Intonation Holzprinzipal 8'

  • Hallo liebe Hausorgelfreunde,



    für meine neue Truhenorgel (siehe Post "Truhenorgel-Ideensammlung und Fragen) habe ich eine Probepreife Prinzipal 8' c' (Klaviaturmitte) angefertigt. Ich habe die Pfeife zu meiner Zufriedenheit singend intoniert bekommen (Wie Janke es schreibt: bei hohem Druck springt die Pfeife gerade noch in die Oktave, ansonsten nicht). Jedoch habe ich den Kernspalt vollständig in den Kern gefeilt und den Vorschlag recht tief stellen müssen (mehr als 0.5mm unterhalb Kernkante) damit die Pfeife korrekt anspricht und nicht oktaviert. Der Aufschnitt ist knapp über 1/4 der Breite, genau 1/4 fand ich etwas zu knapp. Ich habe außerdem festgestellt, dass die Kernschräge steiler als das Oberlabium sein muss, damit die Pfeife nicht oktaviert. Der Windstrom muss also recht weit nach außen. Außerdem merkte ich, dass ein Abschrägen des Vorschlags zu einer Art "Unterlabium" eher nachteilig ist. Liegt womöglich an der etwas engen Mensur mit -9.9 TNM. Seitenbart habe ich bisher keinen gemacht, das Oberlabium ist über die gesamte Pfeifenfront. Etwa 0,5mm habe ich am Kernspalt links und rechts nicht weggestochen, um Turbulenzen in den Ecken des Kernspalts zu vermeiden.



    Ein paar Fragen dazu:



    - Wie handhabt ihr denn die Sache mit dem Kernspalt? Sind Kartoneinlagen besser (der Spalt ist etwas weiter außen) und wenn ja, welchen Winkel nehmt ihr dann für die Kernschräge? Sind 9° ok oder ist dann weniger besser? Oder sollte man einen Teil der Spalte einfeilen, den anderen mit Kartoneinlage machen?

    - Sind Rollbärte sinnvoll? Ich merkte, als die Pfeife noch zu lang für c' war, dass eine Rolle (Ich habe einfach einen Finger langsam an den Aufschnitt geführt) Anspracheverbesserung brachte, aber der Klang sich etwas ins "Streicherische" verschob. Als ich die Pfeife auf richtige Länge kürzte, ging es auch ohne diesen Trick. Sollte man evtl. für den Tenorbereich c0-c1 solche Rollen vorsehen, da dort die Mensur noch enger als 9.9 TNM ist? Ab welcher Lage könnte man den Vorschlag dann abschrägen zu einer Art "Unterlabium" wie bei Metallpfeifen?



    Ich weiss dass ich das alles auch durch experimentieren herausfinden kann, wäre aber Infos über gemachte Erfahrungen sehr dankbar, dann suche ich nicht so lange im Nebel. Oft widersprechen sich ja auch die Meinungen über Intonation oder ändern sich mit dem Lauf der Jahre. Was die Mensur angeht: Diese enspricht ziemlich genau dem Holzprinzipal der HO Reinhardt, nur dass ich etwas weniger Aufschnitt angesetzt habe:



    http://hausorgel.de/mensuren/tabellen/index.htm



    Gruß



    Jens

  • Hallo zusammen,



    ich habe gerade gemerkt, dass dieses Thema schon mal 2011 in dem Thema "Projektvorstellung" von corno_dolce auf Seite 10 durchgekaut wurde. Ich denke, damit haben sie die Fragen einigermaßen erübrigt. Nächstes Mal nehme ich Kartoneinlagen und nur dann, wenn die Pfeife "zu langsam ist" werde ich die Kernspalte einfeilen.



    Gruß



    Jens