Wie bereits im Hausorgel-Beitrag erwähnt, möchte ich gerne mein Projekt vorstellen.
Die Ausgangslage: wir wünschten uns für unser Renaissance-Consort ein maßgeschneidertes Continuoinstrument, was in den Kofferraum passt und leicht zu transportieren ist. Eine herkömmliche Truhe kam wegen der Größe nicht in betracht . Da immer ein Bassinstrument (Gambe) mitgeht, benötigen wir nur 3 Oktaven. Die Gehäuseabmessung ergab sich also aus der längsten Pfeife c° und ist 54x54x84. Verwendet wurden Pfeifen vom Gedackt 8´ einer abgebauten Orgel. Kleine Oktave Fichte, eingestrichen Eiche, zweigestrichen Zinn, alle umgebaut und umintoniert. Die Basslage hat viel Volumen, die Diskantlage ist in der Lautstärke abnehmend, dafür mit viel Strich intoniert und zeichnet dadurch wunderbar. Die Mensur ist für eine Truhe ziemlich weit und der Windbedarf dementsprechend hoch, zur Windversorgung dient ein Gebläse von Organparts. Die Tragfähigkeit ist beachtlich und das kleine Instrument füllt problemlos unsere große Kirche, kann aber auch gut im Wohnzimmer gespielt werden.
Winddruck 63 mm, ein kleiner Keilschwimmer mit Bleigewicht als Puffer, Druckstabilisierung über Verschleichwind (funktioniert wirklich!). Bei den Holzpfeifen sind zur Windregulierung die Kondukten unten eingerieben, die Metallpfeifen stehen offen. Die Stechertraktur ist leicht gefächert. Gehäuse, Windlade und Tastatur sind Eigenbau – die Tragegriffe Zuarbeit.
Das Instrument wiegt durch die wirklich sehr kompakte Bauweise 47 kg.
Die Truhe wurde, da keine Werkstatt vorhanden, in 18 Monaten überwiegend im Wohnzimmer gebaut.