Register der Hausorgel


  • Lieber Augustinus,

    ich freue mich über Deine Begeisterung für den Orgelbau und wünsche Dir für den Bau Deiner Orgel viel Erfolg. Habe ich Deine Frage richtig verstanden, dass Du gerne einen Kommentar zu der geplanten Disposition hättest?

    Mir fällt bei den genannten Registern zunächst auf, dass im Manual alle Achtfußregister (Quintade, Viola da Gamba, Krummhorn) sehr obertonreich sind und wenig Grundton geben. Um genügend Basis im Zusammenklang mit den höheren Registern zu haben, wäre zu überlegen, statt der Quintade ein Gedackt zu bauen. Beide Register sind gedeckt, aber sie unterscheiden sich durch die Mensur: Das Gedackt ist im Vergleich zur Quintade weiter. Aber das weißt Du bestimmt schon. In manchen Orgeln ist die Quintade fast so weit wie ein Gedackt und klingt dann auch beinahe wie ein Gedackt. Falls Du eine Quintade bauen möchtest, dann nicht zu eng. Wie gesagt, ich würde ein Gedackt empfehlen.

    Häufig sind in Hausorgeln Mixturen, Zimbeln oder Scharf eingebaut und werden dann kaum benutzt. Klangkronen müssen in einer Hausorgel besonders leise und zart intoniert werden, sonst hat man keine Freude dran. Im Wohn- oder Musikzimmer ist der Klang trocken und man hat die Ohren dicht an den Pfeifen, viel näher als bei vielen Kirchenorgeln. Ich persönlich würde auf eine Klangkrone verzichten. Mir würde Prinzipal 2` als höchstes Register völlig genügen. Statt einer Mixtur würde ich Nasard 2 2/3`empfehlen oder z.B. eine Flöte 8` im Diskant, also als halbes Register in Achtfußluge. In historischen Hausorgeln aus der Schweiz oder aus Holland gibt es oft einen zarten Prinzipal 8` als Diskantregister. Falls Du aber eine Klangkrone für unverzichtbar hältst, wäre ein flötiger 1 1/3` eine Möglichkeit.

    Einen 10 2/3`habe ich in einer Hausorgel noch nicht gehört, vermute aber, dass ein akustischer 32`- Klang in einem Wohnraum übertrieben ist, nicht gut klingt und sich der Aufwand nicht lohnt. Bei Hausorgeln ist es besonders wichtig, platzsparend zu bauen. Ist Dir der Klang des 10 2/3` so wichtig, dass Du dafür so viel Platz im Zimmer opfern möchtest?

    Das Fagott müsste leiser als üblich sein, um die anderen Register nicht zu dominieren, oder Du kannst es dann nur für Solostellen benutzen, wo das Pedal lauter als die Manualregister klingen soll. Alternativ könntest Du labial ein Register als 8` oder 4` einplanen.

    Mit drei Pedalregistern hast Du im Verhältnis zu den Manualregistern sehr großzügig geplant. Viele Orgeln haben nur einen Subbass 16`, sind dann aber auf die Pedalkoppel angewiesen. Baust Du eine Pedalkoppel? Wenn ja, könntest Du mit weniger als Deinen drei Pedalregistern auskommen. Falls Du keine Pedalkoppel baust, ist das Fagott vielleicht keine schlechte Idee, sofern es nicht zu laut gerät.

    Viel Spaß beim Planen und Bauen wünscht

    Pepe

  • Grüß Gott,

    erstmal sei gesagt, dass es sehr schön ist, dass du mit dem Bau einer Hausorgel beginnst. Nun zu deiner Frage.

    Wie Pepe schon gesagt hat würde ich ein Gedackt 8‘ statt der Quintade verwenden. Außerdem würde ich statt der Mixtur eine 1‘ Flöte nehmen, da die Mixtur in einem kleinen Raum ohne Nachhall nicht sehr schön klingt. Viele weichen auch auf ein 2/2 3‘ aus das klingt mir persönlich aber etwas zu „näselnd“ wie eine gedeckte Zungenstimme falls du es magst würde das aber natürlich auch gehen.


    Den 10 2/3‘ würde ich in einem Haus nicht empfehlen, da das etwas zu viel „wumms“ hat… das ganze würde wahrscheinlich auch nicht gut klingen, da sämtliche Gegenstände, die Lose irgendwo rumliegen anfangen zu klirren und Geräusche zu machen (Sogar bei uns in der Kirchen hat man ein schreckliches Geräusch der Fenster, sobald man im 32‘ Bereich etwas macht).


    Ansonsten noch viel Spaß beim bauen.

    LG

  • Danke für Ihre Antwort. Ich kann es aus der Gestaltung der Zimbeln nicht herausnehmen, da es mir von einem sehr guten Kantorenfreund in Budapest als Geschenk für meine Heimatorgel geschenkt wurde. Er hat es übrigens für 400 Euro gekauft, konnte es aber nicht gebrauchen.

    Ich nehme Quintbass aus den Plänen.