Bau romantische Recycle-Hausorgel

  • Hallo zusammen



    Ich baue eine Hausorgel, blogge hier dann jeweils den Fortschritt, habe folgendes vorhandenes Material:

    Schwegel 1' Dr. Hajo Stenger (sehr grobe Stimmversuche mit Stimmhammer)

    Spitzflöte 2' Dr. Hajo Stenger (neu, von verstorbenem Vereinsmitglied AKG Hausorgelbau)

    Oktave 1' Dr. Hajo Stenger (aus Hausorgel Umbau übriggeblieben)

    Prinz. 4 'v. Schweden Schätzung 1970 (keine Kernstiche, Ladach, 1 Pfeife ziehmlich lädiert) Ladach Wuppertal

    Prinz. 4' Bern Heiliggeist (Kernstiche, Seitenbärte Goll 19. Jh) C - g/ +Mixturteile

    Prinz. 8' Holz antiquarisch Kontra B-H)

    Holzgedackt Gr. Oktave Bern Heiliggeist Goll 19. Jh

    Subbass 16 Kloster Ingolstadt Karl Selig (Zink inkl mech. Lade)

    Bourdon 8' Zinn-Blei (Gr. Oktave Holz) Mühlheim St. Josef Thüringen 1905, Klais Bonn

    Traversflöte 4' ntg Weise neu Meisinger

    Aeoline 4' C-f''' Zinn-Blei Weise antiquarisch (Patina / Stempel ist irgendwie 1870 hin)

    Aeoline 8' C-H Zinn-Blei Weise antiquarisch (Patina antiquarisch)

    Larigot 1 1/3' Weise Meisinger neu

    Holzgedackt 8 ab d1-f3 ca. 1 Oktav Kirche Herdern Ostschweiz teilw. Haas 1847 ? Witwe Bollinger Kreuzlingen

    Holzgedackt 8 ab c0-e1 ca. 1 Oktav Kirche Herdern Ostschweiz teilw. Haas 1847 ? Witwe Bollinger Kreuzlingen

    HolzFlöte 4' ab e1-f3 Oktav Kirche Herdern Ostschweiz Klingler/Stehle Witwe Bollinger Front/Rückseite aus Ebenholz

    HolzFlöte 4' C-e1 antiquarisch Weise

    Salicional 8' C-f''' (Weise antiquarisch 1951 (Weidenpfeife, Gr. Okt gedackt/gekröpft) Mosel Bernkastel-Kues)

    Larigot 1' Weise Meisinger neu

    Oktave 2' C-f' Weise antiqaurisch als Prinzipalreserve (Habe Manco Quinte 2 2/3, Prinzipal 2' Lage in der Grossen Oktave)

    Neogotischer Orgelprospekt Eiche

    Druckwind Harmonium Steinmeyer aus den 70er Jahren

    Pedal c-f 30 Töne

    Man I c-c'''' 61 Töne

    Man II c-c'''' 61 Töne



    Windladen:

    Subbass lade mech C-d' (plus( dis'-f) eine kleine Erweiterungslade mit Kondukten zu Gedackt 8')



    Basswindlade gross: Kegellade mit doppelter Ansteuerung Pedal/HW (System Haas 1840)



    (HW-PED) Bourdon 16' (C-H akustisch 52/3') Kondkute/Verführungen Bourdon 8'

    C-f' Bourdon 8'

    Prinzipal 8'

    Aeoline 8'

    Oktav 4'



    Basswindlade klein Schleifenlade

    Spitzflöte 4' Wechselschleife und Rückschlagventile

    C-f'

    Quinte 2 2/3' Wechselschleife und Rückschlagventile

    Flautino 2' Wechselschleife und Rückschlagventile

    Terzflöte 1 3/5'



    Diskantwindlade Schleifenlade



    Bourdon 16' (Verführungen Bourdon 8')

    (HW-Super NW bis c''') Bourdon 8'

    fis'-c'''' Prinzipal 8'

