Bau Truhenorgel mit Prinzipal

  • Hallo liebe Orgelfreunde,



    nach meinem Thema hier "Truhenorgel Ideensammlung und Fragen" werde ich langsam mit der Umsetzung beginnen. Es wird ein Instrument mit einem Register: Prinzipal 8' im italienischen Stil (enge Mensur, niedriger Winddruck, singender, nicht aufdringlicher Klang). Zusätzlich wird es eine Oktavtransmission 4' geben, so dass ein Prinizpalchor 8'+4' spielbar ist. Auch kann das Register in Bass und Diskant getrennt gespielt werden, Trennung bei c'/cs. Die tiefte Oktave wird gedackt ausgeführt und außen am Gehäuse angebracht. Durch den hellen Klang des Prinizpals wird der 2' nicht nötig sein; vor allem aber auch weil das Instrument für den Hausgebrauch (neben Continuo-Aufgaben) benutzbar sein soll.



    Eine grobe 3d-Zeichnung in Sketchup ist bereits fertig. Ich habe sie vor allem angefertigt, um sicherzugehen, dass alles in das Gehäuse passt. Ich werde mit 350 mm Gehäusetiefe zurechtkommen, was wirklich wenig ist für eine Truhe. Wenn man die Basspfeifen abnimmt, kommt man damit problemlos auch durch enge Treppenhäuser. Bei Interesse kann ich die Zeichnung gerne bereitstellen.



    Aktuell überarbeite ich eine alte Klaviatur, die ich in der Orgel einsetzen werde. Sie bekommt neue Beläge: Die Obertastenbeläge in amerik. Nussbaum selbstgebaut ,die Untertastenbeläge in cremeweissem qualitativ hochwertigem Kunststoff (Klavier-Tastenbeläge).



    In die Untertastenbeläge habe ich Zierrillen eingefräst (90°-Stichel mit 6mm-Schaft in Oberfräse), dieselben Rillen kommen auch in die Tastenfronten aus Nussbaum.



    Hier ein paar Bilder von der Fräsvorrichtung, falls das jemand auch mal machen will. Ist wirklich einfach und schnell möglich:



















    Weitere Berichte und Bilder werden folgen. Bei Fragen oder Anregungen bitte antworten!



    Gruß



    Jens

  • Hallo Josef,



    ja, die Balgplatte kommt auf die Unterseite der Windlade, somit ist die Windlade auch gleichzeitig der Balg (federbelastet mit Harmoniumbalgfeder(n)). Hab das in einem AK-Hausorgel-Heft gesehen bei einem Kapitel über Windversorgung in Kleinorgeln und fand die Idee gut. Regelung per Fallklappe oder Drosselklappe; da muss ich mal schauen was besser geeignet ist. Das Gebläse soll in den Bereich oberhalb der Diskantpfeifen wo noch Platz frei ist. Mit der Lösung brauche ich die Windlade aufgrund des Gebläses nicht höherlegen und habe damit mehr Höhe für die Prinzipalpfeifen; ab f' können sie aufrecht drin stehen. Auch komme ich dann von außen gut an die Unterseite um regeln zu können. Ach ja, ich will die 4'-Lage natürlich voll ausbauen. Die Pfeifen gehen dann klanglich von C bis f4, so dass die 4'-Koppel über den gesamten Bereich gehen kann.



    Gruß



    Jens

  • Die Klaviatur ist am entstehen. Grundlage ist eine alte Orgelklaviatur, der ich neue Beläge verpasse. Obertastenbeläge aus Nussbaum selbst hergestellt, unten aus hochwertigem Kunststoff. Da ich die Vorrichtung für die Rillen in den Obertastenbelägen noch parat hatte, dachte ich mir, dass die Rillen in den Tastenfronten sicher auch gut aussehen würden. Daher habe ich da auch gleich noch welche eingraviert; die Fronten sind auch aus amerik. Nussbaum. Die zusätzlichen Fotos sind Vorrichtungen zum Bau von Obertastenbelägen. Eine zum Sägen der Schräge links und rechts und eine, um den flachen Winkel von ca. 1°, der bei den Belägen nach hinten abfallend erforderlich ist, zu sägen. Der Winkel von 1° entsteht durch ein paar Lagen Gewebeband (hier im Bild leider nicht sichtbar), das an der Vorrichtung hinten angebracht ist, um den Holzklotz, der die Beläge hält, leicht zu kippen. Die Beläge wurden einfach eingeklemmt und durch eine schräg eingedrehte Spax (unten links) gehalten. Abgelängt waren sie zu dem Zeitpunkt noch nicht, daher störte die Delle, die die Schraube hinterließ, nicht. Die Klaviaturbacken werde ich auch noch neu machen, die passen jetzt nicht mehr wirklich gut und waren sowieso nur aus furniertem Multiplex.



