "5 Orgelregister ohne 16"-Register"; also einfach nachschauen, was auf dem Gebläse-Typenschild steht.


    "Oder meint ihr, das legt sich wieder, sobald die Register drin sind?" Verstehe ich das richtig, daß die Pfeifen nicht eingesetzt sind? Dann müßten freilich die Schleifen geschlossen werden, denn aus den Kernspalten der Pfeifen entweicht wesentlich weniger Wind als durch die frei liegenden Löcher.


    54 Grad für die Oberfläche des Motors, also etwa so warm, daß man noch seine Hand darauf legen kann, halte ich für üblich, gerade wenn der Motor in einem geräuschhemmenden Kasten sitzt.


    Die neuen Gebläsemotoren von Laukhuff verfügen über eine Innenbelüftung des Gehäuses, wenn ich das aus den Photographien richtig erkenne, zudem über Temperatursensoren in den Wicklungen, über welche der Strom bei Überhitzung abgeschaltet werden kann. Somit kann ich mir nicht vorstellen, daß zusätzliche Kühlrippen notwendig werden. Alte Gebläsemotoren mit Standard-Normmotoren haben ohnehin Kühlrippen.


    In der Hoffnung, mit meinen Erfahrungshinweisen weiterhelfen zu können, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen aus Erlangen,

    Wolfgang.

    Wenn ich die Bilder in dem Laukhuff-Katalog:


    https://laukhuff.de/download/6…ctifiers-with-accessories


    richtig sehe, verwenden die "Profis" verhältnismäßig dünne Platten, Spanplatte oder MFD, indes werden spezielle Schaumstoffteile im Inneren eingeklebt, welche wohl den Schall absorbieren. Die Einlaß-Fläche besteht aus einem speziellen Filtermaterial, welches mit wenigen Millimeter Druckverlust den Wind einsaugen und dabei den Schall nicht so sehr nach außen dringen läßt.


    Ich verwendete bei meiner Kiste Tischlerplatte 19mm und klebte solche pyramidenförmige Schaumstoffteile auf die Innenflächen, welche ich als Verpackungsmaterial für elektronische Geräte hatte. Allerdings verzichtete ich auf das Einlaß-Filter und somit ist mein Kasten nicht vollkommen geräuschdicht.


    Es wäre schön, wenn andere Kollegen hier ihre Erfahrungen mitteilten,

    liebe Grüße aus Erlangen, Wolfgang.

    " Ich arbeite ohne Kreissäge,"


    Lieber Sames, das erstaunt mich sehr, das kann ich mir gar nicht vorstellen, machst Du alles ohne eine Kreissäge? Das wäre sicherlich sehr "sportlich", Altmeister Bormann erwähnt in seinem Heimorgel-Baubuch die Möglichkeit, ohne Elektrowerkzeuge zu arbeiten, gibt indes einen erheblich verlängerten Zeitbedarf zu bedenken.

    Frohes Schaffen, wie auch immer, mit oder ohne Kreissäge!

    Herzlichen Glückwunsch zur Fertigstellung des Registers; jeder hat so seine Vorgehensweisen, ich fertigte die Kerne immer individuell für jede Pfeife einzeln, aber es stimmt schon, man kann hier durch Rationalisieren Zeit sparen.

    Viel Freude am Bauen!

    Hier eine Skizze, wie das in der Reinhardt-Orgel gelöst wurde mit Balg und Rollventil:


    Von Hausorgeln und ihrem Bau - Balganlage


    Ansonsten hat das der Jens bereits gut formuliert; man müßte einmal eine gute Zeichnung im Internet suchen oder selber eine anfertigen, um die Zusammenhänge Gebläse - Rollventil - Balg anschaulich vorzuführen.



    Als mir in meiner Jugendzeit ein alter Orgelbauer ein gebrauchtes Gebläse verkaufte, meinte er, für ein kleines Instrument bräuchte man nicht unbedingt einen Balg, das Gebläse über einen längeren Schlauch an die Windlade anschließen, wäre ausreichend.

    Nun ja, bis zu einem gewissen Grad funktionierte das schon...


    Wolfgang.

    Grüß Gott, liebe Orgelbaufreunde!

    Neben dem angesprochenen Problem eines möglicherweise schlecht eingestellten Roll-Ventils (Jalusie) könnten auch zu schmale Ventile oder Kanzellen die Ursache für Druckschwankungen sein; also erst einmal prüfen, ob der Balgregulierung funktioniert, optisch, ob die Platte einigermaßen in der Mitte des Balggehäuses bleibt, und mit der Windwaage, ob der Winddruck im Balg stabil bleibt, dann im Kanal, dann im Ventilkasten.

    Viel Erfolg,

    Wolfgang

    Wenn man genau hinsieht, sieht man auf den Bildern des Jenaer Orgelbauvereins die hölzernen Unterteile der Glaspfeifen; ich nehme deshalb gleichfalls an, daß die Labien aus Holz gemacht sind und lediglich die Resonanzkörper aus Glas bestehen, immerhin eine interessante Abwechslung.