    Aeoline 8'

    Spitzflöte 4' Wechselschleife (super NW)

    Oktav 4'

    Quinte 2 2/3' Wechselschleife (super NW)

    Flautino 2' Wechselschleife (super NW)

    Terzflöte 1 3/5' (Larigot 1' gerückt)



    Windlade Nebenwerk Schleifenlade

    (NW)

    C-c'''' Gedackt 8'

    Salizional 8' (C-E gedeckt, Rest Gr. Oktave gekröpft)

    Traversflöte 8' (C-H Transm. Gedackt 8')

    RohrQuintade 8' (vacat, später Marke Eigenbau).

    Holzflöte 4'

    Harmonium Pedal Bombarde 16', Corno 8'

    HW Harmonium Euphonia 16', Harmonikaflöte 8', Clarine 4'

    NW Harmonium Klarinette 8', Seraphine 8'



    daraus resultierende Disposition



    Pedal Subass 16', Echobass 16', Bourdon 8', Oktavbass 8', Aeolbass 8', Choralbass 4', Bombarde 16', Corno 8'



    HW Bourdon 16', Bourdon 8', Prinzipal 8', Aeoline 8', Oktav 4', Spitzflöte 4', Quinte 2 2/3', Flautino 2', Terzflöte 1 3/5', Euphonia 16', Harmonikaflöte 8', Clarine 4'



    NW Gedackt 8', Salicional 8', Traversflöte 8', Quintade 8', Holzflöte 4', Quinte 1 1/3', Spitzflöte 2', Sifflet 1', Klarinette 8, Seraphine 8'



    Koppeln II-I, I-Ped, Super I-I

    ganze Orgel im Schweller (dämpfender Schallkasten)

    feste kombinationen pp, p, mp, mf, f, fff



    Traktur Mechanisch, Registratur Pneumatisch



    Dimensionen Gehäuse 4mx1.7m 2.8m hoch

  • Hm, wie eine romantische Orgel klingt das nicht gerade:



    Diese hätte eigentlich eine dynamische Abstufung zwischen den Manualen (leisere Register wie Aeoline nicht auf dem 1. Manual).



    Die höheren Register im II. Manual funktionieren definitiv nicht, WENN die Register romantisch intoniert sind. Sind sie nicht romantisch, sondern barock (oder neobarock) intoniert, wird es auch keine romantische Orgel werden. Bei Flautino 2´ (respektive Terzflöte 1 3/5´) als höchster Stimme im Hauptwerk, wäre im II. Manual eher beim 4´ Schluß (z.B. Gemshorn 4´ - oder eben die erwähnte 4´-Flöte).



    Was sollen die Wechselschleifen? Bei einer romantischen Orgel haben die eigentlich keinen Sinn! Auf welches Manual hin sollen die Register intoniert werden?



    Wie soll denn intoniert werden? Romantisch oder anders? Welcher Winddruck ist vorgesehen? Reichen in der Windlade vom II. Manual überhaupt die Kanzellenquerschnitte und die Ventilöffnungen für eine romantische Intonation (und Disposition)? Gibt es Stoßfänger-Bälge?



    Irgendwie klingt das für mich doch ein bisschen nach der "eierlegenden Wollmilchsau" - der versuchten Universalorgel der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, die eigentlich fast nie überzeugend gelang...



    Was das einzubauende Druckwindharmonium angeht:



    Es kann eine Bereicherung sein, wenn die Orgel in einem Raum steht, der im Sommer wie im Winter eine sehr gleichbleibende Temperatur hat. Ansonsten gilt: Bei Zimmertemperatur ergibt eine Schwankung von 1° eine Verstimmung der Labiale um 0,7Hz bei a = 440Hz - eine Oktave höher verdoppelt sich die Schwebung, usw.