    Gruß



    Jens















  • So, nach einer kleinen Pause geht es mit dem Bau weiter, daher dachte ich, ich stelle mal wieder ein paar Bilder rein.



    Erste Bilder: "Aus zweiarmig mach' einarmig". Ich habe die Klaviatur gekürzt, da ich sie (Stechermechanik) nur einarmig brauche. Dabei kommt das Problem auf, dass bei Druck auf die Tasten diese sich von den hinteren Leitstifen anheben könnten. Ich habe das durch L-förmige Holzklötzchen aus Birke Multiplex gelöst, die auf das hintere Ende der Tasten mittels einer dicken Filzscheibe drücken. Jedes Klötzchen ist mit einer extra Schraube fixiert, so dass der Gegendruck individuell reguliert werden kann. Wird die jew. Taste gedrückt, wird dieser Filz gestaucht und verhindert das Springen der Taste. Die Tasten habe ich zu diesem Zweck hinten zur halben Dicke abgeflacht, so dass die Klötzchen nicht überstehen. Vielleicht kann jemand diesen Tip auch gebrauchen.











    Dann schreitet der Bau der Intonierlade voran; erstes Element ist die kleine Gebläsekiste mit einem ebmpapst RG130 drin (siehe Thread(s) mit "güstigem Orgelgebläse"). Hier erst mal die 3D-Zeichnung. Vor- und hinter dem Gebläse gibt es ein Luftlabyrinth gegen die Ansauggeräusche:







    Die Kiste ist schon fast fertig. Danach kommt ein kleiner Regulierbalg. Ich will ihn, wie bei manchen Truhenorgel üblich (in der aktuellen Ausgabe von "Die Hausorgel" bei der Orgel von Tjeerd Bosklopper auch so gelöst), mit einer einseitig aufgehenden Balgplatte, Harmoniumbalgfedern und einer einfachen, gegen den Wind arbeitenden Klappe versehen. Gibt es von Eurer Seite Erfahrungen mit diesem System? Ich finde es genial und simpel (und ich liebe inzwischen einfache Lösungen weil die am wenigesten Probleme nach sich ziehen), habe nur etwas Angst vor dem Druckanstieg, wenn wenig Wind entnommen wird, und die Klappe gegen den Wind drückt. Theo Koele (http://www.kistorgels.nl) hat es auch bei einer seiner Orgeln angewandt.



    Vielleicht wisst ihr ja eine gute Lösung. Oder die Klappe muss einfach im Verhältnis zur Balgplatte klein genug sein, und der minimale Druckanstieg muss durch Drosselung am Pfeifenfuß kompensiert werden. Eine richtige Drosselklappe hatte ich auch schon im Sinn, da muss dann aber wieder ein zusätzliches Gelenk mit rein und die Dichtung reibt wenn die Klappe geschlossen wird (Verschleissprobleme etc). Rollgardine ist mir schon zu kompliziert für so eine kleine Orgel und braucht zu viel Platz.



    Gruß



    Jens

  • Die Gebläsekiste für die Intonierlade entsteht. Auslass ist ein HT-Rohr-Stutzen mit 40mm Durchmesser. Nach dem Einlasslabyrinth gibt es noch eine filzbedämpfte Klappe als zusätzliche Geräuschreduktionsmöglichkeit.























    Zwischendurch muss ich vor Weihnachten noch ein paar Geschenke fertigbasteln, daher kommen die nächsten Bilder wohl erst nach Weihnachten.



    Gruß



    Jens

  • Hallo liebe Hausorgelfreunde,



    es geht langsam im Orgelbau weiter.



    Eine grobe 3D-Zeichnung ist seit ca. einem dreiviertel Jahr fertig und ich habe die Gebläsekiste fertiggestellt. Man sieht sie in der 3D-Zeichnung im Gehäuse rechts oben über den Diskantpfeifen. Die Kiste musste ich jetzt schon fertigstellen, um sicher zu sein, dass die Dimensionen ausreichen. Wenn die Kiste größer ausgefallen wäre, hätte ich die Orgel tiefer als jetzt 350mm bauen und dementsprechend die Zeichnung anpassen müssen.