    In meinem Erstlingswerk verwendete ich für die beiden tiefsten Pfeifen des offenen 8-Fuß-Registers Kunststoff-Abflußrohre mit Durchmesser 100 mm; den Kern paßte ich als Holz-Scheibe in die Rohre. Mit Silberbronze gestrichen sahen die Pfeifen aus wie aus Metall, der Klang indes war nicht schön, was wohl vor allem an der engen Mensur lag, so wie wenn man eben in ein offenes Rohr hineinbläst...

    Mut zum Experimentieren wünscht Euch Wolfgang.

    ... für die Windlade, wobei ich sie nach einem Hinweis meines Orgelbauers nach einem historischen System (von wann?) unten offen bauen werde. Das heißt, die Ventile sitzen direkt auf den Schieden, die hinter dem Ventil mit Leder zugeklebt werden.

    Liebe Orgelbaufreunde!

    Eigentlich will ich hier nicht Jensens Beschreibungen seines Truhenbaus unterbrechen, da es mir indes wieder einmal gelungen ist, mich im Forum anzumelden, möchte ich die Chance nicht missen, auf vorstehend genannte Kanzellenbauart von Sames einzugehen; tatsächlich beschreibt, wenn ich mich nicht täusche, auch Altmeister Bormann, daß die Ventile auf den Schieden aufliegen, also ohne durchgängige Ventilauflageplatte mit den Ventilschitzen. Er beschreibt auch, entsprechende Zwischenstückchen zwischen die Schiede einzuleimen, auf welchen die Ventilenden aufliegen. Mir erscheint das sehr aufwendig und erfordert wohl auch äußerst genaues Arbeiten. Da ist mir eine ebene durchgängige Ventilauflageplatte wesentlich angenehmer, auch auf die Gefahr hin, daß Kanzellen möglicherweise nicht ganz dicht sind. Ich hörte von Orgelbauern, die in solchen Fällen durch die Ventilschlitze im Nachhinein dünnflüssigen Leim einfließen lassen, durch ständiges Drehen diesen an den Fugen entlang laufen lassen in der Hoffnung, die undichten Stellen damit zu füllen.

    Also das nur so als Zwischen-Anmerkung für Mitlesende, die sich Gedanken machen, nach welchem "System" sie ihre Laden bauen wollen und Dichtheitsprobleme befürchten,

    Wolfgang, nicht immer ganz dicht.

    Liebe Orgelbaufreunde!

    Wenn man auch augenblicklich Kontakte vermeiden soll, und das wird wohl noch länger so sein, interessiert mich das Thema, und so habe ich in dem Laukhuff-Katalog die beiden Teile angesehen. Ich muß eingestehen, daß ich die Anordnung nicht verstanden habe; ist es so, daß die abgewinkelten "Kontakte" an die Tasten seitlich angeschraubt werden und die Kontaktflächen dann beim Niederdrücken der Tasten die "Kontaktblöckchen" berühren, welche auf einer Querleiste unterhalb der Tasten montiert werden?


    Unabhängig davon habe ich mir auch die Gabellichtschranken im Laukhuff-Katalog Nr. 8 angesehen, auf der Seite 8.60 (=pdf Seite 60) gbit es da welche mit bis zu 32 Lichtschrankenschalter im Tastenabstand auf einer Platine montiert. Ich nehme an, daß es für jede Lichtschranke einen Operationsverstärker gibt, welcher am Ausgang ein Signal mit 20 mA zur Verfügung stellt. Dieses Signal ist für Magnete zu schwach, so daß noch eine "Platine mit Leistungsverstärkern" auf Seite 8.54 (pdf 54) notwendig wird. Ich kenne nicht die Preise für diese edlen Teile, für professionelle Orgelbauer ist das sicher eine enorme Zeitersparnis, gerade wenn sie sich nicht mit dem Löten von Elektronikschaltungen abgeben wollen.


    Für uns "Laien" scheint mir eine einfache Schaltung mit einem einzigen Transistor sehr reizvoll, wie sie der Jens vorstehend abgebildet hat, man müßte halt einmal für eine Taste eine Probeschaltung aufbauen, um die richtigen Bauteilewerte zu ermitteln.


    Ich grüße Euch am Faschingssonntag, wünsche einen frohen Kehraus, wie auch immer, und dann natürlich auch eine gesegnete Fastenzeit,

    Wolfgang.

    "Ich habe auch eine kleine Orgel, die in Ermangelung einer Pfeifenorgel seit mittlerweile 4 Jahren in unserer Kirche als Dauerleihgabe steht"

    Hallo Christian, das ist etwas ganz besonderes, wenn man seine Orgel einer Kirche als "Dauerleihgabe" überläßt; tatsächlich spielte auch ich mit dem Gedanken, für eine Kapelle, zum Beispiel in einem Friedhof, eine Orgel zu bauen, sie hätte dann jedenfalls eine breitere Entfaltungsmöglichkeit als im eigenen Heim. Schreib' doch einmal ein bißchen was darüber, wenn Du Lust hast.