    Die andere Frage ist, ob das Harmonium von der Klangstärke her zum Pfeifenwerk passt: Wenn man es an sich laut genug machen kann, wäre eine "Schweller im Schweller" für das Harmonium wünschenswert - ob per Windschweller oder per Schwelljalousien wäre zu überlegen...



    meint, freundlich grüßend,

    Oliver

  • Grüsse dich auch freundlich Oliver



    Danke für Deinen Input. Ich kann Deine Einwände gut nachvollziehen. Gratuliere Dir noch zur Fertigstellung / Einweihung deiner Orgel in Berlin. Ich habe den Youtube Link sehr genossen, welchen Du uns im Forum mitgeteilt hast, die Orgel ist gelungen. Alles Stücke die ich selber an einem Konzert einmal gespielt habe (ausser Aquarium habe ich nur im Notenkasten, habe es aber nie aufgeführt, nur mal so darin herumgestöbert)... das Video war für mich eine super Inspiration, dies mal aufzuführen.



    Konntest Du das Fagott 16' welches ich Dir vermittelt habe gebrauchen? - hast du es in Deiner Orgel auf durchschlagend 8' umgebaut?



    Als Vorbild für die Disposition meiner Hausorgel habe ich "meine" Kirchenorgel genommen Baujahr 1892 von Theodor Kuhn (ein Schweizer Schüler von Weigle)



    Photo Disp./Registartur Links:

    Photo Disp./Registartur Rechts:



    Es ist eine frühromantische Orgel, wo 2. Manual bis Flautino 2' hochgeht (die anderen hohen Register Oktave 2' und Scharf 1' kommen von einem eigentlich blöden neobaroken Umbau in den 70er Jahren, die Register waren ursprünglich Aeoline 8' und Konzertflöte 8'), und Superkoppeln sind zu dieser Zeit noch nicht erfunden (wegen Superkoppeln gehen die späteren orgeln nur bis 4' auf dem 2. Manual). 5 Jahre später hat derselbe Orgelbauer dann ausgebaute Superkoppeln gebaut, und keinen 2' mehr... Mixtur im HW ist eine 3 fache 2 2/3' Terzmixtur, ohne Repitionen, also eine CornetMixtur. Darum der hier in meiner Disposition die Quint Terz Superoktave gewissermassen als Vorabzug der Mixtur im HW, alle Cornetregister ab 4' stehen alle unter einem Ton-Ventil. Kegellade hat Klangliche Nachteile bei hohen Fusstonzahlen ab 4’.



    Bezüglich Kanzellendimensionen II. Manual: Die Windladen will ich alle selber bauen, werde mit der mechanischen HW Kegelbasslade beginnen Dimensionen für Windkanäle Windlade werde ich von meiner Kirchenorgel übernehmen, (oder Konstruktionszeichnung Haas 1840), falls ich gute Erfahrungen mache, dann bin ich versucht die Laden vom II. Manual auch als Kegellade zu machen. Es könnte gut sein, dass es für die Grosse Oktave HW nochmal eine separate Lade gibt… um Platz zu sparen. Die gewonnene Erfahrung beim Bau der Kegelladen wird mich hier weise machen, die Entscheidung Kegellade für das II. Manual könnte sich aber zu einem Platzproblem entwickeln. Auf der anderen Seite stehen auf der Grossen Oktave wo es am meisten Wind braucht nicht so viele 8' Register, Traversflöte transmitiert von Gedackt, Salicinal braucht nicht viel wind, Rohrquintade ist vacat, und ein 4'? ich habe mit meinem Mund geprüft: Diese pfeifen brauchen wenig Wind zum sprechen, sind eben professionell gebaut und bereits vorintoniert.