    Die tiefste Oktave wird gedeckt ausgeführt sein und elektrisch angesteuert. Diese Pfeifen stehen links und rechts am Gehäuße außen. Damit habe habe ich einige Fliegen mit einem Klappe geschlagen: Ich brauche keine langen Kondukten quer durch das Gehäuse legen, kann die Pfeifen auch später mal von einem kleinen Pedal aus elektrisch anspielen und habe die Möglichkeit, Mehrtonpfeifen einzusetzen. Da es nicht viele Magnetventile sind, reicht mir ein kleines 18V-Netzteil aus (kaum größer als 3 CD-Hüllen übereinander), das ich ohnehin auch für die Gebläsesteuerung/Drehzahlregelung brauche. Die Mehrtonfunktionalität wird auch elektrisch gesteuert, mit kleinen Ventilen im Pfeifendeckel, die ein Röhrchen freischalten. Die Töne sind C, D, E, F, G, A, B und H. Cs, Ds, Fs und Gs werden aus C, D, F und G abgeleitet. Also sind nur 4 der 8 Pfeifen Doppeltonpfeifen. Nur die seltener genutzen 4 Töne werden also abgeleitet.



    Der Rest der Orgel wird traditionell per Stechermechanik angesteuert. Wird also ein Hybrid aus mech. Schleiflade und elektr. Kastenlade. Da die tiefen Pfeifen ohnehin langsam ansprechen, ist das denke ich eine akzeptable Lösung. Angst habe ich vor der Elektronik nicht; habe auch geschäftlich damit zu tun und kann alles gut selbst herstellen und warten.



    Im Gehäuse liegen hinten die ersten offenen Pfeifen ab c0, rechts im Gehäuse um die Ecke gekröpft. Im vorderen Bereich hinter den Stechern dann noch einige liegende, dann ab f' stehend, bis f''''. Da es eine Oktavtransmission geben wird, sind die Pfeifen bis in die viergestrichene Oktave ausgebaut. Ich will die Stechermechanik so designen, dass man alle Stecher auf einmal herausheben kann und somit an die Pfeifen zum Stimmen kommt. Da es ein Hausinstrument wird, das an einer Wand stehen wird, soll die Klangabstrahlung Richtung Spieler sein, also anders herum als bei üblichen Truhenorgeln.



    Als nächstes werde ich etwas an meiner Intonierlade weiterbauen und das Gehäuse der Truhe mit den Basspfeifen und den zwei elektrischen Kastenladen (je 4 Töne) angehen.



    Gruß



    Jens

  • Das schaut wirklich sehr gut aus, so eine Geblaesekiste haette ich auch gerne, wenn sie in mein Gehaeuse passen wuerde

    Bin sehr gespannt auf die Mehrtonpfeifen und die elektrische Lade. Koennte ich auch brauchen, falls ich mich doch noch fuer ein Pedal fuer mein Positiv entscheide.

  • Hallo Peter, vielen Dank! Noch eine Idee für Dein Instrument: Mach' doch einfach für den Unterkasten links zwei Füllungen: Eine geschlossene und eine, wo man einen Windkanal- oder Schlauch durchleiten kann. Dann kannst Du zur Not das Gebläse aus dem Gehäuse verbannen und in eine Kiste stecken, sollte es zu laut sein. Gruß Jens

  • Hallo liebe Hausorgler,



    mal eine kleine Frage in die Runde: Achtet Ihr bei dem Holz, was Ihr für Pfeifen verwendet, ob es stehende oder liegende Jahresringe hat? Ich spiele mit dem Gedanken, für einige Teile des Instruments (vor allem die größeren, also Gehäuse und Basspfeifen) fertige Kiefern-Holzleisten einzusetzen, da diese meist bereits astfrei sind und ich mir Zeit spare, da ich nicht erst gute Bretter raussuchen und diese abrichten muss. Kleine Verwerfungen kann ich noch gut ausbügeln; habe eine kleine Abrichte und einen Dickenhobel daheim, auch um Zwischengrößen bei der Dicke selbst herzustellen.



