Liebe Hausorgel-Freunde,
gestern hatte ich erstmals in unserer Kirche ein Problem mit einem dauernd klingenden Ton; wenn auch hier das "Hausorgel"-Forum ist, so weiß ich, daß ich auf diesem Weg viele Fachleute ansprechen kann, die mir einen Rat zu einer "Kirchen"-Orgel geben können:
Registerkanzellen, ursprünglich pneumatische Traktur, seit 60 Jahren Ersatz der Röhrenpneumatik durch Elektromagnete, waagrecht liegende Membranleisten;
ein Ton klingt dauernd, und das bei allen Registern. Tatsächlich bleibt der zugehörige Elektromagnet hängen, auch wenn die Taste losgelassen wird und der Magnet stromlos wird.
Wenn ich den Hebel, der den Stößel für das Bälgchen betätigt, mit der Hand bewege, geht der Hebel zurück und der Ton ist entsprechend aus. Wenn man indes die Taste im Spieltisch drückt und der Magnet entsprechend anzieht und den Kipphebel betätigt, so bleibt dieser in der angezogenen Stellung hängen, auch wenn man die Taste wieder losläßt und der Magnet stromlos wird.
Kann es sein, daß es sich um einen Art Rest-Magnetismus handelt, Remanenz-Erscheinung? Obschon beruflich vom Elektrofach kam mir dieses Problem bisher noch nicht vor, weder in der Arbeit, noch bei der Orgel. Gibt es jemand unter Euch mit diesbezüglicher Erfahrung?
Als provisorische Abhilfe befestigte ich mit dem aufgebogenen Draht einer Büroklammer einen Ringschlüssel an den Kipphebel, so daß dieser durch das zusätzliche Gewicht heruntergezogen wird; eine Dauerlösung ist das freilich nicht, schon allein, daß ich nicht 100 Ringschlüssel habe! Erstaunlich finde ich es, daß es ein einziger Magnet ist, der jetzt, nach 60 Jahren Probleme bereitet...
Es handelt sich um Magnete, wie hier auf dem Foto der Neukircher Orgel zu sehen: Neukircher Orgel, Probleme mit den Elektromagneten
unsere Orgel in der Erlanger Bonifazkirche hat die gleichen Magnete.
Herzliche Grüße, Wolfgang.