    Ja, selbstverständlich wird es einen "Manuellen" Fusss-Windschweller geben, welcher für eine gewisse Zeit HARMONIUM-Dynamic Anschwellung erlaubt, der Blag des Harmoniums wird vom MagazinBalg (mit höherem Winddruck 70mm Wassersäule) direkt gespeist, hat ein Rückschlagventil zum Magazinbalg, mit dem Fuss kann ich dann auf den Harmoniumbalg via Pedal Druck ausüben. Das Harmonium hat Forteklappen für jedes Werk separat. Die Pfeifenladen bekommen einen Spielwindbalg mit tieferem Druck, um die historischen Pfeifen möglichst wenig/nicht umintonieren zu müssen, werde ich noch folgendes versuchen: Vorteil der Kegellade ist, dass Register mit verschiedenem Winddruck betrieben werden können.



    Darüber dass das Pedalharmonium zu leise sein könnte mache ich mir keine Sorgen (die Bombarde 16' schmettert und ist ganz schön laut und ist wunderschön, das Harmonium hat in Brüssel einer Kirche bestens erfolgreich über Jahrzehnte beschallt), ich mache mir eher Sogen dass die Prinzipale zu laut werden könnten. (Darum Blindpfeifen im Prospekt, Prinzipale im Orgelkasten). Notfalls werde ich mir die historischen Prinzipale, durch moderne meiner Hausorgel angepasste Geigen?-Prinzipale wechseln müssen. (Neukauf vom Fachmann mit Intonation)

    Ich liebe eher die feinen pastellartigen Klangfarben, darum finde ich die Aeoline im 1. Manual besser, diese kann mit Bourdon z.B. 2. Manual begleiten wenn es cantus firmus machen sollte. Die Aeoline wird als einziges Register im Prospekt und ausserhalb des Orgel Kastens stehen, neben dem Prospet mit den "blinden Prinzipalen 8'" (Photo wo der Prospektaufbau klar wird folgt). Bei meiner Kirchenorgel finde ich die Gambe als ziehmlich hell und grob und wahrscheinlich grässlich im Wohnzimmer. Darum steht da die Aeoline 8' als Dolce 8' Ersatz welche im 1. Manual schön zeichnet und gut mit dem Lieblichen Bourdon 8' gut verschmilzt. Der Entscheid die Aeoline auf 1. Manual zu nehmen kommt auch von der Bauhöhe. Ich möchte für das 2. Manual nicht dieselbe Bauhöhe vorhalten müssen wir für das 1. Manual.

    Gedackt 8' und Salicional 8' vom 2. Manual können dem Prinzipal 8' trotzdem Stirn bieten, sind aber doch: etwas schwächer und beide 8-Fuss Register haben Bauhöhe von einem offenen 4' in der grossen Oktave, das gibt im Orgelgehäuse zusätzlichen Platz... für Mechanik + Spielbalg. Orgelmotor, elektrische Drosselsteuerung, mechanischer Windregler Magazinbalg sind im Nebenzimmer.

    Nun noch Stellungnahme zu den hohen Stimmen mit transmittierten Fusszahlen im 2. Manual. Dies bildet den neobarocken Teil meiner Kirchenorgel ab, die hohen Register werden allgemein äusserst leise und fein intoniert, sollen nur einen aufhellenden Farbtupfer geben. Aber es kann schon sein, dass hier dann die Intonierung dann Suboptimal ist. Dies ist aber bei meiner Kirchenorgel auch so…



    Danke und Gruss



    Walter

  • Konntest Du das Fagott 16' welches ich Dir vermittelt habe gebrauchen? - hast du es in Deiner Orgel auf durchschlagend 8' umgebaut?