    Beispiel für solche Leisten: http://www.profiles24.com/146/…e-kiefer-14x100-mm?c=4411



    Ich habe jedoch festgestellt, dass die Leisten meistens eher liegende Jahre besitzen. Wäre das vertretbar? Ist dann das Stechen des Labiums schwieriger als bei stehenden Jahren? Oder ratet Ihr mir von solchem Holz generell wegen der Qualität ab?



    Habe vor vielen Jahren schon einmal Holz aus dem Baumarkt eingesetzt (Fichte/Tanne Leimholz), naja, die Qualität ist relativ mies, musste viele Äste ausbohren und Bretter aussortieren. Einen solchen Fehler an der Holzqualität möchte ich nicht nochmal machen, daher die Frage. Oder lohnt es sich, sich bei einem ortsansässigen Schreiner beraten zu lassen?



    Schreibt mir einfach Eure Meinungen, bin froh über jeden Rat.



    Gruß



    Jens

  • Hallo Jens.Das mit den stehenden Jahren ist wohl eher eine Kann- als eine Sollregel,zumindest wenn ich mir die gebrauchten Pfeifen vom Subbass und Ged8 ansehe.Dort ist ein gesundes Mittelmaß vertreten ,aber die Tendenz geht hin zu stehenden Jahren.Ich habe jetzt das Gedackt8 komplettiert.Die Kerne hatte ich schon vor 3Jahren hergerichtet.Somit kann ich jetzt nach und nach die alten Pfeifen ersetzen.Das Holz lag auch schon einige Zeit beim Händler und bei mir auch noch einmal 3Jahre.Ich habe 2schön gewachsene Fichtebohlen 36mm dick fast aus der Stammmitte auf der Bandsäge aufgetrennt und somit an jedem Brett stehende Jahre.

    Heute Mittag habe ich die ersten 2Register Ged8`und die Rohrflöte 4`fertig gestimmt.Das macht schon Freude auf dem selbst erbauten zu spielen.In Arbeit ist jetzt ein Salizional8` für II und ein Holzprinzipal2`welchen ich vor einigen Jahren angefangen hatte.Zeitnah berichte ich auf meinem Blog.Die Frage mit dem Stechen der Labien stellte sich mir nicht,da ich dies mit einem Kreuztisch und Winkelschablone gefräst habe.Diese fertig gekauften Leisten sind im Übrigen Massenware von schnell gewachsenen jungen Bäumen,und obendrein eine teure Angelegenheit.Für den Pfeifenbau würde ich eher davon abraten.Für einen Prinzipal würde ich nach alt bewährter Tradition Hartholz wie Eiche oder Ahorn verwenden.

    Soweit von mir

    Gruß Jürgen

  • Dazu noch was theoretisches:



    Grundsätzlich ist das mit den stehenden Jahren so zu betrachten:

    Verwendet man stehende Jahre, dann hat das jeweilige Brett geringste Schwundmaße.

    Vier Bretter zusammengefügt, jedes für sich minimaler Schwund.

    Jetzt wird noch ein Kern und ein Spund benötigt.

    Der hat aber dann entweder in die eine oder in die andere Richtung stehende Jahre.

    D. h. eine Richtung hat doppelten Schwund wie die andere. Das passt nicht mit den stehenden Jahren auf allen Seiten zusammen.



    Das ist natürlich eine theoretische Betrachtung, die nur bei großen Pfeifen tatsächliche Auswirkung hat.



    Aber alle Teile stehende Jahre ist eigentlich nur für die hohle Pfeife sinnvoll. Sobald der Kern dazukommt, sieht die Sache anders aus.



    Ich halte für optimal Seitenbretter mit 45 Grad Jahresringen. Das kann man gleichmäßig zusammenfügen, und auch beim Kern einhalten, so dass über die gesamte Pfeife betrachtet der Faserverlauf (und damit auch der Schwund) gleich ist.



    Und dies alles wird wohl bei Pfeifen unter sieben bis acht Zentimeter Wandbreite keine Rolle spielen.



    Was auch noch gesagt werden muss: Wenn die Holzgleichgewichtsfeuchte unverändert gehalten werden kann, dann spielt Schwund so oder so keine Rolle, weil es keinen gibt.

    Und gleichmäßige klimatische Verhältnisse Sommer wie Winter (zumindest was die relative Luftfeuchte betrifft) wären ohnehin anzustreben.



    Johannes

  • Hallo Jürgen, hallo Johannes,



    das mit den "schnell gewachsenen Bäumen" hatte ich schon befürchtet. Zumindest die Massenware aus dem Baumarkt sieht so aus; beim Onlinevertrieb kann es also gut möglich auch so sein.