    Ja, Jens, in der Tat ist es immer wieder so anregend, deine Photographien hier zu betrachten, ich möchte es so beschreiben, daß ich in gewisser Weise mitfiebere, als wäre ich mit dabei bei dem Bau!

    Zu dem Schleifen oder Hobeln der Kanzellenschiede: Ich hab' mir das bei meinen Laden erspart, als ich gemerkt habe, daß es nur noch schlimmer wird, wahrscheinlich hab' ich mich auch zu blöd angestellt: Kaum hatte ich links einigermaßen gleiche Höhen, waren sie auf der rechten Seite naturtgemäß zu hoch; hatte ich auch diese Seite egalisiert, war die linke Seite wieder zu hoch und so fort, ich kam mir vor wie der schlaue Fuchs, der vom Käse der sich streitenden Besitzer wechselweise abbeißt.

    Schließlich fertigte ich die Lade nochmals neu und beschränkte mich darauf, alle Schiede mit einem feinen Kreissägeblatt auf gleiche Höhe zu sägen und diese dann ohne weitere Nachbehandlung zu verleimen. Dank dicker Leimwulsen, welche ich vor dem Aufsetzen des Fundamentsbretts auf die Schiede aufstrich, hatte ich keine Durchstecher.

    Das nur als Hinweis für Mitlesende, die sich vielleicht sorgen, wie genau das mit den Schieden gehen muß, also nur Mut, nach meiner Erfahrung genügt die Genauigkeit der Säge.


    Alles Gute weiterhin, viel Freude beim Bauen!

    Lieber Jens,

    herzlichen Dank für deinen ausführlichen Bericht und den Photographien! Zu den Ventilen möchte ich anmerken:

    Im Bereich des hinteren Führungsstiftes, also etwa 1 cm vom Ventilende entfernt, macht man den Ventilkörper niedriger, etwa 3 bis 5 mm, damit sich der Stift beim Öffnen des Ventils nicht im Loch klemmt. Auf diese Weise braucht man kein Langloch. Ich bohrte mit dem Durchmesserwert des Stiftes und feilte dann vorsichtig mit einer kleinen Rundfeile, bis der Stift ohne Zwängen durch das Ventilloch paßte, dabei immer wieder probieren, damit man nicht zuviel aufweitet und sich ein Spiel ergäbe. Wenn ich das richtig sehe, hattest Du dir große Mühe gemacht wie bei zweiarmigen Tasten. Bei den zweiarmigen Tasten kann man im Bereich des Stiftes, also der Auflage auf dem Wagbalken, das Holz nicht niedriger sägen, da es sich sonst durchbiegen würde, gar brechen.


    Und zu dem Spunddeckel-Auf-und-Zu-Machen:

    Mache anstelle der Schrauben einfach "Vorreiber", kleine einarmige Hebel, 2 cm lang, welche, am Rand einseitig angeschraubt, ohne Werkzeug drehbar sind und den Spunddeckel freigeben. Auch bei Kirchenorgeln macht man das so, Walcker verwendete dicke Blechstücke, damit der Organist im Notfall ohne Werkzeug schnell öffnen kann, um beispielsweise ein herausgesprungenes Ventil wieder einzusetzen. Bei meinem Örgelein sieht das so aus:

    https://c.web.de/@337511999548168494/pBuHdYdjQ2a-FYg_0Zxh1Q


    Die unteren vier Vorreiber vor dem Spundbrett sind über den Tasten zu erkennen, die oberen vier werden von dem Notenbrett verdeckt.


    Nun verbleibe ich mit dem Wunsch guten Gelingens, herzlichen Glückwunsch zu der dichten Windlade, alles Gute Dir und euch allen im Neuen Jahr,

    Wolfgang.

    Hallo Eckhoff, stelle einfach deine Fragen, dafür ist das Forum da, um nach Möglichkeit Antworten zu erhalten. Ich finde es schön, daß Du uns hier gefunden hast; auch ich begann als Schüler, mich für den Orgelbau zu interessieren, doch ohne Internet hatte ich damals keine Chance und konnte erst als Student damit beginnen.

    Warum nimmst Du Mahagoni? Gibt sicherlich für die Prospektpfeifen ein besonderes Aussehen, wenn man das dunklere Holz mag, ansonsten möchte ich für kleine Pfeifen durchgängig Hartholz empfehlen, für größere dann nur den Kern und die Labien aus Hartholz.

    Die Maße der Kernkammer sind nicht so wichtig, wichtig ist vielmehr eine sauber gearbeitete Kernspalte und scharfe Labien, bei Gedackten dicht schließende Spunde.

    Als Mensurtabelle empfehle ich Arndt Brünners Mensurenrechner:


    https://www.arndt-bruenner.de/hausorgel/CalcMens.htm


    Das ist ein ganz geniale Sache, damit kann man die Maße einer jeden Pfeife ausrechnen lassen, bei beliebigen Mensuren, zum Beispiel für -5 bis -10 Halbtöne nach Töpferscher Normalmensur.


    Gutes Neues Jahr, Dir und allen Mitlesenden,

    liebe Grüße aus Erlangen, Wolfgang.