    Durchschlagend war es (bis auf einen Ton, der bei einer Reparatur mal auf aufschlagend geändert wurde. Ich habe es im Pedal als 16´ und als 8´ Spielball, im Manual als 8´ - dafür habe ich eine Oktave ergänzen lassen. Leider hat sich herausgestellt, daß dieses Register nie richtig funktioniert haben kann: Das Volumen der Stiefel ist VIEL zu klein, bei dem bisherigen Querschnitt müßte das C 16´ eine Stiefellänge (!) von 220cm haben. Nun sind alle Stiefel so groß wie möglich neu gebaut (im Baß ansteigend von 1/4 des gewünschten Volumens) ein Teil ist auch schon eingebaut, nach und nach folgt der Rest.





    wegen Superkoppeln gehen die späteren orgeln nur bis 4' auf dem 2. Manual





    Nein, das ist nicht der Fall - man findet extrem viele romantische Orgeln ohne Superoktavkoppel, die im II. Manual mit 4´ enden, kleinere Dorforgeln mit nur einem Manual auch, die nichts höheres haben. Das liegt nicht an Oktavkoppeln, sondern an der dann wirklich romantischen Intonation: Die Pfeifen werden so stark erregt, daß der 2. Teilton (1. Oberton) deutlich hörbar mitklingt. Beim offenen 4´ ist das der 2´-Ton.





    Bei der von Dir erwähnten Orgel dürfte sich das im Zwischenstadium der beiden Intanationsarten befunden haben - wahrscheinlich waren die 8´ oder ein Teil von ihnen schon etwas in romantische Richtung intoniert, die höheren Register dann zunehmend barocker (weniger erregt).





    Ja, selbstverständlich wird es einen "Manuellen" Fusss-Windschweller geben, welcher für eine gewisse Zeit HARMONIUM-Dynamic Anschwellung erlaubt, der Blag des Harmoniums wird vom MagazinBalg (mit höherem Winddruck 70mm Wassersäule) direkt gespeist, hat ein Rückschlagventil zum Magazinbalg, mit dem Fuss kann ich dann auf den Harmoniumbalg via Pedal Druck ausüben. Das Harmonium hat Forteklappen für jedes Werk separat. Die Pfeifenladen bekommen einen Spielwindbalg mit tieferem Druck, um die historischen Pfeifen möglichst wenig/nicht umintonieren zu müssen,





    Winddruck durch Druck auf die Balgplatte per Hebel zu erhöhen ist unnötig schwierig. Einfacher ist es den Druck zu verringern: Entweder durch eine Winddrossel, oder durch abhebbare Balgewichte.





    Die historischen Labialregister waren wirklich mit wesentlich weniger als 70mmWS intoniert? Das spräche eher für eine barocke Intonation.. - viel wahrscheinlicher ist allerdings (wenn man die sonstigen von Dir erwähnten neobarocken Umbauten betrachtet), daß der Winddruck neobarock-ideologisch herabgesetzt wurde. Das half nämlich auch dabei, eine andere Ideologie-bedingte Veränderung zu kompensieren: Gemäß des von Hans Jenny Jahnn verbreiteten Unsinns wurden nämlich die Pfeifenfüße auch von romantischen Registern gerne ganz geöffnet, die Fußintonation der Erbauungszeit damit zerstört. Da die Pfeifen nun meist überbleiben oder kurz davor waren, haben manche Neobarocker dann die Aufschnitte so lange erhöht, bis das nicht mehr der Fall war. Durch das Herabsetzen des Winddruckes, musste man das unter Umständen dann nicht oder nur weniger tun.





    Übrigens: Meine Orgel steht auf 89mmWS - und ist auch im Plenum nicht zu laut...





    Wenn von Dir erwähnte neue Pfeifen mit wenig Wind ansprechend vorintoniert sind, wird das möglicherweise auch keine romantische Fußlochintonation sein...





    Egal, wie Du die 8´-Register verteilst: Ein wesentliches Merkmal einer romantischen Orgel ist jedenfalls, wenn man bei gekoppelten Manualen ein möglichst fein abgestuftes Crescendo über die 8´-Register aufbauen kann. Bei kleineren romantischen Orgeln holpert das naturgemäß ein bisschen, aber mit viel Mühe bei der Intonation bekommt man auch hier ein brauchbares Ergebnis...)





    Mit musikalischem Gruß



    Oliver





    p.s.: wir können auch gern mal zu dieser Sache telefonieren...