    Die Pfeifen ab dem c0 werde ich in Ahorn bauen, da habe ich bereits eine gute Quelle (Messerreste aus der Furnierherstellung, gedämpftes Holz, haupts. stehende Jahre). Habe das mit dem Kiefernholz nur für die tiefste Oktave und den Gehäuserahmen gedacht. Naja, die Leisten sind auch schon recht teuer... Werde mir also überlegen, doch besseres Holz aus der Holzhandlung zu nehmen; Kiefer oder Eiche. Bei Eiche könnte ich die Wandungen etwas dünner gestalten.



    Danke für Eure Einschätzung.



    Gruß



    Jens

  • Bei fertigen Leisten sollte man bisschen aufpassen, vor allem wenn man sie ungesehen irgendwo bestellt.

    Ich mache das zwar auch und hatte bis jetzt auch Glueck, aber das fuer c0-h0 des Gedackts vorgesehene Holz hat mich selbst schon nicht wirklich ueberzeugt.



    Heute war es beim Schreiner, um auf die richtige Dicke gehobelt zu werden (hab nur einen Dickenhobel fuer den Modellbau - laengere Stuecke will ich darauf nicht hobeln). Der Kommentar des Schreiners war "schlechtes Holz", teilweise mit Drehwuchs etc. Bin jetzt am ueberlegen, ob ich es trotzdem verwende oder nicht...



    Fuer mein aktuelles Projekt brauch ich nicht mehr besonders viel Holz, aber bei dem Folgeprojekt, das schon langsam in meinem Kopf entsteht, werde ich die Leisten vermutlich bei einem Schreiner bestellen. Das ist zwar u.U. teurer, aber man bekommt was man moechte.

  • Hallo,



    das Thema Holz hat sich erst mal erledigt. Habe letzte Woche bein Holzhändler Holz zum halben Preis bekommen und gleich zugeschlagen (war eine alte stornierte Bestellung, die nicht verkauft wurde) und das hat ordentliche Qualität. Ist Eiche Leimholzplatte bester Qualität, durchgehende Lamelle (nicht stabverleimt!) und schon fertig auf genau 15mm fein geschliffen. Da spare ich mir viel Arbeit beim Abrichten usw. Das wird Holz für das Gehäuse und die tiefen 8 Pfeifen. Zudem habe ich mir gleich noch ne Bohle amerik. Nussbaum geholt, für Registerschalter, Teile an der Klaviatur usw. Alle kleineren Pfeifen baue ich aus Ahorn Furnier-Messerresten, das bekomme ich da auch. Geht halt nichts über nen gscheiten Holzhandel. Man muss den eben nur erst mal finden!



    Gruß



    Jens

  • Das Gehäuse ist am entstehen, die Bilder kommen bald. Eine kleine Frage in die Runde: Welches Material bevorzugt ihr zum Bau von Stimmblechen bei Holzpfeifen? Kupfer, Orgelmetall (welche Legierung?), Zinkblech, Alu? Das Material sollte natürlich nicht "kriechen" oder verbiegen über die Zeit hinweg und mehrere Stimmvorgänge überstehen können, ohne zu brechen. Oder findet ihr Stimmschieber besser? Oder drehbare Holz-Klötzchen die mit Schraube oben an der Pfeife befestigt werden, so wie hier? http://www.rwgiangiulio.com/hires/hires72.jpg



    Ich selbst tendiere zu Alu (hohe Steifheit gegenüber geringem Gewicht) oder zur Klötzchenvariante, lasse mich aber gerne eines besseren belehren ;-)



    Ach ja, und welche Stärke sollte das Stimmblech bei welcher Tonhöhe in etwa haben?



    Gruß



    Jens

  • Die Klötzchenvariante macht ordentlich Mehrarbeit, scheint mir aber eine gute Lösung bezügl. Stimmhaltung zu sein.

    Allerdings dürfte hierbei eine Umstimmung in historische Stimmungen, oder eine Tonhöhenanpassung je nach Raumtemperatur schwieriger zu realisieren sein. (Continuo-Aufgaben!) Den Stimmambitus mit Klappdeckel schätze ich größer ein.

    Um im 'System Orgelbau' zu bleiben würde ich 75er Zinnblech bevorzugen, 0,8 bis 0,6mm dick.

    Josef