Cavaillé-Coll-Stil

  • Wer hat schon versucht, eine kleine Hausorgel im Sinne Cavaillé-Coll zu bauen? Und Erfahrungen damit gesammelt?

    (Besonderheiten, Lautstärke, Eingrenzung des Repertoires, Disposition...)

    (z.B. im Anlehnung an eine Chororgel oder oder oder)

    Grüsse von

    François

  • Hallo Francois!



    Als Vorbild für eine Hausorgel im Stile Cavaillé-Colls wäre vielleicht das Instrument von Ch. M. Widor brauchbar. Es wurde 1892 von Gabriel Cavaillé-Coll gebaut. Die Manuale haben mechanische Schleifladen, das Pedal steht auf einer pneumatischen Lade (Kegellade??). Freistehender Spieltisch.



    Disposition



    Grand Orgue (C-g3)

    Montre 8'

    Flûte harmonique 8'

    Prestant 4'



    Récit expressif

    Bourdon 8'

    Gambe 8'

    Voix céleste 8'

    Flûte octaviante 4'

    Basson-Hautbois 8'

    Trompette 8'



    Pédale (C-f1)

    Soubasse 16'



    Pédales de Combinaison

    Appel Soubasse

    Appel Basson-Hautbois

    Tirasse G. O

    Tirasse R.

    Copula

    Octaves graves du R. sur G. O.

    Expression R



    Die Orgel steht seit Mitte der achtziger Jahre in der Kirche Saint-Rémi in Selongey (Côte d'Or).



    Ein ähnliches Instrument steht im Priesterseminar Herz Jesu in Zaitzkofen (bei Regensburg). Die Orgel wurde 1905 von Mutin-Cavaillé-Coll gebaut und bei M. Roussier in Paris aufgestellt. 1980 kam sie in das Priesterseminar nach Zaitzkofen und wurde bei der Aufstellung umgebaut. Anstelle der Voix céleste kam eine Octave 2' ins Récit (Wann das Plein-jeu eingebaut wurde weiß ich leider nicht). 1999 wurde die Orgel durch Orgelbau A. Ziegltrum renoviert und die Voix céleste nach der Mensur der Gambe rekonstruiert. Der Spieltisch ist freistehend. Ahnlich wie bei Widors Hausorgel steht der Bourdon von C bis f1 auf einer pneumatischen Lade.



    Grand Orgue (C-g3)

    Bourdon 16' C-f1 auf pneumatischer Lade

    Principal 8'

    Flûte harmonique 8' C-H aus Holz, ab c2 überblasend

    Salicet 4'



    Récit expressif

    Cor de nuit 8'

    Viole de Gambe 8'

    Voix céleste 8' 1999 rekonstruiert

    Flûte octaviante 4' C-e1 gedeckt, ab f1 offen überblasend

    Plein-Jeu 4r 1 1/3' wahrscheinlich nicht original; früher

    vielleicht Basson-Hautbois 8'(?)

    Trompette 8'

    Trémolo



    Pédale (C-f1)

    Soubasse 16' Transmission aus Bourdon 16' in GO



    Tirasse G. O.

    Tirasse R.

    Octaves graves du R. sur G. O.

    Appel Principal und Salicet (G. O.)

    Appel Trompette und Plein-Jeu (R.)



    Übrigens:

    Von dieser Orgel gibt es eine sehr schöne CD-Aufnahme mit

    P. Leonhard Amselgruber (Boely, Pierné, Franck, Brahms, Bonnet, Jongen, Gigout, Dupré.......). Erschienen im Psallite-Verlag (Düsseldorf)



    Viel Glück beim weiteren Orgelbauen wünscht Ihnen

    D. Seisenberger