  • Hallo Oliver



    Bezüglich Winddruck (+Dimensionen) muss ich meine Pfeifen noch einzeln genau durchmessen prüfen, dies ist aber eine Arbeit von ca. 2 Wochen. Kirchenorgel Magazinbalg hat 110mm Spielbalg 80mm, bei meiner Hausorgel möchte ich im Magazinbalg nicht über 70mm gehen, wobei Harmonium mit einem alten kleinem lauten schlecht zentrierten Ventus Orgelmotor lief, welcher ca. 60mm Winddruck liefert, dies war gerade genug. N'bischen weniger Druck als 60mm wird keine guten Klang Erlebnisse oder Tonansprache geben, Druckwind Harmoniumzungen arbeiten mit 60mm - 300 mm, weniger Druck bringt nur Unmut. Neben den Pfeifen werde ich auch das Harmonium restaurieren. Es werden die bestehenden Pedale der Schöpferbälge nicht ausgebaut, diese werden restauriert/neu beledert, das Pedalharmonium kann auch ohne Strom..., oder kurzzeitig als Windschweller dienen im Betrieb mit Strom, Darum Rückschlagventil zum Magazinbalg. Die Orgel steht bei mir im beheizten Wohnzimmer, ich wohne in der Schweiz auf 1000m Höhe, ca. die Hälfte des Jahres muss geheizt werden, im Sommer geht es selten über 25 Grad, da wir hier im Sommer von den Alpen oft kühlen Wind kriegen. Klimatisch für die Orgel also viel konstanter als z.B. Berlin



    Registercrescendo. Wie gesagt, die ganze Orgel steht zusätzlich im Schwellkasten (enclosed Box), ausser dem Harmonium mit eigenen Forteklappen welches mein Spieltisch sein wird, und gar nicht im Schwellkasten stehen kann.



    Der Salicional 8' wurde in der ursprünglichen Orgel damas durch eine Viol d'Orchestra ersetzt, weil er zu leise war und man in der Orgel einen Streicher mit mehr strich wollte, er durfte nicht mit der restlichen Orgel zügeln..., es handelt sich hier eher um ein sanftes ein Salicional Register 8)



    hier die Auflistung der festen Kombinationen:

    pp: P: Echobass 16', HW: Aeoline 8 (im Prospekt), NW: Salicional 8' (im Kasten)

    mp: pp P:+Subbass 16' HW: + Bourdon 8' NW: + Traversfl. 8'

    p: P:+I-Ped HW: +Spitzflöte 4' NW: + Holzflöte 4'

    mp: HW: +Prinzipal 8' NW: + Gedackt8'+Quintade8'

    mf: HW: +Oktav 4' NW: +Spitzflöte 2'

    f: HW: +Bourdon 16'+Flautino 2' NW: Sifflet 1'

    ff: alle Labialregister + II-I

    fff: Harmonium dazu



    Super I-I wird nicht in feste kombinationen einbezogen, kann aber jederzeit manuell / mechanisch (additiv) betätigt werden.



    Bezüglich 4' im II. Manual. Ich kenne in meiner gegen 2 romantische Orgeln die nur zum 4' gehen. Die eine habe ich mit viel Engagement restaurieren lassen, ich habe hier 10 Jahre Dienst gemacht. Die Orgel hat auf dem Nebenwerk Geigenprinzipal 8', Salicional 8', Gedeckt 8' und Spitzflöte 4'... dieses Manual hat mich damals fasziniert. Aber nun versehe ich schon seit 20 Jahren alleinigen Dienst auf der Orgel, welche oben verlinkt ist. Mein Amtsvorgänger war 70 Jahre Amtsinhaber, ich möchte es ihm gleich tun, wohne schon seit 10 Jahren im Dorf.... also habe ich noch 50 Jahre zu leben

    und stelle mich voll auf die Orgel im Ort ein.



    Gruss Walter